Beueler-Extradienst

Meldungen & Meinungen aus Beuel und der Welt

Schlagwort: Bolivien (Seite 1 von 3)

Leg dich wieder hin

Einen wunderschönen guten Morgen! Noch 165 Tage bis zur WM, und die argentinische Albiceleste wird durch überragende Leistungen langsam zum heißesten Titelanwärter. Weltmeister Kylian Mbappé von Paris Saint-Germain sah das vor zwei Wochen in einem Interview mit TNT Sports Brasil ganz anders. Sein Favorit ist Frankreich, in jedem Fall ein europäisches Land. Die Auswahlen Argentiniens oder Brasiliens hätten kein vergleichbares Niveau. Den Fußball in Südamerika hält er für unterentwickelt, weshalb die vier letzten Weltmeisterschaften nach Europa gegangen seien. Weiterlesen

Lateinamerikas Streben nach Autonomie

Warum Lateinamerikas geopolitische Relevanz nicht nur als China-USA-Konflikt erklärbar ist

Die Welt befindet sich im Übergang von der unipolaren zur multipolaren Welt. Das bringt auch Lateinamerika in eine neue geopolitische Konstellation. Vor allem die USA, China, Indien und Russland bilden die neuen Machtzentren und stärken das Gewicht des globalen Südens. Die USA verlieren, China gewinnt an Einfluss, lautet die schnelle Erklärung. So einfach ist es jedoch nicht. Weiterlesen

Ein Paradigmenwechsel

Chile, der verfassunggebende Prozess und die indigenen Völker

Am 4. September dieses Jahres wurde in Chile in einem Plebiszit der Entwurf eines Grundgesetzes, das die Verfassung der Pinochet-Diktatur ablösen sollte, abgelehnt. Die Kampagne der überwiegend konservativen Medien und rechten Parteien gegen soziale Rechte, gesellschaftliche Modernisierungen und die Anerkennung der indigenen Völker war erfolgreich. Dieses Ergebnis eröffnet verschiedene Fronten, die sich erst im Laufe der nächsten Monate herauskristallisieren werden. Trotz der Ablehnung des Verfassungsentwurfes ist der Autor des folgenden Beitrags der Meinung, dass alleine schon der Verfassungsprozess einen Paradigmenwechsel in der schwierigen Beziehung zwischen Staat und indigenen Völkern bedeutet hat. Weiterlesen

Laudatio auf Hans-Christian Ströbele

Wg. grosser Nachfrage: anlässlich der Verleihung des Arnold-Freymuth-Preises präsentiert am 2. Dezember 2018 in Hamm

Sehr verehrter, lieber Christian, liebe Julia Ströbele-Gregor, sehr geehrte Festversammlung, Hans-Christian Ströbele wird heute der Arnold-Freymuth-Preis des Jahres 2018 verliehen. Dazu möchte ich Dir, Christian, herzlich gratulieren.

Hans-Christian Ströbele, 1939 in Halle geboren, zog bald mit seinen Eltern nach Marl, eine Stunde von Hamm entfernt, wo er seine Kindheit und Jugend verbrachte. Er war sechs Jahre alt, als der Krieg endete, Hitlerdeutschland kapitulierte. Kurz vor seinem zehnten Geburtstag trat das Grundgesetz in Kraft und mit ihm entstand die Bundesrepublik Deutschland. Weiterlesen

Historische Wende

Gustavo Petro schafft sie – Linkskandidat gewinnt Wahl in Kolumbien

Im dritten Anlauf ist erstmals ein Linker in Kolumbiens Präsidentenpalast gewählt worden: Gustavo Petro. Der frühere Bürgermeister der Hauptstadt Bogotá, der in jungen Jahren der 1990 aufgelösten Guerillagruppe M-19 angehörte, trat nach seiner Wahl versöhnlich auf. Das ist nötig, denn Widerstände wird es reichlich geben: Kolumbiens konservatives bis extrem rechtes Bürgertum und seine Streitkräfte werden ihre Privilegien wie immer in der Geschichte des Landes mit aller Gewalt zu verteidigen suchen. Weiterlesen

Bildung hilft

Zu meiner “Fröhliche Unwissenheit”, einem durchaus spannenden Entlassungsvorgang bei Alphabet/Google ist noch keine Einlassung der Extradienst-Fachautoren eingetroffen. Ich habe Verständnis: heute gab es mannigfaltige Gelegenheit zu schöneren Unternehmungen – ich selbst komme gerade aus der “Blauen Stunde” in der Dorotheenstr. 37, in schönster und angenehmster Gesellschaft zum disputieren über alles, was heute wichtig ist. Weiterlesen

Schutz statt Verbot

Wie sich die Vereinigung arbeitender Kinder und Jugendlicher Boliviens mit ihren Vorstellungen in der neuen Verfassung durchsetzen konnte

Dass Kinder sich aktiv bei der Erarbeitung einer neuen Verfassung einbringen, ist keine Selbstverständlichkeit. In Bolivien schaffte es die „Union arbeitender Kinder und Jugendlicher“ (UNATSBO) sogar, ihre Vorstellungen zur Kinderarbeit in der neuen Verfassung zu verankern. „Zwangsarbeit und die Ausbeutung von Kindern ist verboten“, heißt es im Artikel 61, Paragraf 2, und: „Aktivitäten, die Kinder und Jugendliche im Rahmen der Familie oder Gemeinschaft ausüben, dienen ihrer ganzheitlichen Entwicklung als Bürger*innen und haben Ausbildungsfunktion“. Weiterlesen

Der Aufstieg zum Wunderkorn

Quinoa ist vom unbekannten Getreide zum weltweit gefeierten Superfood geworden. Bäuer*innen in den Anden profitieren davon – noch.

Superfood ist seit ein paar Jahren ein Zauberwort des hiesigen Lebensmittelhandels. Nahezu jedes Jahr wird ein neues Produkt beworben, das wahnsinnig gesund und besonders bekömmlich ist, schlank macht und überhaupt unverzichtbar ist für die Selbstoptimierung. In kritischeren Medien weisen zwar gelegentlich Ernährungswissenschaftler*innen darauf hin, dass es einheimische Produkte gibt, die ähnliche Eigenschaften haben (etwa dass schwarze Johannisbeeren ähnlich viel Vitamin C enthalten wie das Vitaminwunder Acerola aus Amazonien), aber wen interessiert das schon, wenn gerade ein neues Superfood angesagt ist? Weiterlesen

Ohne Ethik keine Zukunft

von Pablo Solón
Warum Lucho und David die Wahlen in Bolivien gewonnen haben

Nach den Vorwahlumfragen schien es ein knappes Rennen zu werden. Nicht einmal die Strategen der MAS hatten mit einem derart deutlichen Sieg von Luis Arce Catacora und David Choquehuanca Cespedes bei den Präsidentschafts- und Parlamentswahlen in Bolivien gerechnet. Am Ende waren es über 25 Prozent Vorsprung vor der Comunidad Ciudadana des sozialliberalen Carlos Mesa. Pablo Solón, unter anderem ehemaliger UN-Botschafter von Evo Morales und Leiter der nach seinem Vater benannten Stiftung Solón, analysiert die Gründe. Weiterlesen

Harte Machtformationen

Sie konnten in Lateinamerika nicht aufgeknackt werden – Interview mit der Soziologin Karin Fischer über die Lehren aus den Pink-Tide-Regierungen
Unter dem Titel „Von Engels gelernt? Linke Utopien und emanzipatorische Praxis in Lateinamerika“ begaben sich im September 2020 etwa 50 Neugierige an die Wuppertaler Uni, um an zwei Tagen den Vortragenden, überwiegend aus dem linken, akademischen Spektrum, zu lauschen und Fragen zu stellen. Auch die ila war vor Ort und hat bei Karin Fischer, Expertin für Globale Soziologie und Entwicklungsforschung an der Uni Linz, nachgefragt. In ihrem Vortrag auf der Konferenz befasste sich Fischer mit „Klassenherrschaft und Weltmarktintegration“ in Lateinamerika. Weiterlesen

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