Beueler-Extradienst

Meldungen & Meinungen aus Beuel und der Welt

Schlagwort: Silvio Berlusconi (Seite 1 von 5)

Der Ozean vergisst nicht

mit Update nachmittags

Kürzlich fiel mir auf, dass ich dpa gelobt habe, die Deutsche Presse-Agentur, die Gemeinschaftseigentum deutscher Verleger*innen ist. Das letzte Mal war das glaube ich, als Holger Schmale dort noch Auslandskorrespondent war. Und nun passiert es schon wieder. In der FAZ fand ich diese dpa-Geschichte vor. Sie reduziert die Komplexität nicht wirklich unsachgemäss, sie spitzt inhaltlich korrekt zu. Die*der Autor*in scheint sich schon mal mit Klimaschutz beschäftigt zu haben: Klimawandel : Weltmeere so warm wie noch nie – Der Ozean ist ein gewaltiger Wärmepuffer, der einen Großteil der Wärme schluckt, den der menschengemachte Klimawandel verursacht. Die nun erreichten Temperaturen sind beispiellos – und alarmieren Klimaforscher.” Weiterlesen

Fundamentalinfantilisierer

Zum Tod von Silvio Berlusconi

1994, als Berlusconi das italienische Parteiensystem aufmischte, war ich im Land zugegen. Es war eine sehr merkwürdige Zeit. Berlusconis alte Schutztruppen, die Craxi-Sozialisten und die Democristiani, waren in ihrem eigenen Korruptionssumpf ertrunken. Derart ohne politischen Schutz und sozusagen zum Selbstschutz musste der Chefverkäufer Berlusconi nun eigenhändig ran. Er gründete die Berlusconi-Interessen-Partei Forza Italia und war binnen vier Monaten Ministerpräsident. Es folgte u.a. eine ziemlich vollständige kulturelle Umkrempelung des Landes – ich würde den harten Ausdruck Fundamentalinfantilisierung benutzen. Weiterlesen

Oligarchie tötet Demokratie

Signore Berlusconi weine ich keine Träne nach. Für Italiens Mafiaorganisationen, die “professionell” in den legalen Kapitalismus diffundierten, war er der idealtypische Nachfolger ihres authentischen Repräsentanten Giulio Andreotti, der zu ihrem, der Nato und der italienischen Geheimdienste Bedauern die Kontrolle über Politik und Land verloren hatte. Mit ihrer Pamperung eroberte Berlusconi den Medienmarkt (über den Fussball) und die politische Szene. Ein frühes Vorbild für Donald Trump, der gewiss von ihm gelernt hat. Weiterlesen

Peak überschritten

Der Profifussball der Herren in der Überproduktionskrise

Die Nachricht ist weit bedeutender als die Frage, wann Marco Reus wieder Tore schiesst. Das Kartell der deutschen Profifussballvereine, die Deutsche Fussball-Liga (DFL), hat ihren ersten Postcorona-Wirtschaftsreport vorgelegt. Benjamin Fischer, Westerwäldler wie unsere Oberbürgermeisterin, hat ihn gelesen, und in der FAZ eine der wenigen Presseveröffentlichungen dazu geliefert. Ergebnis: es ist nicht geworden, wie es früher einmal war. Weiterlesen

Berlin beschämt die andern

Und: der Fuchs Berlusconi im deutschen Hühnerstall

Noch kann niemand verbindlich sagen, wann uns endlich das 29-€-Ticket für Regionalverkehre deutschlandweit angeboten wird. Bund, Länder und kommunale Verkehrsunternehmen sind mit dem Pokern noch nicht fertig. Aber Berlin. Ausgerechnet die, die sonst überhaupt nichts mehr hinkriegen, ob es demokratische Wahlen, der Bau eines Flughafens oder ein Minimum an Höflichkeit und freundlichem Umgang ist, wo sogar Aquarien explodieren, weil es eine Nummer kleiner nicht ging – die bieten ihren Leuten einfach jetzt schon ein 29-€-Ticket an. Weiterlesen

Strukturelle Gewalt

Der Oligarch und Faschist Elon Musk hat dem Oligarchen und Faschisten Donald Trump ein für ihn wichtiges Agitationsmedium wieder freigeschaltet. Trump darf seine Tiraden, Drohungen und Verbalinjurien ab sofort wieder auf dem asozialen Medium “Twitter” ohne Einschränkungen verbreiten. Wie weit dessen intellektueller Dreck und seine strukturelle Gewalt wirklich Verbreitung finden wird, liegt an denen, die die Absonderungen von Verachtung für Menschlichkeit und sozialen Zusammenhalt, Sitte und Anstand,  gegenseitiger Achtung und Menschenwürde wieder zulassen. Weiterlesen

Anschlag auf die Demokratie

Ich bin nach drei Wochen nach wie vor erstaunt:  Italien hat eine Faschistin zur Ministerpräsidentin gewählt. Sie hat eine Regierung zusammengestellt, die alles Verwerfliche, das der Populismus und die europäische Antidemokratie zu bieten hat, bündelt. Die Botox-Mumie Berlusconi, der als erstes seine Hände wieder nach den Medien ausgestreckt hat, der Flüchtlingsschläger Salvini von der Lega Nord und weitere illustre Gestalten, nicht weit entfernt von Vatikan und organisierter Kriminalität. Sie sind vom Staatspräsident vereidigt worden. Und wie reagiert Europa? Weiterlesen

Antonio Gramsci jetzt bei der FDP?

Wer (so wie ich) als Endmoräne von 1968 groß geworden ist und intellektuell in die 1980er Jahre hineinwuchs und auch nicht unmittelbar auf Foucault oder Derrida anspringen wollte, hatte wenig Auswahl bei der Suche nach geistigen Vorbildern. Da waren noch übrig: Walter Benjamin – und mit ihm das, was noch interessant war an der Frankfurter Schule – oder auch Antonio Gramsci, der der westdeutschen Linken damals etwas mehr zu versprechen schien als die SPD, aber auch etwas anderes als der dogmatische Realsozialismus-Marxismus. Weiterlesen

Geht GA-Besitzer über Leichen?

Der mutmassliche Selbstmord-Tod eines “Top-Models” hat eine unschöne Verbindung in die kleine Bonner Medienwelt
Wenn Sie beim Bonner General-Anzeiger arbeiten, stehen Sie unter Stress und Zeitdruck. Wenn Sie wissen wollen, worauf das hier hinausläuft, suchmaschinen Sie nach Rainer Beaujean. Ich hole hier nämlich weit aus. Mir hat das Thema heute nacht den Schlaf geraubt – ich habe vor dem Einschlafen darüber gegrübelt, und nach dem Wachwerden erneut.
Der meistgelesene Onlinetext der FAZ ist heute kein Unternehmensführerporträt und keine Börsenmeldung, sondern einer, der unprominent hinten im “Gesellschaft”-Ressort abgelagert ist: es geht um den Tod von Katarzyna Lenhardt. Weiterlesen

Der Chinese, der Kaiser – die Wahl

Gestern vor 120 Jahren brachten deutsche Kolonialtruppen alle Männer in der chinesischen Kleinstadt Liangxiang um. Inwieweit sich der Chinese daran erinnert, ist in deutschsprachigen Medien (ausser dem hier gesetzten Link, der in einigen Tagen in einem Paywall-Archiv verschwindet)) nicht überliefert. Klar, andere Sorgen …
Der Chinese ist ein seltsamer Kerl. Weit mehrheitlich soll er damit einverstanden sein, von Algorithmen durchleuchtet und bewertet zu werden (Social Credit System). Er verspricht sich davon mehr Gerechtigkeit, als er bisher durch Partei und Staat bekam. Weiterlesen

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