Der von mir hochgeschätzte Rene Martens war von der New-York-Times-Dokumentation, die vor einem Monat auf ARTE und im WDR-TV lief (aus den Mediatheken schon rausgeflogen), entschieden begeisterter als ich. Da sein Lob gründlicher ist als meine Kritik, und ausserdem aus der Perspektive eines Journalisten geschrieben, der von seiner Arbeit seinen Lebensunterhalt bestreiten muss, ist es auch ohne den Film gesehen zu haben, wohltuend informativ.
Markus Reuter/netzpolitik.org nimmt den Mythos von Bots, die politische Debatten angeblich immer stärker beeinflussen, auseinander – streng datenjournalistisch und faktenorientiert. Seine Datenwerkzeuge ersetzen soziale und politische Analysen nicht, sind aber ein wichtiges Hilfsmittel um zu solchen zu kommen. Viele niedergehende Medien klammern sich gerne an solche Mythen – denn sie können ja nicht selbst schuld sein.
Ich kann mich an Zeiten erinnern, da hätte es die Republik und ihre Medienwelt erschüttert. An der Redaktionspitze des Stern gibt es einen Führungswechsel. Heute interessiert das nur noch Medienredaktioenen, weil es immer noch klasse bezahlt wird. Aber ist es für Sie wichtig?

Über Martin Böttger:

Martin Böttger ist seit 2014 Herausgeber des Beueler-Extradienst. Sein Lebenslauf findet sich hier...
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