Beueler-Extradienst

Meldungen und Meinungen aus Beuel und der Welt

Kategorie: Radio (Seite 1 von 19)

Tragische Einzelfälle?

Trendreport zur Berichterstattung über Gewalt gegen Frauen – Kurzfassung der Studie

Auf einen Blick
– Die Studie analysiert die Berichterstattung über Gewalt gegen Frauen in deutschen Printmedien von 2020 bis 2022.
– Es zeigt sich eine überproportionale Fokussierung auf Tötungsdelikte, während häufigere und alltägliche Gewaltformen wie Körperverletzung und Bedrohung unterrepräsentiert sind.
– Oft wird Gewalt gegen Frauen isoliert dargestellt, ohne strukturelle Ursachen oder Präventionsmöglichkeiten anzusprechen. Das gilt insbesondere für deutsche Täter.
– Die Perspektive der Opfer findet selten Raum in der Berichterstattung, Hilfsangebote werden so gut wie nie erwähnt. Weiterlesen

FDP stärkste Fraktion

Bei Interviews im Deutschlandfunk

mit Update 8.12.

Wie kann die FDP gerettet werden, wenn sie es schon nicht selbst tut? Das ist offenbar eine Arbeitshypothese in der Redaktion für aktuelle Politik in “unserem” öffentlichen Sender Deutschlandfunk (DLF). Wie auf allen Radiowellen ist das meistgehörte Programm das am frühen Morgen, bevor die Menschen ihr zuhause und u.U. ihr Auto verlassen, um ihrer Erwerbsarbeit nachzugehen. Der DLF, der wegen der gleichförmigen Formatierung anderer seichter Wellen einen kontinuierlichen Publikumsgewinn verzeichnet, dürfte für ein politisch interessiertes Publikum eine führende Informationsquelle sein. Weiterlesen

Drohung “Programmreform”

Zahlreiche Programmreformen begleiteten mein langes Radiohörerleben. Jede, ausnahmslos jede, bereitete mir geradezu körperlichen Schmerz. Es war immer eine WDR-Welle, die verschlimmbessert wurde. Die einzige positive Ausnahme war 1973 die Einführung und Gründung der “Radiothek” auf WDR2. Der altgewordene Sender wollte sich an die damals noch geburtenstarke Jugend ranschmeissen. Und ein Wunder geschah: es gelang. Allerdings nur sieben Jahre. Eine engagierte Redaktion hatte so viel politischen Ärger verursacht, dass die Führung des Senders das nicht mehr länger aushalten wollte. Weiterlesen

Das berührt alle

Öffentlich-rechtlicher Rundfunk — Die Rundfunkreform mag gut gemeint sein. Gut gemacht ist sie nicht – sie gefährdet einen wesentlichen Pfeiler unserer Demokratie

Tagesschau, Tatort, Traumschiff – öffentlich-rechtliches Fernsehen und Radioprogramme sind für viele Menschen so normal wie Butter aufs Brot, der Weg zur Arbeit oder der Strom aus der Steckdose. Sie sind so selbstverständlich, dass seit Jahren andauernde Angriffe auf den öffentlich-rechtlichen Rundfunk (ÖRR) meist mit einem Schulterzucken zur Kenntnis genommen werden. Weiterlesen

“Die Medien” und “die Politik”

mit Update 22.11.

Vorsicht: wenn Sie weiter ungestraft und folgenlos über “die Medien” abledern wollen, von keiner Sach- und Fachkenntnis gebremst, sondern ungehindert dem Kopfschütteln frönen und andere dazu anstacheln wollen, dann lesen Sie hier am besten gar nicht erst weiter. Wenn Sie dagegen wissen wollen, was sich eigentlich da genau zwischen öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten und den für medienpolitische Gesetzgebung zuständigen Bundesländern abspielt, dann sind Sie hier richtig. Und wenn Sie um die Entwicklung der hiesigen Demokratie besorgt sind, dann sowieso. Weiterlesen

Die Dürre kommt näher

In Frankreich und Österreich ist sie schon

Haha, ja, auch hier in Beuel war und ist die Vegetation so grün, wie sie grüner nicht sein kann. Anders als die Mehrheit habe ich im abgelaufenen Sommer sehr gerne auf jede Hitzewelle verzichtet – nie gab es Planungssicherheit für Gartenpartys. Das sicherte bessere Nachtruhe, wie es das weitgehende Ausbleiben tropischer Nächte getan hat. Und schauen Sie nur der Dürremonitor: total harmlos. Nur ganz im Osten ist der Wasserverbrauch der dreckigen Braunkohleindustrie immer noch nicht zu leugnen. Hiermit störe ich Ihre Gemütsruhe. Weiterlesen

Kluge

mit Update 29.10.

Hubert Spiegel von der FAZ hat mit Alexander Kluge gesprochen. Der Gute ist jetzt 92 und hat sich von der FAZ digital einmauern lassen. Mir sind per Email wichtige Aussagen von ihm zugegangen, die ich Ihnen nicht vorenthalten kann. Sie sind zu wichtig. Weiterlesen

Kreditwürdigkeit ist weg

Die deutschen Ministerpräsident*inn*en und ihr selbstgemachtes medienpolitisches Debakel

Wenn Historiker*innen der Zukunft einst untersuchen, wie es zum Niedergang deutscher Ökonomie und Macht kommen konnte, werden sie vielleicht die gestern beendete deutsche Ministerpräsident*inn*enkonferenz (MPK) deutscher Bundesländer als prägnantes Fallbeispiel hervorheben müssen. Ich ignoriere sie lieber. Sie ist mir des Kommentierens nicht mehr wert. Die Akteur*inn*e*n haben sich noch mehr diskreditiert als in der Coronapandemie, in der noch das eine oder andere Nichtwissen vorgeschützt werden konnte. Das gilt hier nicht. Weiterlesen

Der Zusammenhang

Substanzielle Fachlichkeit als Heilmittel

An erster Stelle will ich hier erneut für die Kollegin Schwermer schwärmen. Sie erkennt und analysiert auch an lobenswerten Initiativen die inhaltlichen und strategischen Schwächen, ohne ihre Nützlichkeit deswegen in Abrede zu stellen. Ambiguität? Dialektik? Ambivalenz? Suchen Sie sich was aus. Aber lesen Sie zunächst, wie Ihnen Alina Schwermer den (globalen!) Zusammenhang von Politik, Gesellschaft und Fussball erklärt: Protest gegen saudischen Ölkonzern: Mittelfinger für den Frauenfußball – Über hundert Profispielerinnen protestieren gegen einen Fifa-Deal mit Ölkonzern Saudi Aramco. Ihr Protest zeigt, wie Diversität den Sport verändert.” Weiterlesen

Drogenkrankes Genie

Immer wieder: erstklassige Musik-Doku auf Arte

Ich war nie ein Jazz-Freak. Aber wer Miles Davis war, das habe ich mitbekommen, ohne Fan von ihm geworden zu sein. Dass ich überhaupt von ihm erfuhr, liegt daran, dass ich in einer Zeit aufwuchs, in der es noch hörenswerte unformatierte Radioprogramme gab, die es wagten, ihre Hörer*innen zu überraschen, ihnen gelegentlich etwas vorzustellen, was sie noch nicht kannten. Sie erfüllten den Bildungsauftrag, den die britischen Befreier Deutschlands vom Faschismus den öffentlichen Medien einst aufgetragen hatten. “Aufgedrückt” würden das die nennen, die heute alles auf langweilige Gleichförmigkeit zurechtgespart haben. Weiterlesen

Immer zu spät

Wenn es nur die Deutsche Bahn wäre – mann könnte sich dran gewöhnen. Es ist der Intelligenzverfall demokratischer Politik, an den ich mich nicht gewöhnen will. Er öffnet nicht nur riesige Freiräume für faschistische Kräfte, er verschärft auch die sowieso schon zutageliegenden gesellschaftlichen Probleme des real existierenden Kapitalismus. Zwei Texte dieses Blogs führten das gestern brutal vor Augen: zur Kommunikation und zur Altenpflege. Weiterlesen

Medienstaatsvertrag

Wie? Sie lesen bei dieser Überschrift trotzdem weiter? Ich warne Sie. Es geht um das Schaffen der Ministerpräsident*inn*enkonferenz, von 16 sind 3 nur Bürgermeister, und die sollen sich einigen. Alle, die es gar nicht wissen wollten, wissen spätestens seit der Coronapandemie, wohin das führen kann. Menschen, die sich wie ich mit Medienpolitik beschäftigen, wissen es noch viel länger. Wobei: ich will nicht ernsthaft behaupten, dass die Sache bei der Bundesregierung oder beim Bundestag in besseren Händen wäre. Obwohl: das Bundesverfassungsgericht schafft es doch auch. Weiterlesen

ARD, ZDF und DLR im Wandel

Reformideen und Zukunftsperspektiven

Auf einen Blick
– Es besteht ein breiter medienpolitischer Konsens darüber, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk reformiert werden muss. Nur so kann er in Zukunft seinen verfassungsmäßigen Auftrag erfüllen, Akzeptanz in der Bevölkerung sichern und Vertrauen zurückgewinnen.

– Konkrete Vorschläge für eine Reform wurden mit dem Bericht des Zukunftsrats und dem Eckpunktepapier der Rundfunkkommission der Länder vorgelegt. Diese Stellungnahmen werden öffentlich diskutiert und sind um weitere Vorschläge ergänzt worden.

– Die Studie analysiert die relevanten Reform- vorschläge, ordnet sie medienpolitisch ein und skizziert Aufgaben der Medienakteure.

– Der Autor gibt weitere Empfehlungen für eine Reform des ÖRR. Weiterlesen

Kapitalismus – Neokolonialismus – Neofeudalismus

Der “moderne” IT-Kapitalismus ist sich für nix zu fies: der rettet das alles

Wie kommichdrauf? Volker Zota (Interview)/heise: Missing Link: Clickworker – die gequälten Seelen der Content-Industrie​ – Psychische Belastungen durch Content-Moderation werden oft verharmlost. Interview mit Julia Kloiber über die Situation afrikanischer Moderatorinnen.” Dä. Ekelhafter gehts wohl nicht (ausser durch Krieg). Weiterlesen

Experten von der Stiftung Wissenschaft und Politik

Bei Fragen der Sicherheitspolitik werden im WDR 5 (zu anderen Sendebereichen kann ich nichts sagen, weil ich mir die nicht oder nur sehr selten anhöre) häufig die Wissenschaftler oder Fachleute der “Stiftung Wissenschaft und Politik” befragt, wobei die Stiftung nicht weiter vorgestellt wird. Man könnte sie also für eine vorwiegend wissenschaftlich arbeitende und unabhängige Stiftung halten. Ihre Gründung, so ist in Wikipedia zu erfahren, “geht auf eine Initiative des Bundesnachrichtendienstes (BND) zurück.” Weiterlesen

Deutsches Fernsehen

“Super-super supported” – oder eher “geflashed”?

In drei Tagen wurde mein Spaß an Olympia ausgeblasen. Das liegt nicht am Medaillenspiegel oder ähnlichen Spielereien, um Ressentiments gegen dies oder den/die zu erzeugen. Auch über die üblichen Schlagzeilen – Deutschland geschlagen, Deutschland gewinnt, Deutschland vorne – Deutschland hinten -, kann ich hinweggucken, beziehungsweise mit Ohropax nachhelfen. Was für mich nicht mehr erträglich ist, das ist das Gebrabbel und Getue mancher Kommentatoren in den beiden dominanten öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten.

Die Berichterstattung im Rundfunk ist dagegen bestens. Weiterlesen

Berichten über Leid und Katastrophen

Die Ahrtalflut 2021 aus Betroffenen- und Mediensicht sowie Lehren für künftige Krisen – Kurzfassung der Studie
Auf einen Blick

Kommunikation ist ein Schlüsselfaktor für die öffentliche Verarbeitung von Krisen.

Die Flut im Ahrtal 2021 erreichte auch deshalb so katastrophale Ausmaße, weil Medien unzureichend in die Krisenkommunikation eingebunden wurden.

Wie manche Medien vor Ort aufgetreten sind und berichtet haben, wurde kritisiert.

Die Studie arbeitet Aspekte der Beziehung zwischen Journalist*innen und Betroffenen sowie Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Wahrnehmung der Berichterstattung heraus. Im Fokus: Sachgerechtigkeit, Empowerment und Emotionen.

Emotionen sollten stärker thematisiert, widersprüchliche Erwartungen an Journa­ lismus reflektiert werden.

Medien sollten systematisch ihr Potenzial als Instanz zur Förderung von Resilienz in Krisen ausbauen. Weiterlesen

Generation Crash – depubliziert

Mit Update mittags

Der Soziologe Steffen Mau hat derzeit Konjunktur. Die PR-Abteilung des Suhrkamp-Verlages – und er selbst – leisten effektive Arbeit. Wie das inhaltlich zu bewerten ist, können Sie nun selbst entscheiden. Eine Kurzfassung von Maus jüngstem Buch “Ungleich vereint – Warum der Osten anders bleibt” ist nun bei den Blättern online nachlesbar: “Oststolz und Osttrotz – Die Fallstricke der ostdeutschen Identität”. Für mich persönlich als bekennender Wessi liest sich das nicht abwegig. Eine noch weit überzeugendere Darstellung des gleichen Zusammenhangs ist vor wenigen Tagen von der ARD digital beerdigt worden. Weiterlesen

Nur Selbstgespräche

Warum für die Demokratie lebensnotwendige Diskurse hierzulande scheitern

Das beklagt in einem schlüssigen Radioessay Teresa Koloma Beck, und wird dabei den sendenden Sender DLF mitmeinen müssen. Ein Zeichen, dass Vielfalt im Programm möglich ist. Sprechen in Zeiten des Gaza-Krieges: Welche Aufgaben haben Kultur- und Wissenschaftsinstitutionen? – Demokratien brauchen Orte, an denen Krisen und Konflikte gedanklich durchdrungen und argumentativ ausgehandelt werden können. Im aktuellen Israel-Gaza-Konflikt jedoch stoßen etwa Universitäten und Forschungseinrichtungen an Grenzen des Möglichen.” Weiterlesen

Es ist eine Intendantin

WDR-Rundfunkrat spannender als die EM

Katrin Vernau ist die neue Intendantin des WDR. Als langjährige Verwaltungsdirektorin seit 2014 muss sie vielleicht nur quer über den Flur umziehen. Zwischendurch – das dürfte wahlentscheidend gewesen sein – hatte sie beim RBB (Berlin mit ein bisschen leeres Brandenburg drumrum) ihren bisher schwersten Job als Interims-Krisenintendantin. Wie ich bereits spekuliert hatte, hat sie sich mit dem anderen WDR-Eigengewächs Jörg Schönenborn die Stimmen einer Rundfunkratsmehrheit im ersten Wahlgang noch geteilt. Weiterlesen

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