Hör’ Dir mal selbst zu!
Heute Abend, glaubst Du, sei Dein höchster Feiertag.
Deine Religion sagt Dir zwar, das sei Ostern, aber das kannst Du mit Dir selbst ausmachen.
Ich hörte von Dir heute als Erstes das hier.
Und dann das hier.
Du bist erleichtert?
Weil die Italiener mit dem Verdächtigen das gemacht haben, wie vor rund 2000 Jahren die Römer angeblich mit Deinem “Jesus”, nur ohne Beweiserhebung und Prozess?
Du irrst Dich, der Moment der höchsten Gefahr kommt erst noch, heute.
Du versammelst Dich heute in Deinen Familien.
Dort wo die meisten Gewalttaten stattfinden, die meisten Opfer zu beklagen sind.
Du fährst nachhause, dort wo die meisten Unfälle passieren, die meisten Verletzten anfallen.
Dort und in den Versammlungsräumen, die Du heute und morgen aufsuchst, die mit den Türmen, die früher mal als “hoch” galten, lässt Du Dir wie jedes Jahr eine Geschichte erzählen aus einer Zeit, als es schon aus technischen Gründen noch keine Lügenpresse geben konnte, die meisten Menschen konnten gar nicht lesen und schreiben.
Heute denkst Du, lebst Du in der besten aller Welten, Du bist so davon überzeugt, dass Du glaubst, “alle” wollten zu Dir kommen, und das ginge aber leider ganz und gar nicht. Dabei schlägst Du Dir ordentlich den Bauch voll und konsumierst nicht wenig bewusstseinstrübende Drogen, von denen Du sonst behauptest, das sei Sünde und ungesund. Derweil beauftragst Du Deine “Sicherheits”-Behörden, möglichst viele andersartige Menschen von Dir fernzuhalten. In dem Moment, in dem Du Dich selbst in größte Gefahr begibst, glaubst Du, das sei die Gefahr. Du musst besoffen sein. So wird das nichts mit Deiner Weltherrschaft (“Mission”, “Responsibility to protect”, “Verhinderung humanitärer Katastrophe”, “Regime Change”, und was Du sonst an Namen dafür hast).
Vor 71-77 Jahren hättest Du unserem Planeten fast den Garaus gemacht, mit dem Segen Deiner Kirchen.
Unsere Eltern, Großeltern, Urgroßeltern besannen sich noch das eine Mal eines Besseren, viele von ihnen sind uns leider schon weggestorben.
Hierzulande schrieben sie die Lehren, die sie aus diesem Moment tatsächlich allerhöchster Gefahr zogen, in einen Text namens Grundgesetz. Wenn Du heute zusammenkommst, lies’ Dir das noch mal genau durch. Für den Anfang sollen die ersten 19 Artikel genügen; doch, vieles ist von damals noch übrig geblieben. Du wirst aufregende Entdeckungen machen.

Wenn Ihnen dieser Text zu kurz und unlustig ist, versuchen Sie es bei Georg Seesslen.

Über Martin Böttger:

Martin Böttger ist seit 2014 Herausgeber des Beueler-Extradienst. Sein Lebenslauf findet sich hier...
Sie können dem Autor auch via Fediverse folgen unter: @martin.boettger@extradienst.net