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Kennedybrücke sperren – für Autos

Die E-Roller kommen
Es ist so weit. Der Bundesrat hats heute beschlossen, die E-Roller kommen. Und der Kampf geht weiter. Wer bekommt wie viel Platz? Es kann nicht so bleiben wie es ist. Der Adenauerplatz und die Kennedybrücke sind ohne Lebensgefahren für die Atmungsorgane nicht mehr betretbar, von Aufenthalten ganz zu schweigen. Fast alle Wohnstrassen sind mit Blech vollgestellt. Wohnanlagen müssen teuerste Stellplätze vorhalten, teuer vor allem für Mieter*innen, oder Menschen, die Wohneigentum erwerben wollen. Fahrräder stehen dagegen an Laternen und Bäumen rum – wetter- und diebstahlsichere Abstellanlagen sind stadtweite Fehlanzeige.
Die konservativen Parteien können sich noch so mit Händen und Füssen gegen eine klimagerechte, ökologische Umstellung unseres Zusammenlebens wehren. Mag sein, dass viele der Älteren sie dafür noch wenige Jahre mit Wählerstimmen belohnen. Es sind die, die als Erste sterben. Sie können sich Augen und Ohren zuhalten, Mund und Nase benötigen auch sie zum Atmen. Und eines Tages schaffen auch sie die Überquerung des Adenauerplatzes nicht mehr in einer Ampelphase. Und müssen dann mittendrin stehen. Und Atmen.
Ich habe beim Aufschreiben ja selbst geglaubt, dass ich spinne. Aber ohne Spinnen geht es nicht weiter, schon gar nicht in Bonn. Ich wette: das werde ich so oder so ähnlich noch erleben.

Über Martin Böttger:

Martin Böttger ist seit 2014 Herausgeber des Beueler-Extradienst. Sein Lebenslauf findet sich hier...
Sie können dem Autor auch via Fediverse folgen unter: @martin.boettger@extradienst.net

3 Kommentare

  1. Roland Appel

    Zum Entschleunigen fände ich auch gut, eine neue Fähre einzurichten!

    • Martin Böttger

      Fähre gibts doch schon, für ohne Autos, schön entschleunigend, auf Höhe der UB. Der ADFC will eine neue Brücke, mit ohne Autos. Das wäre natürlich viel teurer als meine Fantasie.

  2. Roland Appel

    Ach auch Fähre mit Autos wär doch gemütlich! Hab ich eingentlich schon gesagt, dass ich diese Roller bekloppt finde, letzte 500 Meter, die man auch zu Fuß laufen könnte, mit einem Lithium-Ionen-Umweltrucksack, der mit Braunkohlestrom geladen wird? 1 Tonne Lithium verbraucht 200.000 Liter Wasser bei der Gewinnung und das in Regionen, in denen das den Menschen und Tieren entzogen wird, wie der Atacama-Wüste? Die “Roller” sind als Leihgeräte Datenstaubsauger, klauen Personendaten per App und legen Bewegungsbilder an, die sie ggf. verkaufen? Wohin werden diese Spielzeuge in 2-4 Jahren entsorgt, wenn der Hipster-Hype beendet ist? Lithium-Recycling lohnt sich derzeit noch nicht. Obwohl die Teslas und sonstigen Batterieautohersteller bis 2038 die Weltressourcen für diese Erden ganz schön ausbeuten werden…

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