Beueler-Extradienst

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Kackblatt, Lügenblatt und Süsswassermatrosen

Sind Sie (noch) Spiegel-Leser*in? War ich noch nie (des gedruckten). Und jetzt wieder froh um gespARTE Zeit und Geld. Antonia Baum hat sich für uebermedien die jüngste Titelgeschichte vorgenommen, die sich, wenig überraschend, als weiteres Krisensymptom entpuppt. Auch die Leser*innen*kommentare unter Baums Text geben sachdienliche Hinweise – nur falls Sie es überhaupt wissen wollen. Wichtiger ist vielleicht,

FC Blavatnik

Kürzlich hatte ich mich noch über das “Schweigen” nach einer fussball-medienpolitischen Konferenz im süddeutschen Raum beschwert. Das hat der von dort marktführende Konzern nun gebrochen. Und das so, wie die Öffentlichkeit das von ihm gewohnt ist: über sein Lieblings-“Lügenblatt” (zit. Dietrich Kittner), die sog. Zeitung “Bild” aus dem Springerkonzern.

Hermann Hummels – ein Ausfall?

Den habe ich noch im Stadion an der Menzenberger Strasse – landschaftlich optimal in Bad Honnef gelegen – spielen gesehen, u.a. gegen RW Essen (mit Dirk Helmig) und SW Essen (mit Willi Korth) in der Oberliga Nordrhein, und er spielte gut: Hermann Hummels. Die wie immer zahlreichen Auswärtsfans von RWE (“Hochsicherheitsspiel”) lachten sich damals kaputt: “Guckma, datt soll’n Stadion sein?!” In jener Zeit muss er irgendwann seinen Sohn Mats gezeugt haben, es muss im Frühjahr […]

“Bild” ist käuflich

mit Update nachmittags Ich habe es immer gewusst, aber auf mich hört ja keine*r. Springer will Bild loswerden. Das sagt mann natürlich nicht öffentlich, um die Preise nicht zu verderben. Mit Schenkelklopfen werden sich die Springer-Manager noch an den Deal mit Günther Grotkamp (Funke-Mediengruppe) erinnern, dem sie 2014 für einen Mondpreis von 920 Mio. ihren ganzen unrentablen bedruckten Schrott andrehen konnten. Nun ist auch Bild Schrott.

Teure Sozi-Männer

Hatte ich kürzlich den Grapscher Rubiales als “postfaschistisch” bezeichnet? Ja, für mich deutete alles darauf hin. Florian Haupt/taz wiederum, der es besser wissen muss als ich, schreibt er doch von Europas Fussballhauptstadt Barcelona aus, bezeichnet den Schwanzrubbler als “Sohn eines ehemaligen Bürgermeisters und sozialistischen Parteifreunds”. Dä. Hier seine ganze Story frei zugänglich (der Spiegel hat den gleichen Text eingemauert): “Der Kampf von Spaniens Fußballerinnen: Einberufungsbefehl zum Spiel – Gegen ihren Willen werden Spielerinnen des spanischen […]

Wo ist der Ausschaltknopf?

Mediendiät – der heisse Scheiss unserer Zeit Beim Bayerischen Rundfunk – der hatte angeblich noch ein “Kulturradio” – ereignet sich anscheinend derzeit eine “Programmreform”, die wir hier beim WDR schon seit gut zehn Jahren durch haben. Seinerzeit nahm ich als Hörer Abschied von diesem Sender, den ich mehrere Jahrzehnte geliebt hatte. Aber wie einen Doofen behandeln lassen wollte ich mich nicht. Seitdem wächst meine Sorgfalt bei meiner Auswahl der Mediennutzung.

“Nur eine politische Alternative repräsentieren”

Best of 91. Geburtstag (Walter Böttger) mit Update vormittags zu “hart aber fair” Es ist so einfach. Warum gelingt es in Deutschland nicht wirklich? Ein wichtiger Grund ist die mangelhafte Fähigkeit und Bereitschaft, aus der Geschichte zu lernen. Der eigenen. Als ich Ende der 80er beruflich den “Friedensrat der DDR” besuchte, und, wie ich später in den Stasi-Akten nachlesen konnte, kritisch geprüft wurde, residierte der in Berlin/Hauptstadt der DDR in der Clara-Zetkin-Strasse. In Helmut Kohls […]

Dortmund-Tatort stabilisiert

Andere dagegen, Zeitungen z.B., mitten im Abstiegskampf Knapp 9 Mio. Zuschauer*innen (linear) sind guter Durchschnitt. Das ist die Währung, die Intendant*inn*en und Programmdirektionen interessiert. Mich interessiert dagegen, ob ich Lust habe zuzugucken. Diese Frage lässt sich seit gestern wieder leichter mit Ja beantworten.

Herrensauna

mit Update 18.4.: Aus dem Inneren der Sauna Berlin-Mitte ist an Einwohnern (Frauen spielen im Zusammenhang dieses Textes nur eine Rolle als zart-konstruktive Hinweisgeberin) weniger als halb so gross wie das Saarland (gut ein Drittel von Köln, wenig grösser als Bonn), also ganz schön klein. Ich weiss von meinem Gastautor und Freund Rolf Sachsse, der an der Uni Saarbrücken einen Lehrstuhl hatte, dass sich da alle gegenseitig kennen, und nichts unentdeckt bleibt. Und von Köln […]

Milliardärsförderung

Gestern war mir beim warten auf den Zug nach Köln langweilig. Ich tat etwas, was ich schon lange nicht mehr gemacht habe: ich kaufte zwei Zeitungen, gedruckt auf Papier. Ich wollte rausfinden, ob sich sowas noch lohnt (ich nehms vorweg: Nein!). Als ich 1990-2005 zwischen Bonn und Düsseldorf pendelte, war es mir ein Genuss, mich mit Zeitungen zu bevorraten und während der 45 Minuten IC-Fahrt zu studieren. Ich holte mir täglich GA, Express und WAZ. […]

Sperrmüll

Die moralische Insolvenz des Profifussballs hat ganz materialistische Folgen in der Medienindustrie Heute morgen war vor meiner Haustür Sperrmüll. Ziemliches Getöse wie immer, mit dem abschliessenden Lärm der Müllabfuhr. Auch in München-Unterföhring steht noch was auf dem Bürgersteig herum: ein Pay-TV-Sender, zufällig der grösste Finanzier der Deutschen Fusballliga (DFL), die den Spielbetrieb der ersten und zweiten Bundesliga betreibt und sich daran ungehemmt zu bereichern versucht. Profifussball und Pay-TV sind in Deutschland zwei Geschwister, die beständig […]

Expertise

Als langjähriger MdL-Mitarbeiter kann ich Roland Appels Expertise bezeugen: als innenpolitischer Sprecher der Grünen im Landtag NRW verblüffte er ab 1990 mit pinkfarbenen Haaren Kongresse der Gewerkschaft der Polizei. Die hatten damals nicht damit gerechnet, dass er was von ihrer Materie versteht, ja sich sogar in ihre Perspektive versetzen konnte. Fortan wurde er ihr Lieblings-Grüner (damals hatten auch die Polizeiuniformen noch diese Farbe). Seitdem hat er viele gute alte Bekannte in diesen Kreisen – und […]

Left again?

Das rechte Agendasetting klappt hierzulande noch immer prächtig. Obwohl das “Lügenblatt” von über 5 auf unter 1 Mio. fällt, auch die rechten Leitmedien seit Jahrzehnten den verkaufte-Auflagenberg herunterrutschen. Werden die Klimaaktivist*inn*en nächste Woche Terrorist*inn*en? Oder nicht? Mit diesen Fragen ist der Rest des Jahres 2022 dann in Deutschland wohl hinreichend gefüllt, und das Thema für die weihnachtlichen Familienstreitereien gesetzt. Und Olaf Scholz, Tom Buhrow und ihre kapitalstarken Hintersassen schmunzeln still in sich hinein.

Ihr seid der Stau!

Ja, es ist erregend. Und alle erregen sich. Nur wenige dekonstruieren diese Erregung. Ein Anfang gelingt Stefan Niggemeier/uebermdien (und paywallfrei): “Die unmögliche Debatte um den Tod einer Radfahrerin – Hat ein Protest auf der Autobahn die Rettung einer verletzten Frau verhindert? Der Fall sorgte für heftige Schuldzuweisungen in Medien und Politik. Die haben sich als voreilig herausgestellt. Und nun?” Niggemeier bleibt in der ihm eigenen professionellen Art fachlich sachlich. Ich möchte hier zuspitzen.

Maßlos

Nachdem Roland Appel den strategielosen Aktionismus von kleinen Teilen der Klimabewegung kritisiert hat, wandte er sich heute der “Gegenseite” zu. Es sind alte Reflexe, die immer wieder mobilisiert werden, in der ersten Reihe ein Stück Dreck, das der weise Dietrich Kittner “Lügenblatt” nannte, das heute bereits Sterben geht, aber noch möglichst viel mitreissen will. Roland Appel kritisiert die “Maßlose Gewerkschaft der Polizei”.

Kommende Mediathekperlen

Und: ein Mateschitz weniger Der geschätzte Kollege Oliver Jungen/FAZ berichtet vom “Filmfestival Cologne”. Es war 1991 unter dem Namen “Cologne Conference” gegründet worden. Damals war es im mittlerweile ausgestorbenen – meistens übermässig aufgeblasen inszenierten – “NRW-Medienforum” als kleines Schräubchen integriert, hat sich dann aber geschickt selbstständig gemacht, und blieb so vor dem Aussterben einer NRW-Medienpolitik geschützt.

Winnetou-Opium

Wieder hab’ ich nicht aufgepasst. Die wollen mir meinen Winnetou wegnehmen? Wie gemein kann mann denn sein? “Der Schatz im Silbersee” war der erste Film, den ich als Kind im Kino gesehen habe, in der “Schauburg” in Gladbeck, seit vielen Jahrzehnten geschlossen. Erst danach habe ich die Bücher gelesen (nicht alle, aber einige). Und siehe: die waren – wie immer – besser als die Filme. Und nun haben kluge Menschen – weitgehend unbemerkt von breiter […]

Wer wird aufstehen?

“Aufstehen” nannte sich hierzulande mal die misslungene Simulation einer politischen Bewegung. Ist der Begriff damit kontaminiert? Das müssen Sie selbst entscheiden. Ich persönlich bin sowieso mehr für Liegenbleiben. In China ist das jetzt schon Widerstand. Kann also nur noch 20 Jahre dauern, bis es auch hier entsprechend verstanden wird.

Schleimspur

Das “Lügenblatt” (Dietrich Kittner) hat in diesem Jahr, erstmals in meiner 65-jährigen Lebenszeit, eine verkaufte Auflage unter einer Million. Es ist also nicht mehr so wichtig. Einerseits. Andererseits erlaubt es der Öffentlichkeit immer wieder einen gruselig-tiefen unverstellten Blick in die Denkwelt der deutschen Reaktion. Ich halte diesen Anblick in der Regel nicht aus. Dieter Bott überlebt es immer wieder: “Die Schleimspur von BILD”.

In Zeiten des Krieges

Die Texte zum Krieg dominieren den Extradienst weiterhin. Den Deutschen wird nachgesagt, dass sie dazu neigen ihn emotional verdrängen zu wollen. Da schliesse ich mich durchaus an. Es will mir als mitdenkender Demokrat nur nicht gelingen. Auch damit, weiss ich, bin ich in grosser Gesellschaft. Gestern eröffneten wir mit einer Erinnerung “Wer war Walther Rathenau?”, eine Übernahme aus der Berliner Zeitung (mit CC-Lizenz) von dem Historiker Ralf Gebel.

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