Z.B. der neue Einwanderungsminister von Kanada Ahmed Hussen. Er ist, wie eine meiner besten Freundinnen, somalischer Herkunft. Für die global verzweigte somalische Community ist das heute ein Feiertag. Update: zwei Tage später ein Porträt in der taz.
Die eritreische Exil-Community ist dagegen von ausländerrechtlichem Rassismus bedroht; ein Telepolis-Interview mit Nicole Hirt erklärt, warum das von Sachkenntnis nicht getrübt ist.
Dass wir alle sowas Ähnliches wie Ahmed Hussen sind, gebräuchlicher Fachbegriff dafür ist “Mensch”, das weist die Genforschung in Zusammenarbeit mit der Archäologie und der Geologie schon lange nach, aber es schadet nicht, das in aktualisierter Form ausführlich zu wiederholen, wie im FAZ-Wissenschaftsteil, bis es irgendwann jede*r verstanden hat – wir lassen niemanden zurück!
Auch die “Gelben” sind sowas wie wir. Darum wäre es nicht verkehrt, ein wenig deutschsprachigen Journalismus in Korea zu investieren: dort sitzt der fast wichtigste IT-Konzern der Welt, der dieses Land der Early-Adopters so ähnlich zu regieren scheint, wie VW Niedersachsen. Berichte und Analysen im deutschen Sprachraum? Blamable Fehlanzeige. Update: zwei Tage später endlich eine Analyse in der deutschen Le Monde Diplomatique.
Hollywood ist schon “gelb”. Der Chinese hat bereits die Kapitalmehrheit. Wir wird Trump das finden? Das schafft Raum, große und zahlreiche kleine Nischen, für neues, zensurunabhängiges Filmschaffen. Und das Fußballbusiness kann studieren, was ihm kurz bevorsteht.
Vor diesem Hollywood-Geschehen wird noch bedeutsamer, was Klaus Kreimeier, den ich als langjährigen Kolumnisten des Freitag sehr genossen habe, nun in der FAZ zur digitalen Rettung des deutschen Filmerbes aufgeschrieben hat.

Über Martin Böttger:

Martin Böttger ist seit 2014 Herausgeber des Beueler-Extradienst. Sein Lebenslauf findet sich hier...
Sie können dem Autor auch via Fediverse folgen unter: @martin.boettger@extradienst.net