Mein Freund Georg Hundt, heute im Hauptberuf Chef des Fahrradparkhauses in Münster, pflegte in den 80er Jahren unsere FDJ-Gesprächspartner in der DDR immer mit der Aussage zu provozieren: “Die DDR ist doch, nach der Schweiz, das reaktionärste Land in Europa.” Nun, die DDR gibt es nicht mehr. Die Schweiz dagegen ist vielen Deutschen wohl ein Vorbild.
Nicht nur wegen der vorbildlich funktionierenden Eisenbahn. Viel “schöner” scheint es, dass in der Schweiz endlich “die Stimmung gekippt” ist, und das mit viel weniger Flüchtlingen.
Jakob Augstein philosophiert schon darüber, dass die USA uns den Fußball und VW wegnehmen. Der Schweiz passiert sowas ähnliches tatsächlich. Die USA haben nach der jüngsten Bankenkrise die Schweiz so hart rangenommen, dass das Schweizer Geschäftsmodell “Bankengeheimnis” weitgehend geschleift ist, jedenfalls für die USA. Das Vorgehen der US-Justizbehörden gegen die Mafiabande Fifa spricht für eine Parallelität des Vorgehens. Und wenn es den Schweizern jetzt schon zu viele “Fremde” sind – ihre leistungsstarken Fußballer werden bei uns jedenfalls schnell Aufnahme und Einbürgerung finden.
Aber womit wollen die dann in ihren Bergen noch reich werden? Steuerflüchtlinge haben sie immer gerne aufgenommen. Aber wer von denen wird sich dort noch sicher fühlen?

Über Martin Böttger:

Martin Böttger ist seit 2014 Herausgeber des Beueler-Extradienst. Sein Lebenslauf findet sich hier...
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