Beueler-Extradienst

Meldungen & Meinungen aus Beuel und der Welt

Schlagwort: Medienkorrespondenz (Seite 1 von 6)

Der Star ist die Frau

“Ewald Lienen – Eine griechische Tragödie”

Das Bescheuertste an diesem sehenswerten Dokumentarfilm ist sein Titel. Das gab der strenge Ost-Westfale Ewald Lienen gestern Abend bei der Filmpremiere in Köln gleich zu Beginn der Nachdiskussion zu Protokoll. Sein westfälisches Naturell stellte ihm im Umgang mit der real existierenden Medienökonomie, die in Köln ein natürliches Habitat hat, immer wieder ein Bein. Das ist in diesem Film zu sehen, und war gestern Abend erneut zu spüren. Weiterlesen

Die Hannoversche Republik

Niedersachsen ist ein besonderes Bundesland. Seit langem gehört es neben Baden-Württemberg, Bayern und Nordrhein-Westfalen zu jenen Bundesländern, die wegen ihrer Größe im Bundesrat über sechs Stimmen verfügen und nicht – wie zum Beispiel Bremen oder das Saarland – bloß über drei. Zu Zeiten der „Bonner Republik“ überwog das politische Personal, das aus dem Westen und Südwesten der „alten“ Bundesrepublik kam. Nach der Wende änderte sich das. Weiterlesen

Hitler-Festspiele

mit Update 5.1.
Passend zum 75. Geburtstag des Spiegel veranstaltet das ZDF auf seinem Hitler-Festspiele-Kanal ZDFinfo heute wieder seine – nahezu täglichen – Hitler-Festspiele. Gemäss dem (deutschen) Medien-Motto “Hitler geht immer”. Das ZDF liess sich von seinem ehemaligen Haus-Historiker das Archiv damit vollmüllen, und sendet es jetzt kostengünstig permanent ab (Marktanteil 1,8%). Weiterlesen

Morsche Achse

Und: Reiche Kirchen / Armselige ARD
Wie lange geht das noch gut? Am 10. April ist die Präsidentschaftswahl in Frankreich; zwei Wochen später die wahrscheinliche Stichwahl. Fällt der Vorsitz im EU-Rat dann an die Faschisten? Das wäre wohl die Zeit, in der ich zu Peter Wahls EU-kritischer Position überlaufen muss. Der gegenwärtige Publizitätslärm um die Beurteilung von Atom und Gas durch die EU-Kommission (“Taxonomie”) scheint mir der Vorhang zu sein, der vor was anderes geschoben wird. Weiterlesen

Machtspiele (II)

Die obere Mittelschicht
Die Oberfläche bildet Lauterbach. Ihn hat Olafs Management vor die Gardine geschoben. Dietrich Leder/Medienkorrespondenz hat es fein beobachtet. Seine Schlussfrage lässt sich einfach beantworten: es war eine “respektable Schauspielerleistung”. Dafür hat der Mann genug Gelegenheit zum Üben gehabt. “Er kann auch Teamplayer sein, und wird das jetzt dann auch beweisen müssen” sagte dazu heute morgen Rolf Mützenich (hier ca. in Minute 5) – eine kaum verklausulierte Drohung. Weiterlesen

Wer braucht Medienkritik?

Medienjournalismus war schon immer stark von Selbstreferentialität belastet. Davon zeugen die kaum zählbaren Besprechungen der TV-Talkshows, die meisten davon so überflüssig wie die Shows selbst. Medienpolitik dagegen bleibt weitgehend unsichtbar. Die Politiker*innen und Konzerne, die sie klandestin betreiben, wollen es so. Und nur wenige, oftmals nirgendwo angestellte “freie” Journalist*inn*en bemühen sich um Aufklärung der Öffentlichkeit. “Zapp” (NDR) gehörte dazu, und läuft linear nur noch monatlich. Die “Medienkorrespondenz” gehörte dazu, und wird von der Katholischen Kirche jetzt dichtgemacht. Weiterlesen

Ruge

Mehrere Tage grübelte ich, ob und wie ich einen Nachruf zu Gerd Ruge beitragen kann. Ich kam zu keinem Ergebnis, weil sein Journalistenleben so vielseitig war, dass es mir schwerfiel, Schwerpunkte zu finden, die nicht schon andere besser gesehen haben. Nun lieferte Dietrich Leder/Medienkorrespondenz mir mal wieder die Lösung. Sein Nachruf enthält alles, was mir wichtig gewesen wäre. Er wird noch länger Gewicht behalten, über Gerd Ruges 93-jähriges Leben hinaus. Weiterlesen

Diskussionsverweigerung und “keine Experimente”

Eine gewisse Spannung lag schon über der Diskussionsarena, als sich Annalena Baerbock, Armin Laschet und  Olaf Scholz zum “Triell” der Kanzlerkandidat*innen trafen. Zwei Dinge seien im Interesse erstens der Verfassung und zweitens der Kultur klargestellt. Das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland sieht vor, dass die/der Kanzler*in vom Parlament gewählt wird und dessen Abgeordnet*innen zur Hälfte direkt, zur Hälfte über Landeslisten der Parteien. Es gibt also verfassungsrechtlich gar keine “Kanzlerkandidat*innen und ein solches Spektakel dient der Verengung der politischen Perspektive der Wählerinnen und Wähler. Weiterlesen

ARD-Selbstdemontage

Wenn Sie glauben, mit einem spektakulären Bundestagswahlergebnis gelangten die öffentlichen Medien in Deutschland ans sichere Ufer, dann irren Sie. Ich werde es Ihnen erklären. Dem klugen, mit gutem Gedächtnis ausgestatteten Dietrich Leder/Medienkorrespondenz liegen die “Reformpläne” der ARD-Programmdirektorin Christine Strobl vor, ganz offensichtlich “die starke Frau” im real existierenden ARD-Machtapparat. Sie hat ein Zerstörungswerk am Start, das ihren Vater und ihren Gatten erfreuen wird, selbst wenn die CDU am 26.9. unter 20% landen sollte. Weiterlesen

Weltspiegel

Manches ändert sich nicht. Z.B. das Managementdenken in den Führungsetagen in der ARD: Kostenreduzierung, Audience Flow, Revier- und Schubladendenken, Quotenfixierung: der Rückstand der Einschaltquoten gegenüber dem ZDF “muss” aufgeholt werden. Diese verquere Philosophie führt dazu, dass er immer grösser statt kleiner wird, zwangsläufige Folge von Kleinmut und Ideenlosigkeit. Besonders unwitzig: Digitalisierung, Streaming und Bedeutungsgewinn von Mediathekangeboten werden von den Boss*inn*en als Vorwand instrumentalisiert, Programmangebote zu verschlechtern. Darauf muss mann*frau erst mal kommen. Immerhin gibt es immer noch innere Widerstandspotenziale, von denen, ohne die ARD nichts wäre. Sie müssen nun erneut den “Weltspiegel” verteidigen. Die Medienkorrespondenz dokumentiert.

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