Beueler-Extradienst

Meldungen und Meinungen aus Beuel und der Welt

Suche: “Relotius” (Seite 1 von 2)

Ukraine im Relotius-Stil

In der taz vom 23.7. berichtete Kriegsreporter Philip Malzahn von seinen Eindrücken an der ukrainischen Ostfront. Er hat einige Asow-Kämpfer, die sogenannte “Kraken”-Miliz, eine Zeitlang östlich von Charkiw begleitet, angeblich nur 800 Meter von der feindlichen, also russischen Linie entfernt. Scheinbar aus nächster Nähe stellt uns Malzahn die Milizionäre vor, die sich Sledak, Rijs, Punf, Konstantin, Kuzya, Antoni, Oleksandr usw. nennen. Sie kennen keine Gnade, während sie selber dem Tod ins Auge sehen.

Wie viele “Relotiusse” sind es noch?

Von Anfang an war mir die Medienbearbeitung des mir unbekannten fakenden Spiegel-Starschreibers nicht geheuer. Ein junger, gutaussehender, karrieregeiler Kerl, in jeder Hinsicht geeignet die Branche in ihrem Jetztzustand zu repräsentieren, wurde symbolisch an die Laterne gehängt. Tatsächlich erfolgte ein umfangreiches Revirement in der Spiegel-Chefetage. Und nun? Geht die Show weiter, als wäre nichts gewesen.

Wie Michael Meyen seine Uni verlor

Eine „Politisierung der Forschung“? – In seinem neu erschienenen Buch bilanziert Kommunikationswissenschaftler Michael Meyen das System der Wissenschaft. Unser Autor hat eine ganz eigene Meinung zu dem Buch. „Das Land steht still. Innovation findet andernorts statt. Fortschritt auch. Dafür gibt es viele Gründe. Einer davon: die Wissenschaft. Das ist ein Apparat, eine Behörde, eine Anstalt. Unterworfen der Politik, beherrscht von den Unternehmen, Stiftungen, Parteien. Nur eine hat dort nichts zu suchen: die Freiheit der Forschung“ […]

Journalistische Grenzgänger

Wie die Reportage-Formate von funk Wirklichkeit konstruieren Fazit und Ausblick: Ein neuer „Neuer Journalismus“? Die Ausprägungen der verschiedenen Dimensionen der journalistischen Wirklichkeitskonstruktion durch die Presenter-Formate des ARD-ZDF-Content-Netzwerks funk wurden anhand der Ergebnisse der quantitativen Inhaltsanalyse beschrieben. Im Folgenden werden diese Ergebnisse nun anhand der eingangs formulierten (Teil-)Fragen und Erwartungen zusammengefasst und davon ausgehend die übergeordnete Leitfrage – wie jene Presenter-Reportagen soziale Wirklichkeit journalistisch konstruieren – beantwortet. Abschließend wird knapp der Einfluss der untersuchten Formate auf […]

Alles zum Krieg

Tut mir leid, mir macht es auch keinen Spass. Es ist ziemlich ernst. Alle heutigen Texte berühren den Ukrainekrieg. Detlef zum Winkel rezensiert wütend eine taz-Frontreportage vom 23.7.: “Ukraine im Relotius-Stil”. Ursprünglich als E-Mail an Freund*inn*e*n und Kolleg*inn*en verfasst, bat ich ihn darum, seinen Text übernehmen zu dürfen, was er nach kurzer Überarbeitung bejahte.

Arbeitsdruck – Anpassung – Ausstieg

Wie Journalist:innen die Transformation der Medien erleben Vorwort Ukraine-Krieg, Klima- und Coronakrise, hohe Inflation, steigende Energiepreise oder die wachsenden globalen Ungerechtigkeiten – fast alles, was wir über die Welt und die drängenden Themen unserer Zeit wissen, erfahren wir über Massenmedien. Das ist die eine Seite der Medaille. Die andere Seite ist, dass wohl kaum ein zweiter Bereich vom Megatrend der Transformation so stark getroffen ist wie die Medienbranche und ihre Beschäftigten.

Schreiben als Therapie?

Oder weglaufen-vor-sich-selbst? Noch immer habe ich keine Originalzeile von ihm gelesen. Immerhin 15 Treffer ergibt sein Name als Suchwort in diesem Blog: Klaas Relotius, der Lügen-Sündenbock des Spiegel (und einiger anderer). Für Geschäfte mit Bezahlmauern ist er immer noch gut genug. Die selbstreferentielle Branche schafft gewiss auch selbst ausreichende Nachfrage, damit die eine oder andere Portokasse noch mal klingelt.

NDR suizidal

mit Update abends Soziale Distanz und Selbstreferenzialität als Pandemie unserer Zeit Die Sitzungsgeilheit meiner früheren Arbeitgeberin, der Grünen Ratsfraktion, war u.a. dadurch zu erklären, dass es für die Amateurpolitiker*innen ein karges Sitzungsgeld gab. Für jede Sitzung (es gab eine jährliche Deckelung, die aber nur die “Profis” übertrafen). Ich lästerte seinerzeit häufiger: “Sollen wir nicht zusammenziehen?” So stelle ich mir mittlerweile das Geschehen unter denen vor, die abseits der von der Verfassung vorgesehenen Organe unsere Republik […]

Biologisierung der Technik

Und: Affen der Fleischindustrie / Literatur-Relotius Wenn Sie was zum Denken suchen, am heutigen Lockdown-Sonntag, nehmen Sie Matthias Greffrath/DLF: “Anmerkungen zur Automatisierung”, der intellektuelle Höhepunkt dieses Tages (Anne Will fällt nämlich aus 😉 Greffrath wendet sich gegen den Technik-Determinismus. Die angebliche Zwangsläufigkeit vergangener, gegenwärtiger und zukünftiger Entwicklungen lenkt von der politischen Verantwortung,

Spiegel – auch mal loben

Ich gebe zu, ich bin Spiegel-Hasser. Und zwar schon seit ich von der Existenz Hermann Gremlizas weiss. Also sehr lange. Später bestätigten sich meine Vorurteile, wenn der Spiegel über politische Aktivitäten schrieb, an denen ich mitwirkte. Es war immer das Gefühl, das “die” ganz woanders gewesen sein müssen, weil sie jeder Story ihren eigenen Spin dazu erfanden.

Eine SZ-Kritik ist nötig

Birk Meinhardt liefert sie wohl nicht Irgendwann nach der 2003 erfolgten Einstellung ihres journalistisch hochklassigen NRW-Teils habe ich die Süddeutsche Zeitung abbestellt. Zu teuer und für den Preis nicht gut genug. Seitdem lese ich sie überall dort, wo sie bereit liegt, in meinem Mittagsbistro z.B.. Dort gibt es nur folgende Probleme. Wenn ich nicht zeitig um 12 eintreffe, hat sie irgendeine Person, die noch älter ist als ich, mit Beschlag belegt, und gibt sie zwei […]

Armutszeugnis

von Bernd Gäbler (mit Vorwort von Jupp Legrand) Otto Brenner-Stiftung Wie das Fernsehen die Unterschichten vorführt Vorwort Armut ist ein politisch umstrittener Begriff, der auf vielschichtige Fragen verweist, facettenreiche Inhalte zum Ausdruck bringt und auch Probleme anreißt, die im­mer wieder diskutiert werden müssen. Es geht um Weltbilder, Werte, Interessen und Vorstellungen von Gerechtigkeit, die nicht selten aufeinanderprallen. In demo­kratischen Gesellschaften ist dabei das durch Medien erzeugte Bild von Armut und sozialer Ungerechtigkeit für gesellschaftliche Aushandlungen […]

Der Spiegel – “kein guter Ort”

Juan Moreno hatte ich vor vielen Jahren als Autor der SZ sehr geschätzt. Lange hatte er eine wöchentliche Kolumne in der SZ-Wochenendbeilage. Parallel moderierte er gewöhnlich häufiger bei Funkhaus Europa (heute: WDR Cosmo). Wie konnten die ihn nur gehen lassen? Vermutlich machte irgendwann der Spiegel ein Angebot, das mann nicht ablehnen kann. Und dort erlebte er dann diese Relotius-Sache. Und hat jetzt dazu ein bestverkaufendes Buch auf den Markt gebracht, und, wie es heute zu […]

Kein Medienmärchen – nur der Spiegel

Von mir hat der Spiegel noch nie eine Mark gesehen. Schon Ende der 70er Jahre lernte ich in der Praxis, dass sich die dort für was Besonderes haltenden Mitarbeiter*innen von – vom Spiegel aus gesehen – mikroskopisch kleinen Jugendorganisationen eine Weltsicht nicht durch Fakten kaputtmachen lassen wollten. Der Trick des Spiegel war und ist eine Präsentation und Schreibe, die das Gefühl vermittelt, der unbarmherzig-kritische Schreiber wisse schon “alles”, natürlich noch viel mehr, als er er […]

Spiegel-Krise – Berlusconi ist da / AKK-Taumel

Hartmut Palmer und Horand Knaup haben in den 80ern regelmässig in der gleichen Kneipe in der Ermekeilstrasse Mittagspause gemacht, wie ich. Am Nebentisch sassen sie mit ihrem Spiegel-Hauptstadtbüro (“Hauptstadttoilette” gabs dann erst später in Berlin) und tauschten Lästereien aus, während ich mir am “Aztec”-Flipper zum Nachtisch zusammen mit Harald Jansen und Georg Hundt Freispiele holte. Vor Hartmut Palmer hatte ich schon in den 70ern

Aufräumen bei der FAZ

Anne Fromm/taz meldet, dass Wolfgang Büchner, einer der kürzesten ehemaligen Spiegel-Chefredakteure, jetzt bei Madsack schon wieder hinschmeisst. Ob da ein Zusammenhang besteht? Denn die FAZ hat gerade einen ihrer Herausgeber, Holger Steltzner, gefeuert.

Frauentag – »Ein anderer Journalismus ist möglich!«

von zahlreichen Journalistinnen – Vorbemerkung von Martin Böttger Einem Mann, Frank Pergande/FAZ, ist das erste Porträt von Bundesumweltministerin Svenja Schulze gelungen, in dem ich sie wiedererkenne. Sie unterschätzen lassen, ist eine bewährt Methode kleinwüchsiger Damen – ihre männlichen Gegenstücke müssen sich immer aggressiv aufblasen, um auf dem Schulhof nicht verhauen zu werden. Frauen wie Svenja lösen das Problem mit Intelligenz. Alina Schwermer/taz liefert einen sehr informativen Überblick über Frauen-Teamsport, den professionell zu betreiben immer unmöglicher […]

Tagesschau wird terrorisiert, Spiegel verteidigt

Stefan Niggemeier kann den Spiegel auch verteidigen. Dann, wenn er in Springers “Welt”, die ich aus Rücksicht auf mein Wohlbefinden nicht lese, relotiusartig attackiert wird. Ich könnte das nicht, so gründlich und zeitaufwendig quellenkritisch zu arbeiten, bin aber dankbar, dass es Leute wie bei uedermedien.de (dieses Mal ohne Paywall) gibt, die sich dem unterziehen. Wie ist in dieser Hinsicht der Konflikt Volker Bräutigam vs. die Tagesschau zu beurteilen?

Wer ist Habeck – gegen Schmidt?

Sie vermuten jetzt vielleicht, hier solle es um den (gestrigen) 100. Geburtstag von Helmut Schmidt gehen? Irrtum. Helmut Schmidt hätte die heutige Weltunordnung wahrscheinlich nicht mehr ausgehalten, und wäre heute ganz gewiss nicht mehr regierungsfähig. Es hätte ihn eher krankgemacht. Schon die Herren Zbigniew Brzeziński und Jimmy CARTEr waren in der Lage, bei ihm Nervenzusammen- und Wutausbrüche zu provozieren. Im Amt des Bundeskanzlers hätte der Herzkranke Trump und Putin gewiss nicht überlebt. In seiner Sicht […]

Nach der „Spiegel“-Affäre

Jetzt mehr Selbstbewusstsein: Nicht mehr „schön“ schreiben, keine Auslandsreportagen mehr, Interviewpartnern hinterhertelefonieren, um zu fragen, ob sie das wirklich so gesagt haben? Nein, das wäre grotesk Wieder einmal sitzen viele Tausend Kaninchen vor einer ziemlich abgetakelten Schlange. Wer von „Lügenpresse“ rede, werde sich nun bestätigt fühlen, greinen viele in der Branche, nachdem der preisgekrönte Spiegel-Reporter Claas Relotius als Betrüger enttarnt wurde. Ein bisschen mehr Selbstbewusstsein wäre schön. Gerade jetzt.

« Ältere Beiträge

© 2024 Beueler-Extradienst | Impressum | Datenschutz

Theme von Anders NorénHoch ↑