Beueler-Extradienst

Meldungen & Meinungen aus Beuel und der Welt

Schlagwort: Hans Schäfer (Seite 1 von 2)

“Du brauchst nicht zu weinen!”

Vor 50 Jahren fand das grossartigste DFB-Pokalfinale aller Zeiten statt

Klimwandel? Hatten wir damals schon. Es war so unerträglich heiss, wie bei der WM 1970 in Mexiko. 1973 war ich 16, der letzte Sommerurlaub mit den Eltern. Die Ruhrkohle AG hatte ein eigenes Reiseunternehmen für ihre Beschäftigten. Wir waren in einem Dorfgemeinschaftshaus in Nordhessen – hiess es Ronshausen? Oder Dalwigksthal? Egal, vergessen. Es war jedenfalls überfüllt. Jede Bewegung war zu viel. Allenfalls das Anheben des Pilsglases war zumutbar. Und ausgerechnet unter diesen Umständen fand dieses “herrliche Spiel” (Ernst Huberty) statt. Das müssen Sie mal den heutigen Nationalspielern erklären … Weiterlesen

Zwei feine Kerle

Beinahe hätten sie es geschafft, die Kölner vom 1. FC, den Fußballkonzern aus München zu stoppen, zu verhindern, dass die Geldmaschine von der Isar zum elften Mal hintereinander die Fußballrepublik langweilt. Aber wer es als BVB im eigenen Stadion nicht schafft, die Führung der Liga durchzuziehen, dem fehlt es halt am letzten Quentchen zur Meisterlichkeit. Zwei Spieler hat das sicher nicht besonders tangiert: Jonas Hector, Kapitän des 1. FC Köln, der mit dem Ende der Saison seine außergewöhnliche Karriere beim FC beendet und Timo Horn, sage und schreibe seit 21 Jahren im FC-Trikot, der nun den 1.FC verlassen wird. Weiterlesen

Wie Jogi Löw den Fußball verdreht

Ich darf ja nicht auf diesem Blog über den 1.FC Köln schreiben – also schreibe ich über Fußball-Politik. Es gibt einen ehernen Grundsatz in der Politik: Wenn Du Differenzen z.B. als Innenminister mit Deiner Bundeskanzlerin hast, dann klär das intern. Seehofer hat Merkel stattdessen auf einem Parteitag vorgeführt. Sie war damals so etwas wie die “Vorgesetzte” von Landesfürst Seehofer. Etwas ähnliches hat Jogi Löw gerade mit seinem Vorgesetzten und Arbeitgeber, dem DFB-Präsidenten Fritz Keller gemacht. Weiterlesen

Menschenversuch Bundesliga

Hans-Joachim Watzke, rhetorisch geschickter Dortmunder Fußballfunktionär, sass in der Talkrunde bei “Lanz” im ZDF und tönte Mitleid und Solidarität heischend, als ginge es um die westfälischen und türkischen Kumpel im Schacht  auf Zeche Admiral. Es gehe jetzt dringend darum, dass Fußballprofis endlich wieder ihren Beruf ausüben dürften. Das denkt mein Friseur auch, nur dass er keine Millionen pro Jahr verdient, sondern im Durchschnitt mit 28.000 € Umsatz auskommen muss – so das Friseurhandwerk – pro Jahr. Viele Restaurantbetreibende und Hoteliers denken ähnlich, viele Physiotherapeut*innen und Hebammen auch. Weiterlesen

ARD-Archivöffnung? / Den Wolfsberg hinauf

In den 90er Jahren sprach ich mit Manni Breuckmann über die “Tagesschau vor 20 Jahren”. Sie war damals gestartet und war, wie er mir versicherte, überraschend quotenerfolgreich. Ich schaute sie auch regelmässig, sie lief damals spätabends in allen Dritten, heute noch auf Tagesschau24. Schon damals hatten wir beide Sehnsucht nach einer entsprechenden “Sportschau vor 30 Jahren”, also etwa zu Beginn der Bundesliga.
So verging die Zeit. Das Internet erschien. Und bei der ARD passierte bis heute fast nichts. Obwohl: Weiterlesen

Wird der BVB der neue HSV?

Horst Schnoor, Uwe Seeler, Dieter Seeler, Gert Dörfel hatte ich in meinem ersten Fußballalbum 1964/65. Sie erspielten einen sicheren Mittelplatz. Mit dem Meisterschaftsrennen zwischen Werder Bremen (mit Bernard, Höttges, Piontek, Schütz, Klöckner, Matischak u.a.) und dem 1. FC Köln (Hans Schäfer in seiner letzten Saison, im Tor Ewert oder der legendäre echte in Bonn 1938 geborene Toni Schumacher) hatte er nichts zu tun. Klaus Stürmer, den ich nur aus dem Radio kannte, hatte schon aufgehört.

Anfang der 80er hörte ich nach durchgewachten Nächten einer VDS-Mitgliederversammlung (VDS waren die Vereinigten Deutschen Studentenschaften) in Hamburg im Gästebett eines befreundeten Hamburger Jusos im NDR-Radio eins der Spitzenduelle zwischen dem HSV und dem Fußballkonzern aus dem süddeutschen Raum. Reporter muss Kurt Emmerich gewesen sein. Damals glaubten wir Fans, das werde das “ewige” Duell der Zukunft. Weiterlesen

SPD bleibt unter 20 / Telepolis / Jungle World

Angestellte Journalist*inn*en haben gerade frei, sind an der Ostsee oder in der Toskana. Aber einige wenige arbeiten durch, nicht die Schlechtesten.

Die FAZ jubelte gestern online, die Grünen lägen jetzt “gleichauf mit der AfD”. Die FAZ jubelt wohl vor allem deswegen, weil sich da keine*r was für kaufen kann – das wäre für die FAZ-Kundschaft ja ungünstig. Ist es aber nicht. Denn bei allen seriösen Instituten stösst sich die SPD beständig den Kopf an der 20%-Decke, immerhin keine „16“ mehr. Die AfD steht da, wo sie bei der Bundestagswahl schon war; die Grünen pendeln zwischen 10 und 12, die Linke zwischen 9 und 11, die FDP zwischen 8 und 10. Dass sich bei den letzten Dreien die Reihenfolge umgekehrt hat – wen juckt das, ausser die selbstreferentiellen Parteien selbst?

Es gibt auch Interessantes und Relevantes. Weiterlesen

Stärkste Liga der Welt? – Keineswegs

Nachdem ich meinen gestrigen Ärger über meine Borussia eine Nacht überschlafen habe, muss im Angesicht der nicht lügenden Tabelle folgendes unbarmherzig festgestellt werden: fussballerisch geht die Bundesliga am Stock. Wenn eine Mannschaft mit 6 bis 8 gut gespielten Halbzeiten in 14 Spielen auf einen Champions-League-Platz (4.) gelangen kann, was sagt das dann über die andern?
Die Europapokal-Tabellen lügen auch nicht. Ausser den Konzernteams sind Weihnachten alle draussen. Das Schneckenrennen in der DFL hinter diesen Nasen aus dem süddeutschen Raum ist doch erbärmlich langweilig.

Was die geografischen und ökonomischen Rahmenbedingungen betrifft, wäre ein Mittelfeldplatz für Borussia Mönchengladbach – Manager Eberl formuliert alljährlich das realistische Saisonziel “einstelliger Tabellenplatz” – das Höchste, was erreichbar ist. Mein Gott, allein schon diese Stadt, auf die der “Borussia-Park” wie eine draufgefallene fliegende Untertasse aus dem Weltraum aussieht. In unmittelbarer Nähe die Scheingiganten in Köln (grösste Stadt NRWs) und S04 und BVB, beide im grössten Ballungsraum Deutschlands.

Dieser Aufmerksamkeitsschatten ist möglicherweise der grösste Vorteil. Weiterlesen

Hans Schäfer gestorben

Ein feiner Kerl hat uns und den FC verlassen.
Vor wenigen Tagen hatte ich hier noch seinen 90. Geburtstag gewürdigt.
Jetzt ist aus dem Glückwunsch ein Nachruf geworden.
So weit ich es kenne, hat der Mann ein tolles Leben gelebt und uns und dem Fußball viel gegeben.
Von den vielen Kulissenschiebern im Geschäft und in Köln, hat er sich nicht benutzen lassen, eine Lebensklugheit, die er seinem legitimen fußballerischen Erben Wolfgang Overath immer voraus hatte.
Ich bin glücklich, ihm persönlich begegnet zu sein.

Hans Schäfer 90

Die Saison 1964/65 war die erste, in der ich mich für Fußball interessierte. Meine Grosseltern in Essen-Karnap hatten schon einen Fernseher, gabs damals nur in schwarz-weiss. Samstags und Sonntags war da Fußball drin, die Sportschau. Die weiss gekleideten Mannschaften sahen am besten aus, sie spielten auch am besten: Borussia Mönchengladbach in der Regionalliga West, in der seinerzeit auch Rot-Weiss Essen spielte, der Lieblingsverein meines Opas, in dem nach dem Krieg auch ein Verwandter meiner Grosseltern mit August Gottschalk, einem späteren kongenialen Partner von Helmut Rahn zusammengespielt hatte.
Ich vergab meine Sympathien den Mannschaften in weiss. Das war mein erster Kontakt zu Hans Schäfer. Er war Kapitän und Regisseur des 1. FC Köln, im reifen Alter von 37 Jahren, und in dieser, seiner letzten Saison erspielte er sich, von Verletzungen geplagt, noch einmal die Vizemeisterschaft, hinter Werder Bremen. Von dieser Saison hatte ich auch ein fast vollständiges Sammelalbum. Ich weiss nicht, wo es hingekommen ist, aber die Bilder habe ich noch im Kopf, das von Hans Schäfer kann meine Hirn-Festplatte jederzeit abrufen. Er hat noch mit dem echten hier in Bonn geborenen Toni Schumacher zusammengespielt, ebenfalls eine Legende, Weiterlesen

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