“Liebe Freunde, in diesen schrecklichen Tagen feierte “F@CK THIS JOB” Filmstart in Großbritannien. Der erste Tag des Krieges war zugleich der Tag unserer Filmpremiere. Der Film erzählt über uns – jene die sich konsequent und durchgehend gegen diesen Krieg einsetzen. Darüber wie wir uns seit 12 Jahren darum bemühen, dass unsere Bürger*innen die Wahrheit erfahren. In diesem Dokumentarfilm werden Sie sehen, wie dieser Krieg seinen Ursprung im fernen 2014 nahm und sich auf uns alle auswirkte. Die deutsche Premiere hätte ursprünglich später stattfinden sollen, dennoch beschlossen wir mit unseren deutschen Kolleg*innen, sie vorzuziehen und den Film sofort auszustrahlen.” (Vera Krichevskaya, Autorin/Regisseurin & Produzentin)

Die Geschichte war dem Dokumentarfilm von Vera Krichevskaya, in einer Koproduktion von BBC/NDR, voraus. Denn noch vor der geplanten Deutschlandpremiere wurde der Sender “Dozhd TV” (Regen TV) in Folge der Einstufung als “ausländischer Agent” und Wladimir Putins Zensur der Berichterstattung über den Krieg in der Ukraine am 4.März eingestellt. Den Verantwortlichen und Journalist:innen hätten 15 Jahre Haft gedroht. Die ARD hat den Film deshalb bereits am 28. Februar, nach dem Einmarsch der russischen Truppen in die Ukraine, im Anschluss an die Tagesthemen in ihr Programm und die Mediathek genommen.

Mich hat der Film gefesselt, auch weil es sich dabei ausdrücklich nicht um einen distanzierten Blick auf das Geschehen(e) handelt, sondern weil beide, sowohl die Autorin/Regisseurin als auch die Hauptprotagonistin Natalya Sindeyeva integraler Bestandteil ihrer eigenen Geschichte sind. Vom Flirt mit Dmitri Medwedew bis zu den Verhaftungen ihrer Crews unter seinem Nachfolger, der auch sein Vorgänger gewesen ist, wurde das Werk nicht nur zu einem zeithistorischen Dokument, sondern gleichsam zu einer filmischen Autobiographie der beiden Frauen und ihres jungen Teams von Journalist:innen über die letzten 15 Jahre in Russland.

F@ck this Job – Tango mit Putin – verfügbar in der ARD Mediathek bis zum 28.02.2023

Die Webseite zum Film: https://www.fckthisjob.net/

Ein Q&A anlässlich der Premiere in New York (2021): https://www.youtube.com/watch?v=RRmLfNUGFKo

Dozhd: Letzter freier TV-Sender Russlands wählt das Partisanenende – Kommentar von Ellen Ivits (STERN.DE)

Über Der Maschinist:

Der Maschinist lebt und arbeitet im Maschinenraum dieses Blogs, in einem tiefen Keller irgendwo im südwestlichen Münsterland. Früher war er Bergmann, Taxifahrer und Regaleinräumer im Möbelhaus. Im Extradienst schreibt er neuerdings unter Pseudonym, weil er ein Spiel mit dem Google Algorithmus spielt, der alles wissen will, aber nicht muss. Mit dem Herausgeber ist er verwandt aber nicht verschwägert. ;-)