Beueler-Extradienst

Meldungen und Meinungen aus Beuel und der Welt

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Sport inside wieder da

Die Insel des Sportjournalismus im Meer der unkritischen medialen – in dicken Verträgen fixierten – Produktpräsentationen hat wieder den Kopf aus ihrem Sendergefängnis herausgestreckt zu uns, dem Publikum. Ob der Programmschwerpunkt des WDR aus Bundesliga (21.45 h), Zeigler (22.15 h) und schliesslich Sport inside (22.45 h) funktioniert, das entscheiden für die Programmdirektion wie immer der Audience Flow und die Einschaltquoten.

Traurig – ein schöner Erfolg für Sport inside

So ist es oft mit gutem Journalismus. Der schöne Erfolg für den Überbringer ist eine Tragödie aus dem wahren Leben. In der Sommerpause der Herrenbundesliga, jetzt steht nur noch so eine Nebensächlichkeit wie die Frauen-WM bevor, hat der WDR mal Zeit seinen Sport-Blinddarm öffentlich zu erwähnen. Benjamin Best hat seine Arbeit zur Baustellen-Lage in Katar

Sport inside bekommt Tritt in den Hintern

Extradienst-Leser*innen wissen, dass ich ein Fan von Sport inside (WDR) bin. Die einzige Sportsendung im deutschen Fernsehen, die nicht Produktpräsentation, sondern purer Journalismus ist. Das hat sie diese Nacht um 22.55 h wieder bewiesen: EM-Bewerbung der Türkei, Verachtung der Amateurvereine durch DFB und DFL. Das findet im Business natürlich niemand gut,

Syrien / Klopp / Sport inside

Überraschung: die Guten, die Anti-IS-Koalition hat in Syrien Kriegsverbrechen begangen. Und deutsche Waffen und deutsches Geld waren selbstverständlich mittendrin. Das hat Amnesty International untersucht, hier eine deutschsprachige Mitteilung, hier der komplette Report englisch. Endlich kratzt mal eine an Jürgen Klopp. Birgit Schönau muss sich dafür aus Italien melden, und hat gut beobachtet. Klopp wird verehrt, weil er so eine glänzende PR-Performance hat, die allein viel wert ist, für ihn selbst, seinen Verein und die eskortierenden […]

Journalismus-Juwel “Sport inside”

Von der WDR-Programmdirektion ungeliebt und im Programm bis zur Unauffindbarkeit rumgeschubst, aber es gibt ja jetzt Mediatheken. “Sport inside” ist – neben dem NDR-“Sportclub” (sonntags kurz vor Mitternacht) – das einzige Sportjournalismusprogramm im gesamten öffentlich-rechtlichen und privaten deutschen Fernsehen. Sportjournalismus hier als prägnanter Unterschied zur Produktpräsentation: die gibt es in jedem Programm. Zu ihr haben die Sender hunderte Seiten dicke Verträge mit den Veranstalter*inne*n geschlossen, in denen genauestens geregelt wird, was wie ins Bild gesetzt […]

Lob des (DLF-)Sportjournalismus

Den Fall des gestern kollabierten dänischen Weltklassespielers Christian Eriksen hat DLF-Redakteur Matthias Friebe geschmackssicher kommentiert. Ich hatte zum Glück schöneres zu tun, als diese Katastrophenpartie anzusehen, bekam dann statt des Beginns von Russland-Belgien noch ihre makabre Schlussphase zu sehen. Innehalten, Nachdenken, sich um Wesentlicheres kümmern, das kennt der Brot-und-Spiele-Kapital-muss-zirkulieren-Mechanismus des neofeudalen – von wegen “modern” – Weltfussballs nicht.

Sportjournalismus, Reste, gestern

mit Update nachmittags für Gladbach-Fans Hat der WDR jetzt endlich, zumindest am Sonntagabend, ein konsistentes TV-Programm? Für mich: Ja. Nach dem Tatort Bundesliga, naja, gestern war halt nichts Sehenswertes dabei. Dann Dittsche, der unerbittliche Kämpfer für die Rehabilitation des Kaffeefilters, mit einer wichtigen Nachricht aus der deutschen Impfpolitik: wer sich als 78-jähriger vorgedrängelt hat, sich als 87-jähriger ausgab (Jahrgang 1934 statt 1943), kriegt seine Impfung wieder abgesaugt.

Sport oder Sozialismus?

Der Stellvertreter des Fußballgottes auf Erden, Tom Theunissen hat letzte Nacht seine Bilanz und Vorausschau zum deutschen Profifussball veröffentlicht. Tom Theunissen ist der, dem der grosse Künstler Olli Dittrich eine seiner grössten Rollen zu verdanken hat. Apostel Arnd Zeigler hat jahrelang seine Botschaft an die Gläubigen verkündet. Gönnen Sie sich also diese knapp 10 Minuten – jedenfalls wenn sie die real existierende Fußballwelt begreifen wollen.

Keine Aufklärung für Nicht-Fußball-Insider

Ich gebe zu, ich bin Anhänger des Sports, bei dem eher kleine Männer – leider fährt Suzie Wolff immer noch nicht Formel 1 – circa zweieinhalb Stunden im Kreis fahren. Selten schaue ich Fußball, denn ich bin leidensgeprüfter FC-Fan, ich verstehe sogar die Abseitsregel. Deshalb habe ich von Martin zu diesem Thema Schreibverbot. Aber vielleicht ist heute abend eine Ausnahme. Seit Jahren beobachten wir eine erschreckende Zunahme von rassistischen und fremdenfeindlichen Übergriffen, von geschrieenen Rassismen […]

Sportjournalismus ist möglich

Wer nicht nur Produktpräsentation, sondern seriösen, kritischen Sportjournalismus vom von uns bezahlten Fernsehen wünscht, muss auf mehr Bundesligaspielpausen hoffen. Die gestrige ARD-Sportschau bewies, dass sie es sogar können, wenn ihre Bosse sie nur lassen. Dabei profitierte die Sportschau sichtbar von der Mini-Infrastruktur, die der diese geringschätzende WDR beim kleinen, aber journalistisch beeindruckenden Leuchtfeuer Sport inside bereit hält.

#metoo: Missbrauch im Sport

Die #metoo-Debatte umfasst die gesamte Gesellschaft, alle Bereiche, in denen Macht eine Rolle spielt, also: alle. Der Sport hat in Bezug auf #metoo, sexuelle Belästigung und Missbrauch ein paar Besonderheiten: das “besondere Gewaltverhältnis”, weil hier ausgebildet, geschult, trainiert wird, nicht selten mit einem Alters- und Generationen-Gefälle. Und weil direkter körperlicher Kontakt, der in anderen Bereichen stärker kulturell geregelt und codiert ist, hier zur alltäglichen Sache gehört, also weniger Verdächtigungen, aber auch weniger Prävention ausgesetzt ist.

Inside White House, Facebook & Real Madrid

Damals, in der analogen Steinzeit, hatten die Herrschenden die besseren Medien, um sich zu informieren. Wir Doofen bekamen Zeitungen mit Bildern und grossen Buchstaben und das Fernsehen. Die Oberschicht hatte keine Zeit für fernsehen, las die FAZ, hörte beim Aufstehen und Zubettgehen den Deutschlandfunk und herrschte. Was das betrifft, hat die Digitalisierung die Gesellschaft durchlässiger gemacht. Es gibt zwar Elitemedien, die uns mit Paywalls von Informationen fernzuhalten versuchen. Aber das klappt nicht wirklich, und 100%ig […]

WDR will Sportjournalismus entsorgen – aber wohin?

Sport inside hat Weihnachtspause. Sie soll jetzt überraschend schon Mitte Februar enden. Am Aschermittwoch, und zwar direkt parallel zur ZDF-Zusammenfassung der Champions-League-Spiele an diesem Abend. Das nennt mann in Fernsehkreisen “Programmierungsstrategie”, und im WDR machen das so superkluge Leute, dass wir mit unserem bisschen Verstand da nicht mehr hinterher kommen.

ARD-Sportjournalismus – war das alles?

Es lief schon am Dienstag, aber ich muss meinem Ärger immer noch Luft machen. Dieses Mal wurde eine ARD-Dokumentation zu Recht um Mitternacht versenkt: das Nichts über Franz Beckenbauer. Da hatten Tom Theunissen und Olli Dittrich mit ihrer scheinbaren Fiktion “Schorsch Aigner” vor zwei Jahren deutlich mehr zu bieten. Das, was der NDR diese Woche in der ARD aufbot, und auch dieser Sender kann es eigentlich besser, enthielt absolut keine neue Erkenntnis, und blies die […]

Schwarze Sportler*innen-Emanzipation – ein Jahrhundertwerk

Die USA sind immer noch das Referenzland für die Emanzipation nichtweisser Menschen. Der Sport spielt dabei eine Avantgarderolle. Was in den USA passiert, wird über globalisierte Medien weltweit verbreitet. Und derzeit finden dort mal wieder intensive bedeutende Auseinandersetzungen statt, im Guten wie im Schlechten. Zwei der besten sportjournalistischen Produkte hierzulande haben sich gestern dieses Themas angenommen. Das Sportgespräch im Deutschlandfunk diskutierte das Thema mit zwei deutschen Wissenschaftlern und ordnete es in lange historische Linien ein. […]

Sportjournalismus, Reste des guten

Die Pest im Fußball und seinen eingebetteten Medien ist, dass sie den unabhängigen Sportjournalismus weitgehend zur Strecke gebracht haben. 95% dessen, was uns private und, was noch schlimmer ist, öffentlich-rechtliche Medien als Sport zeigen, ist sponsorengerechte und durch umfangreiche von bestbezahlten Jurist*inn*en ausgearbeitete Vertragswerke (selbstverständlich nichtöffentliche) abgesichert: Produktpräsentation, also Werbefernsehen. Das Tempo dabei bestimmt heute der australische Medienzar Rupert Murdoch, der in den USA (“Fox”) und UK (“Sun”) die Massenmedien beherrscht, Trump zu seinem Wahlsieg […]

Bingewatching-Vorschläge

Mehr als Sie gucken können Impro-Comedy von Jan Georg Schütte Wieder da: Das Begräbnis, ein Jahr verfügbar. Das Folgewerk “Das Fest der Liebe” ist ebenfalls bereits online, ein Jahr verfügbar. Politkrimi Die Saat, halbes Jahr verfügbar. Rezension hier. Politkrimi dokumentarisch Capital B, die Wahrheit über Berlin, mit dem verstorbenen Wolfgang Wieland in einer seiner besten Rollen, zwei Jahre verfügbar.

Mediendiät

Nur mal ein Beispiel mit Update 4.11. Ich bekenne mich als Medienjunkie. Nachrichten, öffentliche Diskurse und Propaganda sind allesamt zentral für die Frage, wer die Macht hat, oder besser: wer sie mit wem teilen muss. Darum war ich schon als Kind daran interessiert, wie das zustande kommt. Schnell kapierte ich: wer sich auf ein einzelnes Medium verlässt, ist verlassen. Auch, wenn es durchaus in einem einzelnen Medium eine Breite verschiedener Meinungen geben kann. Als Jugendlicher […]

Zeitweise erblindet

Best of 20. März 2023: Klima, Krieg, Kriegsverbrechen, Feminismus in China, Fifa Der aktuelle “Synthese”-Bericht des Weltklimarates IPCC ist fertig und wurde heute präsentiert. Sein Herstellungsverfahren ist ein komplizierter wissenschaftsdiplomatischer und politischer Prozess – der Versuch den gegenwärtigen Konsens abzubilden. Im real existierenden Kapitalismus ist das ein Zeichen guten Willens – aber leider nicht wirklich realistisch. Oder haben Sie wahrgenommen, dass die herrschende Politik mächtiger Staaten den Erkenntnissen Konsequenzen folgen lässt? Dann geben Sie mir […]

Best of 23. Januar 2023

Döpfner bedroht US-Amerika, EU-Sanktionseigentore, Schlafwandeln in Nuklearkrieg, Abweichendes aus Russland & Ukraine, Frankreichs Atomkraft, Maghreb, Türkei Um eine grosse Schnauze ist Springer-Boss Mathias Döpfner bekanntlich nie verlegen. Interessant genug für die FAZ. Marco Seliger/NZZ ergänzt den Blick auf deutsch-US-amerikanische Konflikte, Roland Appel damit kaum widersprechend, sondern eher aufschlussreich ergänzend: “Deutsche Panzerdebatte: Welche Rolle spielen amerikanische Rüstungsinteressen? – Bisher wurde die Lieferung von Leopard 2 an die Ukraine immer unter dem militärischen Aspekt diskutiert. Doch mit […]

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