Beueler-Extradienst

Meldungen & Meinungen aus Beuel und der Welt

Schlagwort: Rheinische Post (Seite 2 von 2)

Medien-Familienkrieg im Rheinland

Gestern wurde gemeldet, das Bundeskartellamt habe ein Bussgeld von 16 Mio. gegen den Kölner Zeitungsverlag DuMont-Schauberg verhängt, wegen verbotener Kartellabsprachen mit dem Bonner General-Anzeiger. Im Zeitraum von 2000 bis 2016 haben beide Häuser Gebietsabsprachen getroffen, sich gegenseitig keine Konkurrenz zu machen, und konnten so zu Monopolbedingungen wirtschaften.
Für den Laien sieht das wie konsequentes Handeln des gestrengen Kartellamts aus. Hinter dem Vorhang stellt es sich anders dar. Solche Kartellabsprachen, das weiss in der Medienbranche “jedes Kind”, sind bundesweit gebräuchlich. Weiterlesen

Fachliteratur Borussia

Der Webmaster dieser Seite als Teilnehmer der Fohlen-Mailingliste machte mich auf zwei der Fußballweiterbildung dienliche Interviews aufmerksam. Der 28-jährige Alltime-Borusse Tony Jantschke erzählt der Rheinischen Post offen und informativ aus seinem Verteidiger- und seiner Profifussballmannschaft Innenleben. Er beschönigt und veralbert nicht. Dennoch kann mann sich beim Lesen vorstellen, dass es gute Gründe gibt, auf die Teilnahme bei “Die Mannschaft” zu verzichten. Weiterlesen

GA-Qualitätsverlust – Auswirkungen der Übernahme durch RP?

Nein ich meine nicht die Arbeit der Lokalredaktion. Die reisst sich, wie ich von mehreren Mitarbeiter*inne*n und ver.di-Gewerkschaftern weiss, seit einigen Jahren unter verschärftem Arbeitsdruck den A…. auf. Wenn ihre Qualität einbricht, wäre es wohl um das Blatt geschehen. Es gibt andere Symptome.
Montags gibt es in keiner Tageszeitung ein wichtigeres Ressort als den Sport. Das macht beim GA mit einem Bericht des Kölnische-Rundschau-Redakteurs Martin Sauerborn über das Samstagabendspiel Borussia Mönchengladbach gegen die Betriebsmannschaft von Bayermonsanto auf. So weit, so angemessen. Bei Olivotti machte ich mir heute mittag zum Nachtisch die Mühe, den Bericht zu lesen (kein Link, online nicht gefunden, dort nur dpa-Meldung). Und der Eislöffel fiel mir aus der Hand. Weiterlesen

Kaderprobleme der Borussias – WM-fieberfrei

Zuerst das Wichtige.
Nach der schlechten Rückrunde hat Max Eberl bei Borussia Mönchengladbach einiges zu tun. Wie schön, dass er dafür Ruhe hat, im Schatten des Windes, ja der Stürme, um andere Ereignisse. Nur Bonner Medien, die GA-Besitzerin Rheinische Post und der Express könnten dabei stören. Aber die hat er sich in Mönchengladbach gut erzogen: ab und zu ein Leckerli, und ansonsten Ruhe halten.
Eberl ist schon einige Probleme losgeworden – wie anders beim BVB in Dortmund, vor allem mit viel mehr Nullen. Weiterlesen

Bonner Presse vor dem Aus

Still und leise geht die Bonner Lokalpresse vor die Hunde. Die führende Bonner Tageszeitung, der General-Anzeiger, wurde an die Rheinische Post in Düsseldorf verkauft. Natürlich der Verlag, der seit über 70 Jahren in Familienbesitz war. Inwieweit sich dieser Deal auf die Redaktion und die dort arbeitenden Menschen auswirken wird, steht noch nicht fest. Das Bundeskartellamt hat dem Verkauf bereits zugestimmt.

Dieses Szenario wirft viele Fragen auf. Aspekte wie die Meinungsvielfalt, die Wächterfunktion der Presse gegenüber Politik, Unternehmen und Gesellschaft, Weiterlesen

Big Data im Rheinland und der Welt

Kartellamts-Realsatire zum General-Anzeiger – Trump-Fans im Springer-Verlag – “The Cleaners”, bisher nicht in Bonn

Ist es zum Lachen? Zwischen dem Bonner General-Anzeiger und der Rheinischen Post gibt es, wie der Chef des Bundeskartellamts persönlich ausführt, “praktisch keinen Wettbewerb”. Wo es den nicht gibt, kann er auch nicht geschützt werden. Hier bewährt sich das erfahrene Lobbying des Bundesverbandes der Zeitungsverleger, der sich engagiert um die Meinungs- und Pressefreiheit von wenigen Dutzend, partiell milliardenschwerden, Bundesbürger*inne*n kümmert. Weiterlesen

General-Anzeiger – Verkauf aus Angst vor dem Tod

Der Bonner General-Anzeiger ist verkauft, für Branchenkundige keine Überraschung mehr. Die Rheinische Post übernimmt. In der Erbengemeinschaft der Familie Neusser, sofern sie nicht zuvor schon ausgezahlt wurden, können die Schampus-Korken knallen. Denn für sie privat ist das alles noch gerade rechtzeitig. Lieber vor dem Sterben abkassieren als umgekehrt.
In der guten alten Zeit der Pressevielfalt galten beide Blätter und Verlagshäuser als streng konservativ und CDU-orientiert. Sie erarbeiteten sich im Volksmund die Markenbezeichnung “General-Verschweiger” und “Rheinische Pest”. Im kapitalistischen Konzentrationsprozess schwammen sie und ihre Verleger lange oben. Weiterlesen

Bonns Lokalpresse – was wird bleiben?

In den Hochrechnungen über das Auflagen-Sterben der deutschen Lokalpresse schneidet der Bonner General-Anzeiger mit seinem Gebietsmonopol noch relativ vorteilhaft ab: erst in rund 30 Jahren soll er tot sein. Wohlweislich verhandelt sein Verlag schon mit anderen Verlagen über Modalitäten irgendwo zwischen “Kooperation” und Komplettverkauf.

Als ich im vorigen Jahrtausend nach Bonn kam, gab es zwar keine fortschrittliche Lokalpresse, aber für das Publikum eine gewisse Auswahl. Das damals schon führende Lokalblatt wurde in meinen Kreisen mit dem wenig liebevollen Kosenamen “General-Verschweiger” bedacht (so boshaft wäre ich heute nicht mehr, und das Blatt ist es auch nicht). Weiterlesen

Bonner General-Anzeiger – wie kriminell ist er?

Vorweg: ich achte die engagierte Arbeit der Lokaljournalist*inn*en des GA. Ich kenne mehrere persönlich, und verbürge mich dafür, dass sie versuchen, seriöse Arbeit abzuliefern. Ihre Arbeitsbedingungen allerdings: ojeh!
Der GA gehört der Familie Neusser. Für dieses Modell der Unternehmensorganisation gibt es sogar eine mächtige Lobbyorganisation, deren Hauptaufgabe es zu sein scheint, gegen eine sozial gerechte Erbschaftssteuer zu arbeiten. Dafür scheint genug Geld da zu sein.

In Familienunternehmen tritt biologisch zwangsläufig die Krisensituation Generationswechsel ein. Ich habe es bei meiner Heimatzeitung WAZ beobachtet. Die sozialdemokratische Erbenfamilie Brost liess sich, als Witwe Anneliese, eine gute Freundin von Johannes Rau und Bodo Hambach, abgelebt war, von der CDU-Familie Funke (“Funke-Mediengruppe”), die heute Grotkamp und Holthoff heisst, für eine knappe Milliarde Euro herauskaufen. Bevor es viel weniger wert ist.
Denn gedruckte Zeitungen – wer kauft die? Ich (60) nicht mehr. Sie? Die Kartellisierung der Verteilung von Information ist überwunden. Ich brauche sowas nicht mehr, und weiss, wo ich es herbekomme.

Selbstverständlich erfahren wir es in Bonn nicht, sondern es bleibt Spezialwissen medienpolitisch interessierter Individuen, dass es beim General-Anzeiger eine Durchsuchung gegeben hat. Weiterlesen

Robbespierres und Dantons Urenkel bei den Grünen NRW?

Artikel 38 Grundgesetz legt fest, dass die gewählten Abgeordneten frei von Weisungen und nur ihrem Gewissen verantwortlich sind. Wer in den Protokollen des Parlamentarischen Rates nachliest, wird mit der Geschichte dieses Verfassungsgrundsatzes konfrontiert. Die Nazis und auch Kommunisten übten in der Weimarer Republik Druck auf Abgeordnete aus. Nicht zuletzt deshalb ist nach § 106 Strafgesetzbuch die Nötigung von Abgeordneten strafbar. Das gilt auch für Parteien, die sie aufstellen. Abgeordnete, die durch das Volk gewählt wurden, so der Wille der Väter und Mütter des Grundgesetzes, sollten niemals mehr zu fremdgesteuerten Marionetten werden. Das ist um so wichtiger, als wir ein politisches System haben, in dem das Verhältniswahlrecht bestimmt, dass die Parteien entscheidend an der politischen Willensbildung mitwirken. Die Parteien stellen Landeslisten auf und besonders bei den kleinen Parteien wie Grünen, FDP und AfD entscheiden allein die Parteien, wer die besten Chancen hat, ins Parlament zu kommen. Über diesen Einfluss muss nachgedacht werden.

Dass Mitglieder oder Parteien sich aber anmaßen, darauf Einfluss zu nehmen, wer sein Mandat annimmt und wer nicht, ist verfassungswidrig, schlimmstenfalls sogar strafbar. Bisher kannte man solche Versuche nur von der NPD, Pro Köln oder der AfD. Sollte zutreffen, was die “Rheinische Post” (Textübernahme im Bonner GA) heute unter der Überschrift “Machtkampf bei den Grünen tobt” schreibt, dann versuchen derzeit einige Grüne, Weiterlesen

NRW & Bertelsmann

Als Helmut Kohls CDU in den 80ern in Westdeutschland das Privatfernsehen durchsetzte und förderte, um dem im öffentlich-rechtlichen TV identifizierten “Rotfunk” etwas entgegen zu setzen, suchten auch die großindustrieerfahrenen Sozialdemokraten nach Ankern in der neu entstehenden Branche. So entstanden neue Klischees: Kohlfreund Leo Kirch mit seiner Pro7Sat1-Gruppe war der Böse, und RTL/Bertelsmann (die Konzernmutter mit Sitz in Gütersloh!) waren die Guten. Insbesondere Wolfgang Clement, zunächst als Staatskanzlei-Chef von Johannes Raus, dann als sein Brutus und Nachfolger, liess sich nicht lumpen, wenn es um Einsatz für diese Lobby ging.

Konzernstrategien und ihre Ausdifferenzierungen haben die NRW-Sozialdemokraten dabei nie näher interessiert – Bertelsmann-Hauptaktionärin Liz Mohn ist, ebenso wie Friede Springer, eine “beste Freundin” der Bundeskanzlerin. Der Aufwand an Zeit und Intelligenz für die SPD wäre zu hoch gewesen. Weiterlesen

Waffenhandels-Korruption? – Thyssen-Krupp und Telekom haben Ärger mit der Justiz

Einer dpa-Meldung zufolge, die heute in der FAZ zu finden ist, marschierte die Bremer Staatsanwaltschaft in der letzten Woche in NRW ein. Die Essener Konzernzentrale von Thyssen-Krupp ist durchsucht worden. Türkische Amtsträger seien bestochen worden. Gegen mehrere Manager, u.a. den heutigen Compliance-Chef der Telekom, der im fraglichen Zeitraum (2007) noch für das gleiche Aufgabengebiet bei Thyssen-Krupp verantwortlich war, werde ermittelt, weil sie, wie es die Aufgabe von Compliance-Chefs wäre, “die Zahlung von Bestechungsgeldern nicht verhindert haben”.

Quelle von dpa/FAZ ist wiederum die Rheinische Post. Ihre Autorin Kirsten Bialdiga kenne ich wiederum Weiterlesen

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