Beueler-Extradienst

Meldungen & Meinungen aus Beuel und der Welt

Schlagwort: Martin Krauss (Seite 1 von 2)

“Fans stolz machen”

Es passt in die kriegerische Landschaft. Sowohl investierende Grosskonzerne, Oligarchen aus Ost und West, als auch feudalstaatliche Akteure bemächtigen sich des Sport- und insbesondere Fussballbusiness zwecks strahlender Selbstdarstellung und Überstrahlung ihrer Verbrechen. Hier die aktuellen Indizien, die gleichzeitig zeigen, dass diese Versuche erfreulicherweise nicht ohne Widerspruch bleiben, weil Sport für das Planungssicherheit wünschende Grosskapital eine allzu sperrige und menschliche Sache ist. Weiterlesen

Nicht übertreiben

Grenzen des Scholz-Verstehens – Best of 30. Januar 2023: DLF-Abschiede, Denkpanzer, Kujat, sich flach hinlegen/Tang Ping, Nazis im Fussball, Erdrotation, Weltraumschrott

Mit dem Aufwachen, ich habe es noch mal mit dem Deutschlandfunk gewagt, zeigte Sophia Boddenberg, die gelegentlich auch für die taz und die Ila schreibt, die Grenzen des Scholz-Vestehens in 4 Minuten (audio) präzise auf: “Streit um Lithiumabbau in Chile – Gefahren für indigene Gemeinden und Ökosystem”. Und hier wird das gleiche Thema von Jörg Kronauer/Junge Welt politisch ausgeleuchtet (in Kürze hinter Paywall).

Am Wochenende hatte ich einen langen “Abschiedsbrief” eines Extradienst-Lesers an den DLF erhalten, den ich gut nachvollziehen konnte. Dennoch sind solche Anstalten widersprüchliche Wesen. Es gibt in ihnen Nischen, im DLF nicht wenige, in denen guter Journalismus noch arbeiten kann. Weiterlesen

Boykottstatistik

#boycottqatar2022 habe ich schon gratuliert. In diesem Jahr war diese Bewegung radikaler Fussballfans in der Disziplin Agendasetting die erfolgreichste unserer Republik. Klassearbeit. Hier die Resultate von gestern:

14 h Dänemark-Tunesien: 2,7 Mio. – mit einem 0:0 gerecht bestraft
17 h Mexiko-Polen: 4,1 Mio. – ebenfalls mit einem 0:0 bestraft
20 h Frankreich-Australien: 5 Mio. – 4:1 könnte ein gutes Spiel gewesen sein. Weiterlesen

Genauso beschissen

mit Update 13.8.

Skandale in einem Lokalradio kommentieren? Hatte ich bisher keine Lust. Aber wie bei Waldbränden hat es sich schnell ausgeweitet zu einer Debatte über Medien im öffentlichen Besitz. Kein Wunder, die meisten Verlagsmedien in Milliardärsbesitz kacken alle ab, in unterschiedlicher Geschwindigkeit, aber kontinuierlich. Die wollen halt möglichst viel ins Nirwana mitnehmen. Die deutschen Linken und Liberalen waren bisher doof genug, die Grundsatzdebatte über öffentliche Medien zu scheuen oder gar zu ignorieren. Zur Strafe wird sie nun von Rechts aufgezogen. Weiterlesen

Begeisterung im Wohnzimmer

Auch Männer können über Frauenfussball schreiben. Ich bin ja auch einer. Als Beweis möchte ich heute die taz-Herren Krauss und Rüttenauer anführen. Insbesondere Martin Krauss gehört sicherlich zu den führenden Kräften, wenn es um die Zurückweisung der Billig-Parole “Fussball hat mit Politik nichts zu tun” geht. Das Gegenteil ist die Wahrheit. Es wird immer mehr. Weiterlesen

#keinvorbild

Der “Fall Boateng” wirft Fragen an den sportindustriellen Komplex auf
Ein rechtsradikaler alter weisser Mann trieb einst den Wert Boateng-naher Immobilien unwillentlich in die Höhe: „Die Leute finden ihn als Fußballspieler gut. Aber sie wollen einen Boateng nicht als Nachbarn haben.“ sagte er einer Zeitung, hinter der angeblich “immer ein kluger Kopf” steckt. Fakenews, Gerüchte, wer blickt da noch durch? So will ich über den Fall Boateng hier auch nicht richten. Das hat ein Gericht getan. Und Martin Krauss/taz hat es sehr sachkundig und abgewogen kommentiert. Weiterlesen

Die Säue im Dorf

Die Krisen-Grünen / Staatsmonopolistische EM / Milliardäre im Weltraum
Oft bin ich nicht schlauer als Andere, und kann es auch nicht besser schreiben. Zu den Grünen schreibt Stefan Reinecke/taz alles Wichtige und Richtige. Die grüne Realo-Strategie des zu-allen-lieb-und niemand-wehe scheitert an der Realität. Diese besteht aus politischen Gegner*inne*n in Politik, Wirtschaft und Medien und lässt sich nicht wegumarmen. Ein schwerer Analysefehler. Weiterlesen

Lee Evans / Franco Battiato

mit Update 4.6.
Un’ in Ehrenfeld sin’de Wölfe! Oder wars nur ein grosser Fuchs?
Die Olympischen Spiele 1968 in Mexiko waren meine ersten Fernsehspiele, schwarz-weiss selbstverständlich. Leichtathletik war die Königsdisziplin, damals. Sogar das Massaker von Tlatelolco war mir ein Begriff und als 11-jähriger prägte sich mir bereits die Schmerzfreiheit der IOC-Mafia (“The games must go on!”) ein, die sich immer wieder, imgrunde bis heute, wiederholen sollte. Weiterlesen

Sportjournalismus, Reste, gestern

mit Update nachmittags für Gladbach-Fans
Hat der WDR jetzt endlich, zumindest am Sonntagabend, ein konsistentes TV-Programm? Für mich: Ja. Nach dem Tatort Bundesliga, naja, gestern war halt nichts Sehenswertes dabei. Dann Dittsche, der unerbittliche Kämpfer für die Rehabilitation des Kaffeefilters, mit einer wichtigen Nachricht aus der deutschen Impfpolitik: wer sich als 78-jähriger vorgedrängelt hat, sich als 87-jähriger ausgab (Jahrgang 1934 statt 1943), kriegt seine Impfung wieder abgesaugt. Weiterlesen

Die sich treiben lassen

Ambros Waibel/taz, eingedeutschter Italiener, wundert sich, wohin das weltberühmte deutsche Organisationstalent verschwunden ist. Viele Bundesbürger*innen wundern sich mit. Hätten Sie den Beueler Extradienst gelesen, wäre ihnen zumindest das Wundern erspart geblieben. Italiener wie Deutsche verstehen sich gleichermassen auf unappetitliche Verknüpfungen von Fussballentertainment und Politik. Darum will ich die Sache hier noch mal am Beispiel der Kolumne des hochgeschätzten Kollegen Martin Krauss/taz kurz erläutern.
Zunächst: alles, was Krauss schreibt ist richtig. Es bedarf jedoch zweier Ergänzungen. Weiterlesen

Das Beueler Rathaus und die Fifa

Als wenn ich es geahnt hätte. Das Zentrum unseres Stadtteils ist aufs Engste mit dem Zentrum globaler Korruptionskriminalität verknüpft: dem Weltfussballverband Fifa. Niemand geringerem als Don Infantino ist es gelungen, darauf aufmerksam zu machen. Überbringer an mich war Martin Krauss/taz, ein Leistungsträger fussballpolitischer Weiterbildung.
Das verbindende Organ ist der Versicherungskonzern Swiss Life. Weiterlesen

Entsozialisierung, unsexy

Zieht ein neuer Generationenkonflikt herauf? Es gibt die These, dass die Coronaviruskrise bereits angelegte gesellschaftliche Entwicklungen beschleunigt, und wie durch ein Brennglas sichtbarer macht. Sie ist nicht Grund oder Ursache, sondern “nur” Beschleuniger. Da ist wohl was dran. Ein Brennglas ist erneut das Fußballbusiness. Das testet, ob es auch ohne richtige Menschen (= Fans) funktioniert. Sie wünschen es sich so sehr, es könnte Kosten senken und Profite steigern. In allen anderen gesellschaftlichen Bereichen ebenso: Handel ohne Kaufhäuser, Parteien ohne Parteitage, Wahlen ohne Wahlkämpfe, Schule ohne Schule … Weiterlesen

Lunte Libyen / Leipzig / China / Australien

Eine Sache, in der ich gerne unrecht behalten würde. Das Drehbuch zum nächsten Libyenkrieg wird abgespult, wie die Nachrichten von Jürgen Gottschlich/taz und hier z.B. der FAZ nahelegen. Beachten Sie: für Herrn Erdogan ist die Alternative zum “Zuschauen”: Panzer. Mir kommt das bekannt vor.
Leipzig “Herbstmeister”? Von wegen. Red Bull ja, Leipzig keineswegs. Martin Krauss/taz erklärt es, ganz politökonomisch.
Hierzulande rätseln alle, wie die Chines*inn*en die Totalüberwachung durch ihren Staat nur so gut finden können. Weiterlesen

Kopfschmerzen in Königswinter / RWE-Ärger

Im Hause Klosterhalfen, finanziell verbunden mit einem Berater aus der RedBull-Welt, dürften derzeit Krisensitzungen stattfinden. Nach Journalistenangaben geht dort niemand ans Telefon. Denn der US-amerikanische Nike-Konzern, von ähnlich zweifelhaftem Ruf wie sein deutscher Weltmarktkonkurrent adidas, sieht sich gezwungen, das von ihm finanzierte Athletenprojekt wg. Dopingverdachts dichtzumachen. Dass der Konzern von allem nichts gewusst hat, wird ihm so wenig abgekauft werden, wie es schon die Deutsche Telekom mit ihren gedopten Radfahrern erleben musste, die noch von einer – auf ganz andere Art gedopten – Bonner Oberbürgermeisterin auf der Rathaustreppe gefeiert wurden. Bevor sie dann alle viele Treppenstufen abstürzten …. Weiterlesen

Vorgeschmack aufs bessere Leben

Das sei der DFB-Pokal, meint Martin Krauss/taz. Naja, für Dorfvereine, die auf diese Weise ihre Kasse einmal gut durchspülen können, mag das eine Feiernacht lang so sein. Und scheinbar ist gestern auch in Chemnitz bei Gastspiel des HSV nichts angebrannt, trotz (oder wegen?) fussballerischer Dramatik auf dem Spielfeld. Es muss ja nicht immer alles schiefgehen.
Wichtiger als dieses Fußballgeschehen ist ein grundlegender Wandel im politischen Diskurs. Weiterlesen

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