Beueler-Extradienst

Meldungen & Meinungen aus Beuel und der Welt

Schlagwort: Musik (Seite 1 von 2)

Redneck? Revolutionär?

Oliver Anthony bringt Leute mit kaputtem Kompass ins Schleudern

Wie lange habe ich die Billboard-Charts nun schon ignoriert? In den 70er Jahren sass ich noch vor dem Radio und habe sie mitgeschrieben und mitgeschnitten (MCs). Aber ob es BFBS, WDR2 oder Radio Luxemburg war – das weiss ich beim besten Willen nicht mehr. So lange ist das her. Schon damals war mir aber klar: was auf dem grössten Musikmarkt der Welt vorne liegt, das ist auch politisch relevant. Dieses Licht scheint nun, als gebe es ein PR-Drehbuch dazu, auch deutschen Medien aufgegangen zu sein. Weiterlesen

Robert Anthony Plant 75

Der “Stairway To Heaven”-Magier lebt und feiert weiter

In Bezug auf traditionelle Rockmusik bin ich Spätgeborener. Als Grundschüler traumatisiert und von musikalischer Praxis wirkungsvoll abgeschreckt, lag mir die Idolisierung von Musiker*inne*n lebenslang fern. Respekt dagegen bringe ich ihnen entgegen: sie machen was, was ich nicht kann. Und einigen gelingt es, mich damit zu beeindrucken. Led Zeppelin und Robert Plant entdeckte ich erst 1973 in Mal Sondocks “Diskothek im WDR”, immer mittwochs, später in der legendären “Radiothek” integriert – es war die Zeit, als man/frau WDR2 noch hören konnte. Weiterlesen

Mediathekperle: Searching for Sugarman…

Musik, Mythos, Apartheid und Wahrheit

Dokumentarfilme erzählen immer auch Geschichten. Dort sehen wir, worüber Filmemacher:innen erzählen wollen. Ganz ähnlich den Autorenfilmemacher:innen, nehmen sie ein Thema, eine Geschichte aus dem Leben und setzen sie um in einen Film. Und manchmal ergreifen uns diese “Geschichten” und lassen uns nicht mehr los. Weil wir glauben (wollen), was wir sehen. Das ist nicht immer “die ganze” und auch nicht immer eine “wahre” Geschichte. Am Ende ist es Kunst. Weiterlesen

Somewhere down the crazy river…

Update am 12.08.2023

Fast hätte ich auf das alte Schlachtross des deutschen Musikfeuilleton, Professor Diedrich Diederichsen draufgeschlagen, dabei war es aber Detlef (soweit ich weiss, nicht verwandt und nicht verschwägert?) Diederichsen, der in der taz einen Satz schrieb, der mich traf, wie der Blitz den Wanderstab Moses. Und das wegen Robbie Robertson. Denn bei dem bin ich nicht neutral, sondern nehme persönlich. Weiterlesen

Würdigungen

Nur Eitelkeit? – Streit um Nachrufe auf Sinéad O’Connor

Persönlich kann ich nicht viel dazu beitragen. Den grössten Hit von Mrs. O’Connor habe ich gerne gehört. Ihre darin offen ausgestellte persönliche Verletzlichkeit fand ich mutig. Darum neigte ich immer zur Parteinahme zu ihren Gunsten, wenn sie von irgendeinem Drecksmedium angepinkelt wurde. Dass sie ausserdem als “Star” von der Musikindustrie durch den Fleischwolf gedreht würde, dessen war ich mir sicher. Ohne dass ich mich vertieft mit ihrer Person und ihren persönlichen Ansichten von der Welt beschäftigte. Weiterlesen

“If you don’t like it, you can fuck off!”

Das sollen, nach der Überlieferung seiner Lebensgefährtin Annette Walter-Lax, die letzten Worte von Keith Moon gewesen sein, bevor er am 6. September 1978 an einer Überdosis Arzneimittel gestorben ist. Ich war gerade alt genug (13) um seine Band “The Who” für mich als Wegweiser in meiner eigenen musikalischen Sozialisation erkannt zu haben. Das Album hieß “Quadrophenia” (1973) und stammte aus dem Plattenschrank meines Bruders. Weiterlesen

Publikumsverachtung

Die Verschwörung des Deutschlandfunks
Eine alte Verschwörungstheorie von mir geht so: der Deutschlandfunk hat in allen ARD-Radiosendern Agenten platziert. Die dringen dort beständig auf Programmreformen. Die bestehen aus Kostensenkung, und Beseitigung von allem, was zum Zuhören verleiten könnte. Die Hörer*innen sollen nicht zuhören, sondern nicht ab- oder umschalten. Sie dürfen also nicht gestört werden, sollen das Radio laufenlassen, und bloss nicht auf irgendeinen Gedanken kommen. Alle, die nach so einer Programmreform auf den Gedanken kommen, dass der Sender sie offensichtlich für doof hält, wechseln dann folgerichtig zum Deutschlandfunk (+ DLF-Kultur und Deutschlandfunk Nova). So geschieht es, langsam aber stetig, seit Jahren. Weiterlesen

Gebrochene Männer

Arte verwöhnte uns Quarantänler*innen in der abgelaufenen Woche mit zwei Dokumentationen über zwei aussergewöhnliche Künstler: die Herren Alain Delon und Eric Clapton. Von den Produkten ihrer Kunst habe ich als etwas jüngerer Zeitgenosse viele genossen. Für ihr wahres Leben dagegen hatte ich mich kaum interessiert. Von Starkulten habe ich mich immer ferngehalten, ebenso von sog. Informationen in der Yellowpress.
So habe ich durch diese Dokus dazugelernt. Weiterlesen

Erbauung

Das Wort zum Sonntag von Helge Schneider
Es heisst ja, die Normalen seien das Problem. Die Bekloppten seien das Normale. Dann ist Helge Schneider, der so wie ich soeben ins Rentenalter geraten ist, unser Bundespräsidentenkandidat (zum Kanzlerkandidaten lässt er sich wahrscheinlich nicht überreden, keine Zeit). Ich weiss nicht, ob Doris Akrap eine Verrückte oder eine Normale ist; ihre Freundschaft mit Deniz Yücel spricht für Ersteres. Für Normale ist es ziemlich schwierig, mit Helge ein gelungenes Interview zu machen. Akrap hat sich augenscheinlich sehr gut auf ihre schwere Aufgabe vorbereitet. Das taz-Interview ist ihr gut gelungen. Danke.

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