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Bachmut: It´s time to leave –

Der russische Angriff auf Bachmut hat alle Chancen, den BlöMaZ-Award zu gewinnen: Blödeste Militäraktion aller Zeiten

Monatelang haben russische Wagner-Söldner um eine unwichtige Kleinstadt gerungen und dabei tausende (zehntausende?) ihrer Kämpfer in Tod oder schwere Verwundung geschickt. Hauptsächlich waren es Häftlinge, die man aus den Gefängnissen rekrutiert hatte – so nach dem Motto: bei denen fragt sowieso niemand nach.

Die Ukraine hat dagegen eine Defensivtaktik gewählt (sie hat ziemliche Reserven im Hintergrund), mit der sie im letzten Jahr schon einmal Erfolg hatte. Denn die Kosten für den Angreifer sind bei solchen Aktionen um ein Vielfaches höher als für die Verteidiger. Aber jetzt ist es für die ukrainische Armee Zeit zu gehen und den Russen den Pyrrhus-Sieg zu überlassen. Letztes Jahr habe ich mich gewundert, wie Militärwissenschaftler (also nicht solche „Sofastrategen“ wie ich) den Gang einer Pyrrhus-Sieg(-Niederlage) so genau voraussagen können. Heute wundere ich mich, dass die russische Seite den gleichen Fehler zweimal hintereinander begeht.

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Über Reinhard Olschanski / Gastautor:

Geboren 1960, Studium der Philosophie, Musik, Politik und Germanistik in Berlin, Frankfurt und Urbino (Italien). Promotion zum Dr. phil. bei Axel Honneth. Diverse Lehrtätigkeiten. Langjährige Tätigkeit als Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Referent im Bundestag, im Landtag NRW und im Staatsministerium Baden-Württemberg. Zahlreiche Veröffentlichungen zu Politik, Philosophie, Musik und Kultur. Mehr über und von Reinhard Olschanski finden sie auf seiner Homepage.

2 Kommentare

  1. Annette Hauschild

    Sie lernen halt nix, dazu ist die russische Militärbürokratie und das Offizierscorps zu doktrinär und schwerfällig. Was sie in Bachmut machen nennt man “Menschenwellentaktik”. Kriegsführung der Franzosen aus dem Ersten Weltkrieg. Allein für das massenhafte Schlachten ihrer eigenen jungen Soldaten sollte man die gesamte Kremlführung und den Generalstab und Prigoschin sowieso auf ewig und fünf mal lebenslänglich nach Sibirien verbannen. Hoffentlich merken die russischen Mütter und Ehefrauen jetzt, wie ihre Kinder und Männer da verheizt werden und trauen sich endlich, dagegen aufzustehen.

    https://www.focus.de/politik/ausland/ukraine-krise/werden-zur-schlachtbank-geschickt-russische-soldaten-betteln-nach-riesengrossen-verlusten-um-putins-hilfe_id_187148818.html

  2. Annette Hauschild

    Außerdem scheint es vor allem die Gruppe Wagner zu sein, die dort kämpft, die reguläre Armee wird nach westlichen Medienberichten dort eher wenig eíngesetzt. Nach dem Motto: Knackis interessieren eh keinen, da muckt schon niemand auf. Hoffentlich irre ich mich.

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