Kurz vor dem Wahlsonntag zur EU-Wahl gab es noch kluge Texte. Ich glaube nicht, dass Sie Ihre Wahlentscheidung verändert hätten. Sie machen aber auch hinterher nicht dümmer.
“Die Europawahl als Klimawahl” – ein aktueller Literaturüberblick von Tom Strohschneider/bruchstuecke, mit dem ich in seiner Zeit als Freitag-Redakteur noch gut zusammengearbeitet habe.
Stefan Niggemeier/uebermedien: “Wenigstens nicht so schlimm wie befürchtet? Wenn Wahlerfolge plötzlich wie Niederlagen wirken”.
Dazu möchte ich ergänzen, dass ich auf den gespenstischem Medien-Wahlabend gestern komplett verzichtet habe. Denn bis 23 h wurde gewählt (in Italien), Ergebnisse durften also gar nicht veröffentlicht werden. Die gab es heute morgen um 5.30 h vom Bundeswahlleiter. Aber die Medienliturgie dreht auch ohne Fakten weiter. Für Deutungskämpfe brauchen sie die nicht. Und die Hochrechner der Markforschungskonzerne haben ihre Leistungsschau. Kaum auszurechnen, was die an Kosten für Messestände und andere PR sparen.
Eine besondere inhaltliche Erwähnung haben die gestrigen Ausführungen des Kollegen Peter Nowak/telepolis verdient: “Endlich Schluss mit EU-Wahlpropaganda: Welches Europa wollen wir wirklich? – Diese Frage soll nicht gestellt werden. Kritiker der realen EU-Verfasstheit werden daher als antieuropäisch bezeichnet. Dabei sind sie sehr divers.”
Wie immer politisch weise und gut informiert aus Frankreich Bernard Schmid/telepolis: “Macrons riskantes Spiel: Der Weg für die extreme Rechte in die Regierung – Neuwahlen in Frankreich: Die Rückkehr der Faschisten? Stehen Frankreichs extreme Rechte vor dem Durchmarsch? Was treibt den Präsidenten?”
Mit 16 Prozent für die AfD hatte ich gerechnet. Und damit, dass die Grünen etliche Punkte verlieren würden.