Beueler-Extradienst

Meldungen & Meinungen aus Beuel und der Welt

Schlagwort: Stefan Reinecke (Seite 1 von 3)

Mediendiät nach Verengung der Räume

Best of 24. Januar 2023

Kürzlich sprach Leser Gerhard Esdar ein Generationenproblem an. Ich misstraue dem Generationenbegriff. Er berührt ein reales Symptom, erklärt es aber nicht. Ich erwische mich selbst dabei, vermehrt Medienquellen abzustellen: alte Standards wie DLF-Nachrichten oder Tagesschau. Dort macht sich das hier breit: Journalismus im Befeuerungsmodus: ‘Zeitenwende’ ohne Zögern? – Mediale Mobilmachung: Warum die Formulierung ‘zögerliche Haltung’ in Nachrichten nichts zu suchen hat. Mit Blick auf den Ukraine-Krieg und die Position des Kanzlers wird sie dennoch eifrig genutzt.”, erklärt von Sebastian Köhler/telepolis. Ich ertrage das nicht. Weiterlesen

Was in deutschen Trash-Shows keine Rolle spielt

Sie wissen ja, ich glotz’ sowas nicht. Dafür habe ich Autor*inn*en, die das für mich machen. Lebenszeit und Gesundheit opfern? Kommt für mich nicht infrage. Die wesentliche weltpolitische Ausgangslage hat Andreas Zumach eben beschrieben. Suchen Sie mal ein deutschsprachiges Medium, das das versteht oder gar transportiert. Fakten, Fakten, Fakten. Stefan Reinecke/taz charakterisiert den deutschen Laber-Trash zutreffend: Debatte um Panzerlieferungen nach Kiew: Deutsche Irrtümer – Die deutsche Debatte um Lieferungen von Kampfpanzern an die Ukraine wird mit vielen Emotionen geführt. Doch es fehlt strategischer Weitblick.” Weiterlesen

“Wir haben diesen Blick auf die Welt”

Die Bundesaussenministerin lässt sich in der FAZ-Paywall mit der Schlagzeile „Unsere Waffen helfen, Menschenleben zu retten“ profilieren. Da bin ich persönlich doch erleichtert, dass der Bundeskanzler persönlich zur UN-Vollversammlung anzureisen gedenkt. Ich gehöre nicht zu seinen Fans, war auch keiner, als ich ihn noch persönlich kannte. In der Regierungskoalition scheint er geradezu eine Speerspitze des Realismus zu sein. Was selten ist, ist wertvoll. Darum sollten Sie sein DLF-Interview von diesem Wochenende nicht versäumen. Weiterlesen

Wieviel Unkenntnis ist glaubhaft?

Jürgen Habermas schafft es immer noch, Geschwätzwellen auszulösen

“Der menschliche Erkennntisprozess ist prinzipiell unabschliessbar.” So lautete mein Lieblingssatz im Jungdemokraten-Grundsatzprogramm von 1971 (“Leverkusener Manifest”). Aber ist auch eine Rückentwicklung denkbar? Nicht nur der Ukrainekrieg legt das nahe. Auch ein anderer prominenter Fall von Geistesgrösse. Er ist jetzt 93, zwei Jahre älter als Adenauer, drei als mein Vater; drei jünger als die tote Queen. Wenn ich seinem Rezensenten Stefan Reinecke/taz glaube, hat er keine neue Studio-LP vorgelegt, sondern nur eine neue “Best-of”-Compilation. Damals beim Vinylplattenkauf habe ich davon meine Finger gelassen. Es mutete an, wie die ständigen Wiederholungen in der Glotze. Doch die Orentierungslosigkeit der liberalen Linken ist so ausgewachsen, dass sie sich von dem guten alten Mann immer noch jesusartige Fingerzeige erhoffen. Weiterlesen

Niederschlagsverhalten und Flussdarsteller

Update nachmittags: Und: Gute Beiträge zum schlechten Krieg

Dürre in Deutschland: Strategien für eine stabile Wasserversorgung – Die Dürre in Europa zeigt, dass Wasser knapp werden kann. Auch in Deutschland werden die Verteilungskämpfe ums Trinkwasser heftiger. Städte und Gemeinden regulieren die Verwendung, sammeln Regenwasser, lassen geklärtes Abwasser versickern. Reicht das als Reaktion?” hiess es gestern im DLF-Hintergrund von Autor Tom Schimmeck. Guter Beitrag. Er macht deutlich: grösste Gefährdung unserer Wasserversorgung ist der industrielle Grossverbrauch, insbesondere die fossile und atomare Energieerzeugung. Weiterlesen

Krieg ist Verbrechen

Manche sind überrascht – unter dem “Eindruck der Bilder”

Wenn sonntags Horrornachrichten verbreitet werden, wird in mir automatisch der Verdacht eingeschaltet, dass im Springerkonzern wieder was ausgeheckt worden ist. Für diesen Verdacht spricht, dass der DLF heute mittag einen “Witwenschüttler” von Bild live aus Butscha Verlagswerbung machen liess. Es fällt mir immer schwerer, meinen eigenen Zynismus zu bekämpfen. Froh bin ich über meinen Entschluss, in diesem Blog komplett auf Bilder zu verzichten. Hier nur Text. Weiterlesen

Gesellschaft und Kopf

Der neue heisse Scheiss der sexpositiven Debatte wirft die Frage auf: wie autonom ist das Ich?
Die gegenwärtige Politik der wichtigsten Staatsführungen veranlasst dazu, kein Vergnügen und keine Wohltat aufzuschieben. Sie wissen schon: “wilde 20er Jahre” – vor hundert Jahren noch ohne Atomwaffen. Wer hat noch Zugang zu Vergnügungen und Wohltaten? Und wem sind sie versperrt? Weitgehend geklärt ist: die Mehrheit der Deutschen jammert auf hohem Niveau; die extrem Bekloppten sind schon beleidigt, weil sie sich nicht mit Jüdinnen und Juden vergleichen/gleichsetzen sollen. Weiterlesen

Deutsche Erkenntnislücken

Atommacht – will hier niemand wissen, was das ist, oder wissen sies wirklich nicht (mehr)?
mit einem PS-Update zu Wikipedia nachmittags
Dummheit oder absichtliche Ignoranz? Letzteres wäre nach heutigem Sprachgebrauch “Verschwörungstheorie”. Der Begriff “Theorie” besagt: könnte auch stimmen. Wir wissen es (noch) nicht. Als Kampfbegriff ist er natürlich anders gemeint.
Wenn zwei taz-Leute, von denen ich politisch und journalistisch viel halte, die zwei wichtigsten Punkte weglassen und/oder vergessen: liegt das am Gegenstand (SPD) oder an ihnen selbst? Weiterlesen

Manches ändert sich nie: Jusos

Manches langsam / Und: Wundersame Wirecard-Bahn LXXVII
Unverändert scheinen die Bundeskongresse der Jungsozialist*inn*en. Scheinen jetzt nicht im Sinne von Sonne, sondern aussehen, als wenn. Das wird mir in diesem launigen Kongressbericht von Stefan Reinecke/taz deutlich. Juso-Kongresse waren schon in den 80ern gespenstisch. Da war ich als Beobachter selbst dabei. Und an das Olaf-Scholz-Zitat kann ich mich erinnern, als wäre es gestern gewesen. Weiterlesen

Kommunismus vor der Tür

Der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger hat doch recht. Von Anfang an hat er dem Ehepaar Friedrich, die sich mit ihren IT-Millionen den Berliner Verlag billig gekauft haben, nicht über den Weg getraut. Jetzt, wo der Kommunismus in Deutschland unmittelbar vor der Tür steht, reissen sie sich ihre Maske vom Gesicht. Die zwei klügsten Männer, die die SED vielleicht jeh hatte, Michael Brie und Dieter Klein. dürfen in ihrer Berliner Zeitung einen Essay veröffentlichen: “Es gibt noch Hoffnung!” Niemand braucht ein teures Bundesamt für irgendwas mit Geheimdienst, um zu erkennen: aha, da ist sie, die rot-grün-rote Gefahr. Weiterlesen

Die Säue im Dorf

Die Krisen-Grünen / Staatsmonopolistische EM / Milliardäre im Weltraum
Oft bin ich nicht schlauer als Andere, und kann es auch nicht besser schreiben. Zu den Grünen schreibt Stefan Reinecke/taz alles Wichtige und Richtige. Die grüne Realo-Strategie des zu-allen-lieb-und niemand-wehe scheitert an der Realität. Diese besteht aus politischen Gegner*inne*n in Politik, Wirtschaft und Medien und lässt sich nicht wegumarmen. Ein schwerer Analysefehler. Weiterlesen

Wer kommt in den Bundestag?

Grüne und Linke stellten NRW-Landeslisten auf
Nur wer NRW gewinnt, kann auch die Bundestagswahl gewinnen. Keine hinreichende, aber eine notwendige Bedingung. Armin Laschet traut das kaum noch jemand zu. Aber das ist ein anderes Thema. Eine wahrscheinliche Regierungs- und eine wahrscheinliche Oppositionspartei stellten an diesem Wochenende ihre NRW-Landesliste für die Bundestagswahl auf. Dem deutschen Verhältniswahlrecht folgend, wurden dort wichtige personelle Weichenstellungen vorgenommen. Weiterlesen

Halbseidene Erlöserfantasien

Die Erlöser-Erzählung ist mächtig und massenmedienattraktiv. Wenn sie nicht wahr ist, wirkt sie dennoch auf die Wahrheit ein. Und viele können sich daran laben, Geschäftsmodelle darauf bauen. Das ist rund ums Mittelmeer seit mindestens 2000 Jahren bekannt. Selbst wer schon mehrmals auf Erlöserfantasien hereingefallen ist, greift in seiner irdischen Verzweiflung dennoch wieder danach. Besserwissen hat doch noch nie geholfen, oder?
Bevor ich zu Wichtigerem komme, nehmen wir das Beispiel der Mühseligen und Beladenen in meiner Geburtsstadt Gelsenkirchen: S04. Weiterlesen

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