Beueler-Extradienst

Meldungen & Meinungen aus Beuel und der Welt

Schlagwort: Katar (Seite 1 von 10)

Becker frei, Assange im Knast

Die britische Justiz galt einmal als Vorbild für rechtsstaatliches Handeln und Aushängeschild der demokratischen Justiz im monarchischen Europa. Lang ist’s her. Sie hat zum Jahresende 2022 einen besonderen Bock geschossen. Sie hat den Steuerflüchtling, Schwindler, und Hochstapler Boris Becker aus der Haft entlassen und abgeschoben. Der Aushilfs- und  Gelegenheitsarbeiter (immer, wenn ein Konzern, ein Sender oder ein Verband irgendwie begründen kann, dass “das Bobbele” irgendentwas bezahlbares tun, repräsentieren oder nichtstun kann, bekommt er richtig viel Kohle) wird er jede Million, die er dadurch verdient, zum größten Teil abgeben müssen. Der arme Kerl. Weiterlesen

Teutsche Bayernarroganz?

Ich darf ja nicht über Fußball schreiben, wenn es nach meinem Herausgeber geht, aber ich teste mal die “innere Pressefreiheit” aus. Was haben die Zeitungen und das Fernsehen, das die Gebührengelder statt für guten Journalismus  für diese peinlichen Ballklopper mißbraucht und verschleudert hat, in den letzten Tagen für arroganten Blödsinn geschrieben: Sch’land hatte gegen Spanien unentschieden gespielt und schon tat man so, als wäre es nun ein Kinderspiel, in der WM weiter zu kommen. Weiterlesen

Heuchel, heuchel …

mit Update 28.10.

Die SWMH stellt sich selbst ein Bein – “wertegeleitete” Medien und die “WM der Schande”

SWMH ist der Verlagskonzern, dem die Süddeutsche Zeitung gehört. In der beklagt Redakteur Moritz Baumstieger, dass die ARD die vierteilige Doku-Reihe der Sport-inside-Redaktion (WDR) “Katar – WM der Schande” nicht zur Primetime ausstrahle. Sein Verlag hat seinen Beitrag in die Paywall eingemauert. So what? Weiterlesen

In der Vorrunde ab nach Hause?

Die Fußball-WM in Katar wirft ihre menschenverachtenden Schatten voraus. Und Regierungen der Demokratien, die FIFA, die nationalen Sportverbände und die Medien verhalten sich, wie bei der Olympiade Hitlers 1936. Gute Miene zum bösen Spiel ist angesagt, um so mehr als der Westen, Deutschland und Europa Katar wegen der Flüssiggaslieferungen zur Kompensation von Putins Aggressorengas brauchen. Allein die Diskussion um die Regenbogen-Kapitänsbinden, wie sie Manuel Neuer und andere tragen, hat deutlich gemacht, dass hier ein ganz foules Spiel droht. Weiterlesen

Online last

Einige schlechte und wenige gute Beispiele für deutschen Onlinejournalismus

Den Beueler Extradienst gibt es jetzt sechs Jahre öffentlich, inkl. nicht öffentlicher Übungsphase 8 Jahre. Geld ist keins geflossen, weder rein noch raus. Es war nicht furchtbar und es ging. Seine grösste Zierde sind die unbezahlten Autor*inn*en, die schreiben, weil sie es für richtig halten und/oder weil es ihnen Spass macht. Mir auch. Umso mehr elendigliche Gefühle überwältigen mich, wenn ich das Treiben der Profis betrachte. Einige aktuelle Beispiele. Weiterlesen

Krieg der Oligarchen

Paul Schäfer hat in seinem Spitzen-Beitrag zahlreiche Szenarien für den Ukraine-Krieg gedanklich durchgespielt. Stellvertretend für die Millionen Menschen, die das fürchten, die es verängstigt, und darum lieber versuchen, es sich vom Leibe zu halten. Eine zutiefst menschliche Reaktion, mit der die Oligarchen aller Kriegsparteien bewusst kalkulieren. Derzeit befürchte ich, dass der Krieg noch sehr lange bleibt. Sehr wenige profitieren davon, andere finden den Ausweg aus ihm heraus nicht mehr. Weiterlesen

Zum 8. Mai

Der diesjährige Jahrestag der Befreiung vom Faschismus und des Endes des Zweiten Weltkriegs in Europa ist überschattet vom russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Der russische Einmarsch ist ein gravierender Bruch des Völkerrechts und eine neue Qualität von Gewaltanwendung in einer seit langem sich aufschaukelnden Konfliktspirale. Wie alle Kriege führt auch er zu schrecklichem Leid und riskiert darüber hinaus einen Kontrollverlust mit unabsehbaren Folgen. Weiterlesen

Deutsche Erkenntnislücken

Atommacht – will hier niemand wissen, was das ist, oder wissen sies wirklich nicht (mehr)?
mit einem PS-Update zu Wikipedia nachmittags
Dummheit oder absichtliche Ignoranz? Letzteres wäre nach heutigem Sprachgebrauch “Verschwörungstheorie”. Der Begriff “Theorie” besagt: könnte auch stimmen. Wir wissen es (noch) nicht. Als Kampfbegriff ist er natürlich anders gemeint.
Wenn zwei taz-Leute, von denen ich politisch und journalistisch viel halte, die zwei wichtigsten Punkte weglassen und/oder vergessen: liegt das am Gegenstand (SPD) oder an ihnen selbst? Weiterlesen

Außenposten

Ist sein Ruf dahin? Das Auswärtige Amt gehört zu den wenigen klassischen Ministerien. Konrad Adenauer war die Aufgabe so wichtig, dass er in seiner ersten Wahlperiode als Bundeskanzler zugleich Außenminister war. Gründe lagen seit jeher auf der Hand: Internationale Entwicklungen bestimmten das Schicksal der Nationen; sie entschieden über Krieg und Frieden, über Wohlstand und Armut, über Handel und Entwicklung.

Aus und vorbei. Weiterlesen

Wofür man eine Regierung braucht

Tod des/dem Linksliberalismus?
Wenn das FAZ-Finanzressort über eine EZB-“Research”-Videokonferenz berichtet, dürfen Sie und ich davon ausgehen, dass das von den Mächtigen nicht ignoriert wird. Wenn Madame Lagarde die gesendete Botschaft durch eigene – ich fühlte mich an Berlusconis oder Trumps TV-Interventionen erinnert – Initiative hochpegelt, dann wüsste ich allzu gerne, wie die Bundeskanzlerin das heute beim Morgenkaffee kommentiert hat. Aber die kandidiert ja nicht mehr. Weiterlesen

UN-Resolution zu Afghanistan

Heißluftnummer: Frankreichs Präsident Macron scheitert mit seinem Vorschlag für eine „Sicherheitszone“ in Afghanistan. Der Begriff stößt auf Skepsis.
Als in der Nacht zum Dienstag die letzten US-Soldaten aus Afghanistan abzogen, forderte der UN-Sicherheitsrat fast gleichzeitig in New York die Taliban per Resolution zur Einhaltung ihrer Zusage vom letzten Freitag auf: AfghanInnen und ausländische Staatsangehörige sollen weiterhin ungehindert auf dem Luft- wie auf dem Landweg ausreisen können.

Zudem müsse der „vollständige, sichere und ungehinderte“ Zugang für humanitäre Hilfslieferungen gewährleistet werden, heißt es in der Resolution. Weiterlesen

Zwischen Uckerath und Meckenheim

… soll der DFB-Qatar-Deal gerettet werden
Wenn die Menschen andere Sorgen haben, sind viele “Gelegenheiten” günstig. Unwetter-Todeszahlen steigen mit dem Rheinpegel und den Infektionszahlen (letztere zum Glück derzeit ohne Krankenhausbelegung). Da ist es gut, dass wache Journalistenaugen ihren Job machen, in diesem Fall die von Thomas Kistner/SZ. Demzufolge wird jetzt Weltpolitik mit dem Fahrrad quer durch den Rhein-Sieg-Kreis gemacht. Und wo trifft mann sich da? Genau hier. Weiterlesen

Soll Katar Macron retten?

Wie immer sind Recherchen des SZ-Kollegen Thomas Kistner ein Quell unerschöpflicher Informationen. Sie spielen in der “grossen” Politik, der der ganz Grossen. Und werden von seiner Redaktion immer im Sportteil verborgen. Ich hole also Kistners Informationen hier hervor.
Wenn Gianni Infantino der Boden in der Schweiz “zu heiss” wird – und dazu gehört schon Einiges, dass das passiert – in Paris aber nicht, was sagt uns das? Das der Staatspräsident vermutlich persönlich für den Schutz von Don Gianni garantiert. Was veranlasst ihn dazu? Weiterlesen

WM-Boykott ist machbar

Dass politischer Sportprotest zunehmend choreographiert erscheint, ist nicht zwingend schlecht. Die Glaubwürdigkeit einer von Verbänden und Werbeagenturen, einem inzestuösen System, ausgedachten Inszenierungen ist naturgemäss begrenzt. Es zeigt aber, dass selbst diese selbstreferentiellen Systeme grosser Kapitalzirkulation nicht völlig unabhängig von unserer Welt hier draussen agieren können. Sie müssen emanzipatorische Kämpfe, die an Durchsetzungskraft gewinnen, von #metoo über Black Lives Matter bis zur Klimabewegung rezipieren, und die Klügeren versuchen sie, so gut sie es können, zu inkorporieren. Nicht, weil sie es mögen, sondern weil sie es müssen. Weiterlesen

1426 tote Nepalesen

Weit-Weg-Katastrophen, die näherkommen
Jaja, “immer wieder” kommen da Menschen um. In Chinas Bergbau oder in indischen “Naturkatastrophen”. Wenn die deutschen Kinder der 60er Jahre ihren Teller nicht leeressen wollten, wurden sie schon an “die hungernden Kinder in Indien” erinnert. Jetzt ist da wieder ein Gletscher abgebrochen, kommt da ja alle Nase lang vor. Die haben wenigstens noch Gletscher. Die Schweizer Gletscher haben wir jetzt in Beuel, die sind im Rhein weggeschwommen.
Weil mann Gletscher nicht essen kann, ziehen Massen nepalesischer Arbeiter z.B. in die zahlungsfähige arabischen Emirenwelt hinaus, und bauen dort neben Hochhäusern und Palästen, Zirkusarenen, aus denen uns das deutsche Fernsehen in Kürze bespassen und bei Laune halten will. Weiterlesen

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