Bravo an Elena Sebening vom General-Anzeiger. Zu danken ist dafür sicherlich auch Bundesministerin Franziska Giffey (SPD, doch noch für was gut!), die gestern Trommeln rührte, und solche redaktionelle Schwerpunktsetzung ermöglichte. Sebening/GA nahm sich heute der Situation des Frauenhauses in Bonn an. Erinnern Sie sich noch an Silvester 2015 in Köln? Es war der Wendepunkt des vermachteten öffentlichen Diskurses, demzufolge die “Willkommenskultur” ein grosser Irrtum war. Die AfD bekam endlich freie Bahn, die Medienteppiche wurden ihr ausgerollt.
Das in Köln, das waren nicht “wir”. Das waren “die Anderen”. Meine eigenen Feierfahrungen in Köln und Bonn waren anders. Von Rheinbrücken und Ufern mussten sich Silvester – immer! – alle fernhalten, denen ihre eigene körperliche Unversehrtheit noch was wert war, weil sie*er vielleicht noch nicht besoffen genug war. Aber egal, das sind alte Schlachten.
Doch was haben wir daraus gelernt? Wie haben wir uns danach um den Schutz potenzieller Opfer gekümmert? Lesen Sie hier die drögen Vorlagen aus dem Bonner Stadtrat. Dann wissen Sie wenigstens ein bisschen Bescheid, wenn wieder jemand doziert, dass wir “unsere Frauen” beschützen müssen.
Lesen Sie ergänzend, immer die wenigen Nachhilfeminuten wert: die Margarete-Stokowski-Kolumne.

Über Martin Böttger:

Martin Böttger ist seit 2014 Herausgeber des Beueler-Extradienst. Sein Lebenslauf findet sich hier...
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