Beueler-Extradienst

Meldungen & Meinungen aus Beuel und der Welt

Schlagwort: Internet (Seite 1 von 5)

Kleines Einmaleins

Grundregeln, die das Leben besser machen, aber offenbar schwer zu erlernen sind

Radfahrer*innen kennen das, wenn P- und LKWs den Blinker erst setzen, wenn sie schon abbiegen – statt vorher! Seit nun auch Porschefahrer*innen aufs Rad umsteigen, beobachte ich vermehrt bei Radfahrer*innen ein ähnliches Problem: Fahrtrichtungswechsel werden grundsätzlich überhaupt nicht mehr angezeigt. Dafür aber gerne während der Fahrt telefoniert (was illegal, und im Falle des Erwischtwerdens schön teuer ist). Es gibt da ein ähnliches Problem im Onlinejournalismus, und auch nicht alle Extradienst-Autor*inn*en sind davon frei. Weiterlesen

Milliardärsförderung

Gestern war mir beim Warten auf den Zug nach Köln langweilig. Ich tat etwas, was ich schon lange nicht mehr gemacht habe: ich kaufte zwei Zeitungen, gedruckt auf Papier. Ich wollte rausfinden, ob sich sowas noch lohnt (ich nehms vorweg: Nein!). Als ich 1990-2005 zwischen Bonn und Düsseldorf pendelte, war es mir ein Genuss, mich mit Zeitungen zu bevorraten und während der 45 Minuten IC-Fahrt zu studieren. Ich holte mir täglich GA, Express und WAZ. Auf der Rückfahrt lieh ich mir in der Fraktionspressestelle SZ und FAZ aus, und brachte sie am nächsten Morgen zum Archivieren zurück. Es war eine intellektuelle Freude und machte mich nicht dümmer. Weiterlesen

Im Angesicht des Verbrechens: Amazon

Mediathekperle in der ARD (und Amazon prime) + Update am Nachmittag

“Im Angesicht des Verbrechens“, vom deutschen Feuilleton fast einhellig militant verteidigt, war missraten, langweilig und klischeebeladen…” so hat der Herausgeber 2018 im Extradienst eine 10-teilige TV Krimi-Serie von Dominik Graf auf den Punkt gebracht, die schon acht Jahre vor seinem Urteil in der ARD grandios gescheitert ist. Ich bin da zwar grundlegend anderer Meinung als Martin – am Scheitern der Serie ändert das allerdings nichts.

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Per Anhalter nach Russland …

… und die Antwort auf alle Fragen ist diesmal nicht 42, sondern: 144.24.181.253.

Warnung: Dieser Text enthält Stellen, die empfindsame Menschen irritieren können! Es wird zu Selbstversuchen und konspirativen Mutproben aufgerufen.

Mit dem Internet ist es so ähnlich, wie mit einem Auto: wer die Motorhaube öffnet, sieht da rein, wie ein Schwein ins Uhrwerk. Da ist nix drin, was wir wissen müssen, um damit zu fahren. Wer nicht schalten will, der legt sich gleich einen Automatik zu und muss noch weniger wissen. Ein Automatik macht aber erst Spaß, ab 250 PS aufwärts, drunter ist es ganz praktisch eine Gangschaltung zu bedienen. Weiterlesen

Ein Hoch auf die Admins

In der gegenwärtigen behördlichen Reaktion auf die Ausbreitung des Corona-Virus wird eine Gruppe von Menschen immer vergessen. Zu Unrecht

Krankenschwestern, Ärzt*innen, Rettungskräfte von Feuerwehr, THW und den Hilfsdiensten, Polizei, die Mitarbeiter*innen von Gesundheitsbehörden, sie alle werden zur Zeit besonders schwer gefordert, aber auch vorrangig mit Schutzmaßnahmen bedacht, weil sie für die Aufrechterhaltung unseres Gesundheitssystems notwendig sind. Ihnen gebührt ein ganz besonderer Dank.
Noch nie habe ich in den letzten Wochen jedoch gehört, dass auch andere Gruppen genannt wurden, die für die Erhaltung unserer körperlichen Gesundheit und unserer Sozialkontakte äußerst wichtig sind und die beruflich mit vielen anderen Menschen täglich in Kontakt kommen: Weiterlesen

#DeleteFacebook – Warum soziale Netzwerke dezentralisiert werden müssen

Roland Appel ist ein Datenschutz-Dinosaurier. Und das ist ein echtes Kompliment! Ich habe ihn kennengelernt, als er in den frühen achtziger Jahren gegen die Volkszählung agitiert hat und seitdem immer in meiner Leseliste behalten. Dass er in seinem – überaus lesenswerten – Beitrag zum jüngsten Datenschutz Skandal bei Facebook (Cambridge Analytica) aber auf keine bessere Idee gekommen ist, als Alternative für ein nach kapitalistischen Prinzipien organisiertes (A)Soziales Netzwerk (Facebook) ein anderes, ebensolches (Xing) zu empfehlen, weil dort immerhin deutsche Datenschutzstandards eingehalten werden müssen, zeigt uns, dass auch Roland noch dazulernen kann.

Auch, der von mir durchaus geschätzte Ex-Pirat und jetzige Sozi, Christopher Lauer, hat den Cambridge Analytica Skandal und Mark Zuckerbergs Reaktionen darauf zum Thema eines Gastbeitrages im Tagesspiegel gemacht – um dort, tatsächlich sozialdemokratischer Tradition folgend, geradezu haarsträubend falsche Schlüsse zu ziehen. Weiterlesen

Smart-City-Totalitarismus / Widerspruch zu Melenchon

Smart Cities werden das Thema der Digitalisierungspolitik. Wieviel eine neoliberal regierte Stadt da falsch machen kann, berichtet die FR aus der spanischen Stadt Santander.
Noch beunruhigender ist, dass die IT-Konzernriesen jetzt in den Immobilienmarkt drängeln. Auf den wollen jetzt alle, die viel Kapital haben, und nicht wissen, wie sie es verzinst kriegen. Zu besseren Zinszeiten riet Jürgen Becker schon: “Legen Sie mal einen Haufen Geld in die Ecke, und gucken Sie mal, wie das ‘arbeitet’!” Warren Buffet macht sich dort breit, Aldi, Lidl und Ikea sind schon da. Und die Datenkonzerne wissen natürlich am besten, wie man Datengold schürfen kann. Eine Wohnung ist voll davon.

Vor einigen Tagen beschrieb Peter Wahl hier die politische Organisationsstrategie des linken französischen Präsidentschaftskandidaten Jean Luc Melenchon. Steffen Vogel widerspricht nun einigen seiner Einschätzungen in den Blättern.

Erste Widerstände gegen digitales Grosskapital?

So wie Tom Strohschneider vom Oxiblog wurde auch ich heute auf diese vergleichsweise kleine Meldung der Kolleg*inn*en von netzpolitik.org aufmerksam. Sollte es ersten Widerstand gegen die Plattformmonopole des digitalen Grosskapitals geben? Nun ja, es ist schon bemerkenswert, dass die hier zitierten Quellen britische Finanzblätter sind, die, nun ja, ungefähr genau nicht unsere Interessen vertreten. Im Unterschied zu uns und den meisten unserer linken Organisationen haben sie aber das Strategieproblem, natürlich aus ihrer und nicht unserer Perspektive, richtig erfasst. Bemerkenswert: dass China schon längst gleichgewichtige staatsmonopolistische Parallelstrukturen zum Silicon-Valley-Kapital aufgebaut hat (Suchmaschinen, Netzwerke, Konsumplattformen etc.), wird gedanklich geflissentlich weggelassen.
Imgrunde dürften wir das von unserer gewählten Politik und ihren Parteien erwarten: Problem sehen, Analyse machen, Strategien diskutieren. Die haben aber gerade überhaupt keine Zeit …..

Weg mit dem Staat, weg, weg, weg

Die Deutsche Fußball Liga muss sich an den Kosten für Polizeieinsätze beteiligen, wenn Fan-Krawalle drohen. Richtig so! Richtig so?

Es gibt wenig auf der Welt, was mich so sehr langweilt wie ein Fußballspiel, und noch weniger, was mich derart nervt wie grölende Fans. Wenn die nur mit einem Massenaufgebot an Polizisten unter Kontrolle zu bringen sind, dann sollen sie für diesen Einsatz auch zahlen. Oder irgendjemand sonst, jedenfalls nicht ich mit meinen Steuergeldern. Stimmt’s? Nein. Stimmt nicht. Weiterlesen

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