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Persönliche Erklärung zu Antisemitismus-Vorwurf

Antisemitismus-Beauftragte von NRW weist „unwahre“ Behauptung der „jüdischen Aktivistin“ Malca Goldstein-Wolf zurück – Goldstein-Wolf widerruft ihre Verleumdungen über mich

Die Antisemitismusbeauftragte von NRW, Ex-Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger hat die Behauptung von Malca Goldstein-Wolf, „jüdische Aktivistin“ (Selbstbezeichnung) aus Köln, als „unwahr“ zurückgewiesen, sie (Leutheusser-Schnarrenberger) würde ein Verbot von drei meiner geplanten Vorträge an den Volkshochschulen in Köln (am 27.10.) und Essen (13.11) sowie an der evangelischen Philippus-Akademie in Mönchengladbach (am 27.11.) unterstützen. Um diesen falschen Eindruck zu erwecken, habe Goldstein-Wolf „den Inhalt einer E-Mail der Beauftragten sowie den gesamten Vorgang falsch dargestellt und die Nachricht damit für ihre Zwecke missbraucht,“ erklärten die Antisemitismusbeautragte und ihr Referent Dr. Fabian Freiseis in Antwort auf ein Auskunftsbegehren meines Anwalts Johannes Eisenberg. Freiseis erklärte zudem, die Vorwürfe Goldstein-Wolfs gegen mich hätten sich nach Überprüfung als „haltlos“ erwiesen.

In Schreiben an die Oberbürgermeister von Essen und Köln, Thomas Kufen (CDU) und Henriette Reker (parteilos) hatte Goldstein-Wolf mich als „Befürworter von BDS“ sowie als „notorischen Hasser von Juden und Israel“ verleumdet und die Absage meiner Vorträge verlangt. Ein gleichlautendes Schreiben schickte Goldstein-Wolf an die „Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit” (GCJZ) in Mönchengladbach, die die Ankündigung meines Vortrags an der evangelischen Philippus-Akademie auf ihrer Webseite veröffentlicht hatte. Ihre Schreiben veröffentlichte Goldstein-Wolf auf ihrer Facebookseite und forderte ihre LeserInnen auf, ebenfalls bei den drei Adressaten gegen meine Vorträge zu intervenieren. In Mönchengladbach löste sie damit einen „Shitstorm“ aus, den die Vorsitzenden der GCJZ nach eigener Darstellung „noch nie erlebt haben“. Auf der Webseite der GCJZ trafen knapp 100 Mails ein, die die GCJZ auschliesslich auf Basis der Falschbehauptungen und Verleumdungen von Goldstein-Wolf übel beschimpften.
Der Essener OB Kufen lehnte die Verbotsforderung ab (die er zuvor bereits auch von der Vorsitzenden der „Scholars for Peace in the Middle East, Elvira Grözinger, Berlin, sowie von dem anonym agierenden „Münchner Bündnis gegen Antisemitismus und Israelhass, MBAI erhalten hatte).
Auch in Köln und Mönchengladbach scheiterte Goldstein-Wolf mit ihrer Verbotsforderung. Daraufhin forderte sie die Antisemitismusbeauftragte zur Intervention gegen die Vorträge von mir auf und verbreitete auf Facebookeinträgen (die sie nach Aufforderung durch die Antisemitismusbeauftragte inzwischen gelöscht hat) den falschen Eindruck, die Beauftragte hätte interveniert.
Mein Anwalt kritisierte in einem abschließenden Schreiben an die Antisemitismusbeauftragte, sie sei „sehr vorschnell und ohne inhaltliche Prüfung auf den Antisemitismus-Vorwurf von Frau Goldstein-Wolf gegen Herrn Zumach aufgesprungen.“ Das sei „ein behördliches Verhalten, das die Tätigkeit einer Antisemitismusbeauftragten in erheblicher Weise diskreditiert“.

Nach Abmahnung durch meinen Anwalt hat Goldstein-Wolf ihre verleumderischen Behauptungen, ich sei ein „Befürworter von BDS“, sowie ein „notorischer Hasser von Juden und von Israel“, inzwischen vollumfänglich widerrufen und eine Unterlassungserklärung abgegeben.
Sie ist nun aufgefordert, auf Facebook und überall sonst, wo sie ihre Verleumdungen über mich veröffentlicht hat, diese zu löschen.
Die gesamten Kosten des Verfahrens hat Frau Goldstein-Wolf zu tragen.

Alle im Text zitierten Schreiben (8 Anlagen) liegen der Redaktion im vollen Wortlaut vor.

Über Andreas Zumach:

Andreas Zumach ist freier Journalist, Buchautor, Vortragsreferent und Moderator, Berlin. Von 1988- 2020 UNO- Korrespondent in Genf, für "die tageszeitung" (taz) in Berlin sowie für weitere Zeitungen, Rundfunk- und Fernsehanstalten. Seine Beiträge sind in der Regel Übernahmen von taz.de, mit freundlicher Genehmigung von Autor und Verlag.

Ein Kommentar

  1. Roland Appel

    Es ist an sich schon beschämend, dass ein jahrelang über jeden Zweifel erhabener Autor wie Andreas Zumach gezwungen wird, sich auf diese Weise gegen maßlose und schamlos auf Unwahrheiten beruhende Behauptungen wehren muss. Erschreckend aber ist die bei den selbsternannten BDS-Kitikern vorherrschende Geisteshaltung, Redeverbote, Diffamierungen und Denkverbote für ein legitimes Mittel der Politik und der geistigen Auseinandersetzung zu halten. Andersdenkende auf diese Weise zum Schweigen bringen zu wollen oder aus dem Diskurs entfernen zu wollen, erinnert als Methode frappierend an die Methoden von Antidemokraten und Populisten wie der türkischen AKP, der Lega Nord, der PIS und Viktor Orban. Diese Leute mißbrauchen den Antisemitismusbegriff und haben sich in ein primitives, in scheinbar gut und böse einteilbares Weltbild verrannt und spalten damit ähnlich wie die diversen Kommunistischen Sekten der 70er Jahre. Sie diskreditieren damit den wirklich dringend notwendigen solidarischen Kampf aller gegen den in allen Schichten der Bevölkerung wachsenen Antisemitismus und Judenhass. Ein Trauerspiel.

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