Beueler-Extradienst

Meldungen & Meinungen aus Beuel und der Welt

Schlagwort: TV (Seite 1 von 56)

“Bonn”

Wenn die ARD ein Event -Programm in Auftrag gibt, dann wird so was heute leider mindestens zur “Mini-Serie”, weil darunter der/die Konsument*in den Event vermutlich wohl gar nicht nicht erkennen würde. Das beruht auf der Interpretation des öffentlich-rechtlichen Auftrags durch Programmchefin Christine Strobl – die ihren Senderverbund gerne als Konkurrenten von Netflix aufgestellt sehen würde. Da gibt sie für solche Events dann auch mal ein Budget aus – das ich nicht kenne, aber – welches vermutlich auch für 12 Tatorte gereicht hätte.

Bonn war teuer. Das sehen wir. Leider ist es deshalb aber nicht gut geworden. Weiterlesen

Treffer – versenkt

Wankende ARD – Versenkte Agrarpolitik
Zuhausebleiben, Glotze läuft. Der Vorabendkrimi der ARD (“Morden im Norden”) fährt so schlechte Quoten ein, dass die ARD-Programmdirektion sogar einer Pressekonferenz der als langweilig verschrieenen Bundeskanzlerin mehr zutraut. Bevor der oder die Mörderin entlarvt war, wurde nach Berlin umgeschaltet. Wenn die Bundeskanzlerin was sagt, ist auch journalistische Begleitung, Kommentierung, Einordnung oder auch nur Zusammenfassung nicht mehr erforderlich. Dass auf Phönix und Tagesschau24 das gleiche Programm lief … es geht nicht um Programmvielfalt, sondern um Volkserziehung. Mutti spricht. Weiterlesen

Mediathekperlen: Schaut auf diese Stadt!

Mediatheken ist es immanent, ihre Benutzer:innen vom Zeitdiktat der linearen Programmierung zu emanzipieren. Das ist ihr entscheidender Wettbewerbsvorteil zum linear gestreamten Programm der TV-Anstalten. Dieser Vorteil schrumpft allerdings wegen der zeitlich oft sehr begrenzten Verfügbarkeit der Inhalte beträchtlich zusammen. Sechs Tage + X ist sozusagen die Formel, eigenproduziertes Material länger und Auftrags- oder eingekaufte Produktionen kürzer anzubieten. Weiterlesen

Mediathekperlen: Belmondo, Snowden, Mädel

– Der Puppenspieler (1980) – (+ Nachtrag am Nachmittag)

Vor knapp einer Woche starb Jean-Paul Belmondo. Über fünf Jahrzehnte war dieser Mann einer der prägenden Protagonisten des französischen und europäischen Kinos. Von der Nouvelle-Vague in den Fünfzigerjahren bis zum Action-Reißer in den Achtzigern hat der Mann alles gespielt. Alleine für Jean-Luc GodardsÀ bout de souffle” (Außer Atem) werde ich ihn für den Rest meines Lebens verehren.

“Bogey…”
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Mediathekperlen: Deutschland 9/11, 7500

– Deutschland 9/11 (2021) –

Warum diese ARD Dokumentation – gestern abend um 22:15 in der ARD – für die Mediathek in vier Teile zerschnitten wurde, weiß vermutlich nur Christine Strobl. Für mich ist das jedenfalls ein mehr als deutlicher Hinweis auf die “Dokumentations-Leuchttürme” mit denen die ARD-Programmdirektorin in der Zukunft ihre neue TV- & Online-Strategie umzusetzen gedenkt. Häppchen machen aber nur selten satt. Das gilt auch für die einzelnen Teile dieser, etwas euphemistisch, “Mini-Serie” genannten 90minütigen Dokumentation.

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Mediathekperlen: Männer die nicht reden

– Große Fische, kleine Fische (2015) –

Martin hat mir gestern die charmante Vorlage gegeben, mit seinem Hinweis auf “Labaule & Erben“. Ist Uwe Ochsenknecht dort doch der Hauptprotagonist (& Sohn seiner Mutter). Eine schöne Rolle für einen Schauspieler, der sich über lange Strecken seiner Karriere unter Wert verkaufen musste. Das lag vermutlich soviel an uninspirierten Redakteur:innen, Regisseur:innen & Autor:innen wie an ihm selbst. Ein aufwendiges Privatleben ist ja auch nicht billig. Und der Mann musste eben arbeiten. Weiterlesen

Mediathekperlen: Akin, Kurtuluş, Tezel

– Tschik (2016) –

Fatih Akin hat vielleicht mehr riskiert, mehr gewonnen und mehr auf die Fresse bekommen, als jeder andere deutsche Regisseur seiner (meiner) Generation. Im Grunde ist er schon deshalb mein Held. “Gegen die Wand” ist im Kino (und in meinem Kopf) geradezu explodiert, seine “Soul Kitchen” sicher einer meiner Sehnsuchtsorte und der schönste Hamburg-Film dieses Jahrtausends. Tatsache!

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Mediathekperlen: Close, Regen, Cantona, Netz

– Die Frau des Nobelpreisträgers – The Wife (2017) –

Eine schwedisch-amerikanische Emanzipationsgeschichte: “Hinter einem erfolgreichen Mann, steht immer eine starke Frau.” Und fast immer bezahlt SIE den ungleich höheren Preis für SEINE Karriere. Vielleicht der beste Film in Glenn Closes langer Filmographie: Ein erschreckend subtiler, ruhiger Auftritt, fühlbar brodelnd vor Selbstbeherrschung. Ihre Joan ist eine Studie über Eheschmerz, Betrug und Sexismus.

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Mediathekperlen: Ramadan, Stromboli, Wolf

– In Berlin wächst kein Orangenbaum (2021) –

An rund 100 TV- und Kinoproduktionen hat Kida Khodr Ramadan in den letzten 20 Jahren gearbeitet – und ist damit wohl einer der fleißigsten Schauspieler in Deutschland. Sehr kleine Nebenrollen als Gangster/Türke/Araber/Immigrant vom Dienst wurden im Laufe der Jahre zu abendfüllenden Charakterstudien, in denen er, selbst bei untergenialen Drehbüchern, immer den maximalen Eindruck bei seinem Publikum (mir!) hinterlassen hat. Ich bin ein wahnsinniger Fan!

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Mediathekperlen: Mädel, Riemann, Dittrich

– Mit Nachtrag am 29.08. –

– Geliefert (2021) –

Wenn sie ein Restbedürfnis nach Unterhaltung und dieses Wochenende nur Zeit für einen Film haben, dann wünsche ich ihnen, dass es dieser ist: Ich feiere Bjarne Mädel ja schon dafür, wenn er nur an der Eppendorfer Grillstation vorbeiläuft. Doch wenn er, so wie in dem (Debut!-)Spielfilm von Jan Fehse (2021), ganze 89 Minuten Zeit bekommt, dann zeigt sich, wie weit er inzwischen von Strombergs Sidekick in die Riege der ganz wenigen “großen” deutschen Charakterdarsteller aufgestiegen ist.

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Mediathekperle: Edelsteinchen

“Deadlines” im German Television: geht doch!
Eigentlich wollte ich “Exit” bingewatchen. Weil es angeblich nicht jugendfrei ist, ist vor 22 h. eine Registrierung bei der ZDF-Mediathek erforderlich. Die gelang mir, im zweiten Versuch. Nur glaubte das ZDF anschliessend wohl, der Mensch an meinem Tablet sei gar nicht ich, und meldete mir Fehler. Dem Zornentbrennen nah wandte ich mich ersatzweise “Deadlines” zu, und habe das nicht bereut. Weiterlesen

Mediathekperle: Kein Straf-Jazz

Macht Helge sie alle platt?
Die Erstausstrahlung hatte ich verpasst. Wie wahrscheinlich die meisten. In meinem Alter ist Mitternacht zu spät. Und nach einmal Schlafen hat mann dann auch schon wieder vergessen, es in der Mediathek zu suchen. Jetzt habe ichs doch gesehen: wie Helge Schneider Ina Müller an die Wand getalkt hat. Ich hatte schon 2009 gewarnt, dass Ina in der ARD zu lieb wird. Wenn dann noch Wechseljahre und Altersmilde dazukommen … Weiterlesen

Kottan ist tot

Auf penetrante Empfehlung meines Gastautors Dieter Bott zappe ich vor der Tagesschau immer mal wieder zur 3sat-Kulturzeit. Heute unmittelbar vor 20 h der Tiefschlag: Peter Patzak ist gestorben, der epochemachende Regisseur von “Kottan ermittelt”. Er war nicht mehr jung (76), es soll das Herz gewesen sein. Damit ist klar: Major Kottan ist mitgestorben, und seine zu Lebzeiten vernichtende Polizeikritik. Das Schöne daran war, dass wir auch die Angst vor ihr verloren. Meine WG wusste vom Postboten, welche Geheimdienste hinter uns herschnüffelten. Und von unserer Vermieterin, die aus Recklinghausen stammte, und Franz-Josef Strauß als Kanzlerkandidaten 1980 mindestens so hasste wie wir. Es war eine schöne Zeit, und Peter Patzak hat viel dazu beigetragen.

Ende der Imperien

Niedergehende Imperien sind besonders gefährlich. Sie schlagen brutal um sich, mit abnehmender Rücksicht auf Verluste. Die USA sind so ein Fall, und das britische Empire erst recht. Letzteres wirkt auf mich dabei geringfügig sympathischer, wegen seines weit besser ausgeprägten Stilbewusstseins, und der weit grösseren Fähigkeit zur Selbstironie. Arte bietet zwei Perlen, die parallel oder direkt hintereinander genossen werde sollten, um das zu verstehen.

Ich lobte hier schon aus meiner Erinnerung die britische Originalversion von House Of Cards. Wenn ich berücksichtige, dass die Reihe schon 1990 produziert wurde, komme ich nicht umhin ihre grosse prophetische Kraft zu würdigen. Weiterlesen

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