Beueler-Extradienst

Meldungen und Meinungen aus Beuel und der Welt

Kategorie: Beuel (Seite 1 von 20)

Wo leben Sie denn?

Die grosse und die kleine: Care-Krise und BSW-Krise

Meinen von meiner jüngeren Schwester unterstützten 92-jährigen Vater vor Augen denke ich seit längerem darüber nach, was aus mir einmal wird. Meine Wohnung wurde schon 1999 von der städtischen Vebowag barrierefrei gebaut. Der Pflegedienst ist noch näher, als der Edeka, die Fussballkneipe und der Bäcker – alle in Rollator-Distanz. Und wenn der Körper mal streikt? Unterstützung im Akkord von überlasteten, selbst erkrankenden Kräften? Weiterlesen

Fauler unfähiger Eigentümer

Wundersame Bahn CCVI

Im wilden “freien” Immobilienmarkt sind sie eine Pest: Eigentümer*innen, die von nichts ‘ne Ahnung haben. Brauchen sie auch nicht. Wenn sie einfach nichts tun, sich tot stellen, erzielen sie mit ihrem Eigentum eine überdurchschnittliche Rendite. Grund und Boden sind nicht produzierbar. Er wird von alleine teurer. Was da drauf steht, ist auswechselbar und kann auch mal ein paar Jahre vergammeln. Es gibt Wohnhäuser in Beuel, die tun das schon seit Jahrzehnten. So, wie die meisten Bahnhofsgebäude der Deutschen Bahn, der in Beuel z.B. Weiterlesen

Alle haben recht

Tageslektüre extrem unterschiedlicher Qualität – in der Reihenfolge ihrer politischen Relevanz

Als Nora Guthrie vor einem Jahr beim Abendmenü im l’Olivo die verblüffende These auf den Tisch warf, Deutschland habe “die beste Regierung der Welt”, jüngst wurde sie von der Seite 3 der SZ befragt und porträtiert (kann ich Ihnen auf Verlangen gerne zusenden, digital nur hinter Paywall), da warf ich zart mit hörbarem Fragezeichen Brasilien ein. Neben mir sass meine persönliche Brasilienexpertin, die mir schweigend einen bösen, sehr bösen Blick zuwarf. Ich verstummte, nachdem ich noch zaghaft “wenigstens in der Aussenpolitik” zu wispern gewagt hatte. Weiterlesen

Lächerlich

Wundersame Bahn CCIV

Nicht nur Politiker*innen (und nicht wenige Journalist*inn*en) an Wahlabenden tun es. Auch Konzernvorstände, hochbezahlt und mit angeblich leistungsorientierten Boni verwöhnt, tun es. “Details wollen die beiden Unternehmen heute auf einer Fachmesse in Berlin vorstellen.” kündigt eine dpa-Meldung im FAZ-Wirtschaftsteil und bei Spiegel-online – gleichlautend selbstverständlich – an. Ab Dezember soll ein (in Zahlen: 1) Zug von Berlin nach Paris fahren. Spannende Frage für erfahrene Bahnkunden: lässt der sich denn auch EU-weit buchen, oder für jedes durchfahrene Land einzeln? Weiterlesen

Hundekiller

Ein Erfolg Donald Trumps: der Verzehr von Hunden und Katzen ist ein öffentliches Thema. Für europäische Menschen ein Tabu, weil sie zu den Tieren, und diese zu ihnen, eine emotionale Beziehung aufbauen. Die Logik dahinter ist, was ich liebe, fresse ich nicht – ganz im Gegensatz zu der Redensart “zum Fressen gern”. Das wird nicht überall auf der Welt genauso gesehen. Weiterlesen

“Über all das spricht gerade so gut wie niemand”

Satiren aus dem wahren Leben

Das Zitat der Überschrift stammt von meiner langjährigen Quasi-Nachbarin im Beueler Mirecourt-Viertel, Annika Schneider/uebermedien. Sie schreibt – noch eine Woche hinter Paywall – über eine weitere missratene ARD-Talkshow (verantw. NDR & WDR). Frau Schneider war vor ihrem Arbeitsbeginn bei uebermedien Beuelerin und machte als “Freie” viel Gutes für den DLF. Zwar gibt ihr Impressum jetzt die Bonner Baumschulallee als Adresse an. Weiterlesen

Wovon träumt Georgien?

Als ich heute, abgefüllt mit einem Duroc-Schweinekotelett und einem Nero d’Avola, durch die angenehm wärmende spätsommerliche Nachmittagssonne auf dem schattigen Beueler Rheindeich zu Verdauungszwecken lustwandelte, dachte ich: so ähnlich muss Georgien sein. Ich war nie dort. Freundinnen, die dort Urlaub gemacht hatten, berichteten von einem landschaftlichen und genussfreudigen kulinarischen Paradies. Leider, leider gibt es keine deutschsprachigen Medien, die über das schöne Land halbwegs seriös berichten. Sind alle abgehauen aus diesem grossräumigen Zentrum von Chinas “Belt & Road Initiative”. Olaf Scholz musste selbst hin, mit einem Flugzeug voll Berliner*inne*n, die nur darauf warten, dass er stolpert. Weiterlesen

Beuel statt Berlin

Gelegentlich fragen mich Freund*inn*e*n, warum ich kaum noch meine früher mal regelmässigen Hauptstadtbesuche absolviere. Die Antwort ist zum Teil selbsterklärend (“Wundersame Bahn”). Die Faulheit des Alters kommt dazu. Tatsache ist aber in erster Linie, dass es für menschliches Leben kaum bessere Orte als das Rheinland gibt. Das bestätigte sich mir gestern nach einem ausgedehnten Mittagsmahl im l’Olivo mit ausgesuchten besten Freund*inn*en. Und danach las ich – wie zur Bestätigung – dieses Jammern von Berliner Journalist*inn*en: Weiterlesen

Hübsch – aber zu kurz angebunden

Der SWR würdigt das Waldeck-Festival

Mit ein paar Monaten Verspätung würdigt der regional “zuständige” SWR das 60. Jubiläum des Burg-Waldeck-Festivals. Für mich ist das Legende geblieben – in den Hochzeiten des Festivals in den 60ern war ich noch zu jung und zu doof, um seine künstlerische und politische Bedeutung zu verstehen. Heute dagegen bin ich verständnislos, wie lieblos und pflichtschuldig es abgefeiert und abgeschoben wird. Weiterlesen

Kein 0,1 – aber ehrenvolles 0:1

Meine Fussballkneipe vor der Haustür schenkt keine 0,1-Portionen Wein aus – auch nicht in der Verlängerung. Das ist optimierbar. Mit seiner Bemerkung, Frauenfussball sehe gelegentlich “wie Zeitlupe” aus, konnte der Thekenkollege bei uns, Michael Kleff und mir, auch nicht landen. Wir konnten mit der intimen Kenntnis unserer privaten Archive aufwarten: wer sich Männerfussball der 70er bis 90er Jahre anschaut, gewinnt den gleichen Eindruck. Bei den Frauen fallen weniger Tore aus 30 Metern Distanz – dafür müssen sie “mehr spielen” (alte Trainerweisheit, Horst Hrubesch wird sie kennen), wie beim Tennis. Das sieht bei den Frauen auch interessanter aus. Weiterlesen

Grünes Bonn

Die Deutsche Umwelthilfe versteht sich auf professionelle PR. Sie kennt den Ranking-Wahn deutscher Medien. Auf Rangordnungen verstehen sich die Deutschen, sogar Journalist*inn*en ohne Ausbildung, die nichtsdestotrotz zu wissen glauben, ihr Publikum sei noch dümmer, als sie selbst. Also: Ranking. Derzeit sind alle Bundesländer in Sommerferien. Also ist die nachrichtenärmste Zeit des Jahres, nur noch übertreffbar durch Heilichahmt/Erster Feiertag. Und gestern war zufällig deutschlandweit ein echt heisser Tag. Weiterlesen

Gut eingekauft

Mein erster Test des “Beueler Weinkonzepts”

Ob dieser Name gut ausgedacht ist? Wirkt er nicht allzu angeberisch? Und damit abweisend? Offenbar nicht. Wenn Sie abends dorthin wollen – geöffnet nur bis 22 h – müssen Sie derzeit reservieren. Das ist schon mal ein guter Start. Es wird offenbar von einer grossen Zahl Menschen als gastronomische Bereicherung der Beueler City wahrgenommen. Gestern mittag habe ich es selbst ausprobiert. Weiterlesen

Scheitern an simplem ÖPNV

Wundersame Bahn CXCIV

“Sommermärchen”? Das geht in Wirklichkeit ungefähr so. Aufgabe: Reise von Bonn-Beuel nach Köln-Bickendorf. Überraschung: die Teile mit SWB (Stadtwerke Bonn) und KVB (Kölner Verkehrsbetriebe) funktionieren. Als ich noch jung war, waren das zivilisatorische Selbstverständlichkeiten. Heute dagegen ist mann froh und dankbar. Ich weiss heute einiges über die dortigen Arbeitsbedingungen. Und weiss also, dass die, die dafür arbeiten, einen sehr harten Job machen, der sie selten bis zur Rente durchhalten lässt. Also: Danke, danke, danke! Weiterlesen

Daily Good News – Grünes Bonn

mit Update 20.6.

Dieses Frühjahr hatte für die einheimische Vegetation einen besonders günstigen Verlauf. Es sparte weder mit Wasser noch mit Sonnenlicht. Während es ständig irgendwo auf der Welt und in Deutschland Wetterkatastrophen gibt, bleiben wir auf der glücklichen Insel Beuel von alldem verschont. Während der Ahr-Katastrophe 2021 hatten ein paar Keller ein wenig Wasser, null Personenschäden. Auch in diesem Jahr kennen wir das Schlimmste nur aus dem TV. Hier dagegen blüht und grünt es um die Wette. Weiterlesen

Wer hat mehr Verspätung?

Der Bahnhof oder der Zug? – Wundersame Bahn CXCII

Als ich als Stammhörer den WDR verlassen habe und zum Deutschlandfunk migriert bin, waren die sinnfreien ellenlangen “Verkehrshinweise” ein beschleunigendes Motiv. Wenn auf WDR-Wellen die Autobahnstaus vorgelesen werden, kann mann umschalten. Jetzt stellen Sie sich nur mal theoretisch vor, diese Verkehrshinweise würden im Radio verlesen. Vielleicht sollte die Deutsche Bahn AG umsatteln: statt Verkehrsleistungen könnte sie Radio veranstalten. Weiterlesen

Eine Seilbahn für Bonn?

Wer die letzten Tage den Werbemüll aus dem Briefkasten gezogen hat, dem ist vielleicht eine Art Postkarte in die Hände gefallen, mit der Überschrift „Eine Seilbahn für Bonn?“ – eine Umfrage im Rahmen einer Masterarbeit an der Universität Koblenz (nein, kein Tippfehler). Umseitig stellt sich raus, es ist ein Georg Vaßen, der mit einem QR-Code zur Umfrage animieren will.

Dort erwartet mich eine Erklärung, dass es völlig anonym sei – nun, dann nenne ich ihn für diesen Text nur „Die Fritte“, so viel Anonymisierung muss ab jetzt sein. Weiterlesen

Ausgeruhtes und Revolutionäres

Krimivergleich und Anti-Apartheid-Musik

Mir sind Fans der Schauspielerin und Polizeiruf110-Kommissarinnendarstellerin Claudia Michelsen persönlich bekannt. Sie hatte jüngst wieder einen Auftritt in einem – Anmutung – “Frauenkrimi” am Drehort Magdeburg – die haben da hübsche Alleen – aus der Feder des vielbeschäftigten Wessis Michael Gantenberg. Verfügbar ein Jahr. Der Vergleich mit “Shetland”, linear direkt darauffolgend, ging allerdings nicht gut aus – vor allem nicht für “Miosga”. Weiterlesen

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