Beueler-Extradienst

Meldungen & Meinungen aus Beuel und der Welt

Schlagwort: Portugal (Seite 1 von 4)

Pelé – der König ist Schwarz

Der Fußballkönig wollte immer „everybody’s darling“ sein und setzte trotzdem Zeichen gegen Rassismus

Pelé und Maradona sind wohl die größten Fußballer des 20. Jahrhunderts. Das heißt nicht unbedingt die besten, denn da gibt es natürlich die unterschiedlichsten Meinungen. Pelé selbst soll einmal gesagt haben, George Best sei besser als er. Pelé und Maradona sind aber die großen Mythen des modernen Fußballs. Und das bedeutet mehr, als ein genialer Fußballer zu sein.

Der Weg zum Mythos, zum Fußballgott, kennt einige grundlegende Elemente: die Herkunft aus armen Verhältnissen, den frühen Ruhm, die Krise und – fundamental – die Wiederauferstehung. Weiterlesen

Die zweite Befreiung

Sklaverei und Apartheid-Demokratie in Brasilien

Als die portugiesischen Invasoren ab dem Jahr 1500 nach und nach entdeckten, welche gigantische Landmasse und was für Reichtümer sich hinter der Küstenlinie Brasiliens verbargen, standen sie vor der Frage, woher die Arbeitskräfte nehmen, um diese Reichtümer zu plündern. Als die Kolonisierung begann, lebten auf dem heutigen Territorium Brasiliens schätzungsweise elf Millionen Indigene. Nach dem ersten Jahrhundert europäischer Besatzung waren 90 Prozent von ihnen durch Brutalität, Zwangsarbeit auf Kautschuk- und Zuckerrohrplantagen, eingeschleppte Krankheiten und Gewalt ausgerottet. Weiterlesen

Klima – Corona – EM-TV

Vor wenigen Tage lobte ich einen Text von John Feffer, der die gegenwärtige Konfrontation der Grossmächte treffend in Beziehung zur Klimakrise setzte. Im gegenwärtigen veröffentlichten deutschen Medienkurs vermisse ich diesen Zusammenhang weitgehend. Die Quelle dieser Übernahme durch die telepolis-Kollegen war ein US-Portal namens TomDispatch, dem nun ein weiterer aussergewöhnlich lesenswerter Text entstammt. Weiterlesen

Fluchtreflexe

Bohéme-Ghetto / Assange und unsere feige Regierung / Impfstoff-Freigabe / Rheintal-Bahnlärm

Eine recht prominente Politikerin in verantwortlicher Position gestand mir vor einiger Zeit “Fluchtreflexe”, die sie angestrengt bekämpfen müsse. Ja, das ist ein pandemieartig verbreitetes Symptom. Ich merke, wie es sich auch in mir breit macht. Zunächst wollte ich heute “hitzefrei” nehmen, was ja sowas Ähnliches ist, aber dann überwog doch mein Lektüreärger, den ich hier nun über Sie auskippen muss. Weiterlesen

Die Asyl- und Migrations-Ampel

von Prof. Dr. Helen Schwenken
Gelb-Grün nach Innen, Rot nach Außen

Ton und Inhalt des Koalitionsvertrags in den Themen Migration, Integration und Asyl sind gemischt. Er enthält einige erfreuliche Ankündigungen (umgesetzt sind sie damit noch lange nicht…), einige Nicht-Verbesserungen und weitere Verschärfungen. Zusammenfassen lässt sich der Koalitionsvertrag mit dem Bild der Ampel:
Auf Grün geschaltet ist die für einige Menschen, die endlich hoffen können, eine sichere Aufenthaltsperspektive oder endlich die deutsche Staatsbürgerschaft zu bekommen (nach i.d.R. fünf statt bisher acht Jahren, S. 118). Weiterlesen

Ende der Anbiederung

Zu den Handlungsmöglichkeiten der UNO und ihres wiedergewählten Generalsekretärs
So viel Einmütigkeit war selten in der UNO. Bereits vorige Woche empfahl der so oft zerstrittene Sicherheitsrat der Generalversammlung einstimmig eine zweite fünfjährige Amtszeit für den seit Januar 2017 amtierenden Generalsekretär António Guterres. Die für den gestrigen Freitag angesetzte Entscheidung der Generalversammlung brachte dann auch das erwartete Ergebnis, der 72-jährige Portugiese wurde für weitere fünf Jahre im Amt bestätigt. Die Annahme einer entsprechenden Resolution erfolgte einstimmig. Weiterlesen

Zweite Liga

Schland wies Deutschland gestern den Weg
Der Deutsche – Frauen kaum mitgemeint – hat von Geburt an, seit kurz vor meiner Geburt 1954, ein Bürgerrecht auf Weltmeistersein. Wenn es mal nicht dazu kommt, kann es nicht mit rechten Dingen zugegangen sein. 1958 waren es die fanatischen “Heja, Heja”-Schweden, 1962 der Kommunismus Jugoslawiens, 1966 der Betrug mit dem Wembley-Tor, 1970 die Hinterhältigkeit der Italiener in Verbindung mit der erhitzten Höhenluft Mexikos, und 1974 kamen “wir” endlich wieder zu unserem Recht. 1978 war es die bekannte österreichische Widerwärtigkeit, 1982 wieder italienische Hinterhältigkeit, 1986 kam “Gott” dazwischen, bevor die Sache 1990 wieder ihren natürlichen Verlauf nahm: “auf Jahre unschlagbar”. Weiterlesen

Merz – keine Gefahr mehr?

Und Infantino auch nicht?
Jürgen Kalwa, ein in den USA arbeitender deutscher Sportjournalist, leuchtet dort immer wieder Problemfelder aus, die hierzulande kaum wahrgenommen werden. Nach meinem Eindruck ein guter Mann. Er berichtet jetzt in der FAZ über den Rekordgoldmedaillengewinner Olympischer Spiele, den ehemaligen Weltklasseschwimmer Michael Phelps, der depressionskrank war, was das Business aber nicht weiter interessiert hat. Kalwa lässt beiläufig einfliessen, dass selbst die Suizidprävention in den USA als Geschäftsmodell identifiziert und kapitalisiert wird. Normal. Weiterlesen

Das Virus schafft den Fußball

Den, an den wir uns all die Jahrzehnte gewöhnt haben. Das Fußball-Entertainment-Business tut so, als gäbe es kein Infektionsgeschehen. Anfang August will die Uefa in Lissabon – Portugal meldet aktuell gut 50.000 Infizierte, 35.600 Genesene und gut 1.700 Tote – mittels eines Operettenturniers ihre Geldmaschine Champions League weiter rattern lassen. Insgeheim wissen die Entertainment-Manager aber längst, dass die Ware, die sie teuer eingekauft haben und versenden wollen, nichts entertainiges mehr hat, vulgo nichts mehr wert ist. Für die zahlenden TV-Konzerne ist die Uefa-Gelddruckmaschine also ein Geldverbrennungsofen. Weiterlesen

Rezo&Merkel / Frauen / SPD / Sizilien

Text des Tages ist meine heutige Entdeckung von Arno Widmann. Mir war seinerzeit schon aufgefallen, wie hymnisch seine frühere Kolumnistin Mely Kiyak seine Redaktionsarbeit pries. Die von ihr damals geforderte Demokratiewachsamkeit hat Widmann zu bieten. Er hat die Bedeutung der Reden von Rezo und Merkel verstanden und lässt uns in seiner FR daran teilhaben. Was bei ihm fehlt, ist die Tatsache, dass hinter Rezo Weiterlesen

Wahlsonntag: übersehene Details und verdeckte Krisen

Um sich selbst mit Details vertraut zu machen, kann ich diese interaktive Wahlanalyse der FAZ empfehlen. In ihrem Begleittext hat sie einen Witz versteckt, den ich sofort enthüllen will: die FAZ zählt Bonn zu “den Städten, in denen die SPD traditionell stark war”. Offen lässt Autor Timo Steppat, an welches Jahrhundert er dabei gedacht hat. Ich kann mich an keins erinnern. Aber ich bin ja auch im Ruhrgebiet aufgewachsen, und bin andere Massstäbe gewöhnt. Weiterlesen

Wer Flüchtlinge haben will, kriegt keine …

… und auf dem Arbeitsmarkt dreht sich was
Wie lange brauchen Sie, bis Sie eine*n Handwerker*in bekommen? Wo ist Ihre nächstgelegene Bäckerei, die nicht nur vorgefertigte Industrieware weiterreicht? Kennen Sie noch eine Metzgerei, die mehr ist als eine Verkaufstheke, und darauf achtet, dass ihre Ware nicht durch traumatischen Stress ungeniessbar gemacht wurde?
Die Industriestandardisierer werden eines Tages auch das Verkaufen durch Roboter ersetzen. Richtige Menschen, die persönlich Ihnen gegenüber für ihre Arbeit und handwerkliche Qualität einstehen, Weiterlesen

Wo es Rechtsradikale in Europa schwer haben

Die spanische Parlamentswahl ist derzeit an der Spitze aktueller politischer Meldungen. Deutsche Berichterstatter*innen in den wichtigen Medien spekulieren überwiegend völlig hilflos herum, projizieren mehr aussenpolitische Hoffnungen der Bundesregierung, statt uns realistische Analysen über spanische Wähler*innen zu bieten.
Hier im Extradienst hatte vor längerem Klaus Dräger sehr ausführlich die Probleme der spanischen Linken analysiert. Seine Skepsis hat sich leider weitgehend bewahrheitet. Weiterlesen

EU – Deutschland – Portugal

Ist die EU noch zu retten? Das entscheidet sich wahrscheinlich im neuen Jahr. Und ist verknüpft mit Fortbestand oder Beendigung der Kanzlerschaft Angela Merkels – das meint zumindest Albrecht von Lucke/Blätter, und könnte auch damit richtig liegen.
Der historische Flurschaden, den ihre Regentschaft in der EU angerichtet hat, ist nicht gering. German Foreign Policy referiert die Analysen einiger, zum Teil CDU-naher, Wissenschaftler*innen. (dieser Link verschwindet in einigen Tagen in einem Paywall-Archiv)
Dass es auch anders geht, wird hierzulande nicht bemerkt oder gesehen, in Portugal aber ausprobiert, wie Ralf Streck/telepolis berichtet.

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