Beueler-Extradienst

Meldungen & Meinungen aus Beuel und der Welt

Schlagwort: (a)Soziale Netzwerke (Seite 1 von 4)

Unsere Herrschenden – noch zurechnungsfähig?

Twitter ist vielleicht das überschätzteste aller asozialen Netzwerke. Ich halte mich dort nicht auf, liefere meine Daten dort nicht ab. Es interessiert mich nicht wirklich. Die dort teilnehmenden Rumtreiber*innen kultivieren dagegen ihren Glauben an diese Selbstreferentialität, verwechseln sie mit gesellschaftlicher Relevanz, bestätigen sich ihrer gegenseitig, und halten sich selbst somit für wichtig. Substanzielle inhaltliche Grundlagen dafür liefern sie nicht. Im Gegenteil. Weiterlesen

Ein bisschen lügen …

… kann man auch durch Weglassen – das “Prinzip der nur teilweise beleuchteten Bühne” ist eine Kunstform des Theaters, um die Realität zu verzerren oder unterschiedliche Realitäten zeigen zu können. Im Journalismus eigentlich nur von Blättern mit vier fetten Buchstaben bekannt, wird ein Bravourstück dieser Sorte heute abend den Rundfunkrat beschäftigen. Weiterlesen

Silvester als Vorwand für Rassismus?

Die Gesellschaften Europas haben ein Problem mit jugendlicher Gewalt und mit sich selbst. Mit jugendlicher Gewalt, weil definitiv in bestimmten Schichten, Stadtbezirken, Kommunen und Gemeinschaften sich die Bereitschaft zur Gewaltausübung mehrt und die sozialen Ursachen ignoriert werden. Mit sich selbst, weil sie dabei nicht ehrlich sind. Seit Tagen wird nicht nach den Ursachen gefragt, sondern es werden vorwiegend stereotype Vorurteile bedient und damit die Frage nach den Ursachen und politischen Gegenstrategien vereitelt. Weiterlesen

Strukturelle Gewalt

Der Oligarch und Faschist Elon Musk hat dem Oligarchen und Faschisten Donald Trump ein für ihn wichtiges Agitationsmedium wieder freigeschaltet. Trump darf seine Tiraden, Drohungen und Verbalinjurien ab sofort wieder auf dem asozialen Medium “Twitter” ohne Einschränkungen verbreiten. Wie weit dessen intellektueller Dreck und seine strukturelle Gewalt wirklich Verbreitung finden wird, liegt an denen, die die Absonderungen von Verachtung für Menschlichkeit und sozialen Zusammenhalt, Sitte und Anstand,  gegenseitiger Achtung und Menschenwürde wieder zulassen. Weiterlesen

Ungetwitterte Weihnachtsmusik

Derzeit ist Twitter-Bashing das Gebot der Stunde, viel wichtiger sind aber die Geschenke zum Fest, die wir vorbereiten müssen – hätte ich was, kommt später. Vorher natürlich Bashing, aber nicht nur Twitter, so groß sind die auch nicht. Stellen wir uns einfach mal vor, wir gehen wohlgelaunt in die Stammkneipe (oder in den Kindergarten) und wenn ich rausgehe, dann sehe ich schnell nach, wer mir ein „Like“ gespendet hat und verteile sie selbst an Freunde, die mir an diesem Abend besonders gefallen haben. Weiterlesen

Warnung: Das Fed-Diversum wird frittiert!*

Ein Gastbeitrag von Aral Balkan, Digital-Aktivist und IT-Entwickler über das Phänomen “Mastodon”, das Fediverse und unbeabsichtigte Konsequenzen von Elon Musks Amokkauf des defizitären, doch in bestimmten Blasen überaus populären Netzwerkes Twitter: „Warum jeder Toot auch ein potenzieller Denial-of-Service-Angriff ist“

*Stephen Fry ed, genauer gesagt. Nach der kürzlichen Übernahme von Twitter durch ein protofaschistisches Milliardärs-Mann-Baby sind viele Menschen ins Fediverse2 geflohen1 . Unter ihnen sind einige, die, zumindest auf Twitter, Millionen von Followern hatten, wie Greta Thunberg und gerade jüngst: Stephen Fry. 3 (Anmerkung der Redaktion: In Deutschland zum Beispiel Jan Böhmermann.) Weiterlesen

Anschlag auf die Demokratie

Ich bin nach drei Wochen nach wie vor erstaunt:  Italien hat eine Faschistin zur Ministerpräsidentin gewählt. Sie hat eine Regierung zusammengestellt, die alles Verwerfliche, das der Populismus und die europäische Antidemokratie zu bieten hat, bündelt. Die Botox-Mumie Berlusconi, der als erstes seine Hände wieder nach den Medien ausgestreckt hat, der Flüchtlingsschläger Salvini von der Lega Nord und weitere illustre Gestalten, nicht weit entfernt von Vatikan und organisierter Kriminalität. Sie sind vom Staatspräsident vereidigt worden. Und wie reagiert Europa? Weiterlesen

Nehmt ihm dieses Spielzeug weg!

Elon Musk hat heute einen Tweet abgesetzt, der ihn gänzlich disqualifiziert: Es sollten doch in den besetzten Gebieten Donbas, Mariupol und so weiter unter UN-Aufsicht neue Referenden abgehalten werden. Je nach dem, wie die  ausgehen, so Musk, sollten die Russen abziehen oder bleiben – die restliche Ukraine solle neutral werden. Soweit, so naiv, zumal völlig unklar ist, wer da wo wie abstimmen sollte, haben doch inzwischen viele Ukrainer verständlicherweise die besetzten Gebiete verlassen. Typisch Musk: was schert mich Diplomatie, UN, Regeln der internationalen Institutionen, Regierungen, internationale Verträge und Abkommen? Er ist ein notorisch Gesetze brechender Pirat. Weiterlesen

Auf dem Weg nach Wembley

Ich war 9, als die erste Fernseh-WM stattfand. Im sozialdemokratisch regierten Grossbritannien, vor Thatcher und weiteren Grausamkeiten, die das Land ruinieren sollten. Das zweite deutsche Gruppenspiel gegen Argentinien lief im Zweiten. Das ging auf unserem von den Grosseltern geerbten Fernseher nicht. Wir hatten nur ein Programm, mussten also runter zu unseren Vermietern, die übrigens lustigerweise Höttger hiessen. Es entstand eine regelrechte Pogromstimmung gegen Argentinier – es wurde viel gefoult, ein hässliches Spiel, das 0:0 endete. Weiterlesen

Datenweltkrieg der Konzerne

mit Update abends

Und die ultimative Idee zur Durchsetzung des 9-Euro-Tickets

Nicht alle was-mit-Medien-Leute sind doof. Richard Gutjahr ist einer der Journalist*inn*en, die “das Netz”, sowie die Geschäftsmodelle und die Politik darum herum, kennen, begreifen und sachkundig kritisieren. In seinem gestrigen Blogeintrag zeichnet er ein Bild vom aufziehenden Daten-Weltkrieg der asozialen Netzwerkkonzerne, denen – bisher – keine Regierung in den Arm fällt, wie es ihrem Amtseid entspräche. Weiterlesen

Leichen pflastern Medienwege

Das gilt einerseits symbolisch, leider aber auch physisch. Asoziale Medien sind keine Mörder. Aber sie leisten Beihilfe. Von Whistleblower*inne*n wissen wir, dass sie das weit bewusster tun, als sie öffentlich zugeben. Jetzt wird TikTok verklagt: “TikToks tote Mädchen”. Unabhängig vom Prozessausgang macht der Fall deutlich: die Welt der Techkonzerne spielt im Geschlechterkrieg noch in der Steinzeit. Weiterlesen

Depressionsmaschine

Depressionen sind ein eigenes Publikationsgenre, ihre systemischen – neben den zahllosen individuellen – Ursachen dagegen (noch) nicht

Friedrich Küppersbusch, TV-Produzent von “Chéz Krömer”, hatte ich spontan zum verdienten Grimme-Preis gratuliert. Zu lange wurde die Depressions-Pandemie öffentlich beschwiegen und ignoriert. Das ist ein erster (Fort-)Schritt, vergleichbar der segensreichen #metoo-Bewegung. Bis zur wirkungsvollen gesellschaftlichen (!) Bekämpfung bleibt noch ein weiter Weg. Weiterlesen

Entwertung durch Verwertung

Benjamin Piel, Chefredakteur des “Mindener Tageblatts” ist mir schon mehrmals in was-mit-Medien-Zusammenhängen als reflektierter Typ aufgefallen – jedenfalls für die Verhältnisse regionaler Presseverlage. So jetzt zum wiederholten Male mit seinem Text in der DJV-Verbandszeitschrift “journalist” mit der rhetorischen Frage: “Läuft die Durchökonomisierung journalistischer Inhalte heiß?”. Meine Antwort: what is the news? Weiterlesen

Google untergräbt Mindestlöhne

Google hat seine Versprechen gebrochen: Subunternehmer zahlten 10 US-Dollar pro Stunde trotz der Google-Richtlinie, die ein Minimum von 15 US-Dollar pro Stunde vorschreibt.

(Mountain View, CA) – Im Jahr 2019 gab Alphabet nach anhaltendem internen Druck von Arbeitnehmern öffentlich bekannt, „dass Anbieter und Personalpartner, die mit Google und anderen Alphabet-Tochtergesellschaften in den USA zusammenarbeiten, aufgefordert werden, ihren Arbeitnehmern einen neuen Maßstab für Leistungen zu bieten, einschließlich eines Mindestlohns von 15 USD/Stunde, 12 Wochen bezahlten Familienurlaubs, acht Tagen bezahlten Krankenstands, 5000 USD/Jahr an Studiengebühren und umfassender Gesundheitsversorgung.“ Weiterlesen

Der Kampf hat begonnen

Ein europäisches Netzwerk, das anders als Facebook weder Daten verkauft noch die Demokratie zersetzt: Wie realistisch ist das eigentlich?

Mal angenommen, es gäbe in Europa ein soziales Netzwerk, das vor allem für die Nutzerinnen und Nutzer da wäre. Es würde persönliche Daten schützen, wäre dezentral organisiert mit offengelegten Algorithmen. Alle könnten nachvollziehen, wie es funktioniert. Ach ja: Auf der Plattform gäbe es keine Werbung, Nachrichten würden ohne Priorität, rein chronologisch präsentiert. Gewaltverherrlichende Posts und Videos würden schnellstens gelöscht, autoritäre Regime würden dort keine Propaganda machen. Nur ein Traum? Weiterlesen

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