Beueler-Extradienst

Meldungen und Meinungen aus Beuel und der Welt

Kategorie: Kommunalpolitik (Seite 1 von 6)

Das Dorf in der Stadt

So lautet die Devise gegenwärtiger Stadtplanung – wenn sie sich Mühe gibt. Ich persönlich empfinde so ein angenehmes Gefühl in Beuel ganz praktisch, ganz ohne dass es hier ein derartiges stadtplanerisches Gesamtkonzept gab. Schreibtisch- und Denker-Produktionen funktionieren meistens nicht. Es sind in den meisten Fällen bauliche, ökologische und soziale Zufälle, die das hervorbringen. Aber es gibt auch Erfahrungen, dass und wie sowas funktionieren kann. Der WDR, an dem ich in diesem Blog selten ein gutes Haar lasse, hat drei Beispiele aus dem Ruhrgebiet sympathisierend porträtiert. Weiterlesen

Ohne Gefühl und Verstand

Hilfreiche Kollegen ohne Gefühl und Verstand – KI im Amt — Auch im öffentlichen Dienst ist Künstliche Intelligenz inzwischen angekommen. An vielen Stellen wird mit neuen Funktionen experimentiert

Ihr Name ist OLGA. Sie ist eine künstliche Intelligenz. Die Richter*innen am Oberlandesgericht Stuttgart sind heilfroh, dass es diese unermüdliche Hilfskollegin seit über einem Jahr gibt. Die Dieselgate-Affäre, bei der die Autoindustrie Abgaswerte manipuliert hat, schwemmte eine riesige Welle von Verfahren ins Haus. Jede der digitalen Akten enthält an die tausend Seiten, die durchzuarbeiten viel Zeit ­kostet. Weiterlesen

Berichten über Leid und Katastrophen

Die Ahrtalflut 2021 aus Betroffenen- und Mediensicht sowie Lehren für künftige Krisen – Kurzfassung der Studie
Auf einen Blick

Kommunikation ist ein Schlüsselfaktor für die öffentliche Verarbeitung von Krisen.

Die Flut im Ahrtal 2021 erreichte auch deshalb so katastrophale Ausmaße, weil Medien unzureichend in die Krisenkommunikation eingebunden wurden.

Wie manche Medien vor Ort aufgetreten sind und berichtet haben, wurde kritisiert.

Die Studie arbeitet Aspekte der Beziehung zwischen Journalist*innen und Betroffenen sowie Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Wahrnehmung der Berichterstattung heraus. Im Fokus: Sachgerechtigkeit, Empowerment und Emotionen.

Emotionen sollten stärker thematisiert, widersprüchliche Erwartungen an Journa­ lismus reflektiert werden.

Medien sollten systematisch ihr Potenzial als Instanz zur Förderung von Resilienz in Krisen ausbauen. Weiterlesen

Daily Good News – Grünes Bonn

mit Update 20.6.

Dieses Frühjahr hatte für die einheimische Vegetation einen besonders günstigen Verlauf. Es sparte weder mit Wasser noch mit Sonnenlicht. Während es ständig irgendwo auf der Welt und in Deutschland Wetterkatastrophen gibt, bleiben wir auf der glücklichen Insel Beuel von alldem verschont. Während der Ahr-Katastrophe 2021 hatten ein paar Keller ein wenig Wasser, null Personenschäden. Auch in diesem Jahr kennen wir das Schlimmste nur aus dem TV. Hier dagegen blüht und grünt es um die Wette. Weiterlesen

OB Dörner könnte weitermachen

Aber es wäre ein strategisches Kunstwerk

Der Lieblingsgegner der Bonner Oberbürgermeisterin ist mit dem Beueler Guido Deus schon am Start. Ich weiss nicht, was der zu dem gestrigen Wahlergebnis kommentiert hat, weil sich die verbliebene Lokalpresse digital selbst einmauert. Ist auch nicht so wichtig. Denn zweifellos war das gestern ein desaströser Wahltag für die Grünen. Aber nicht für ihre Oberbürgermeisterin Katja Dörner – jedenfalls nicht unbedingt. Weiterlesen

„Wir atmen alle dieselbe Luft“

ÖPNV — Nach deutschem Vorbild hat sich in Österreich ein Bündnis aus Beschäf­tigten im öffentlichen Nahverkehr und Klima­schützern gebildet. Der Name „Wir fahren gemeinsam“ ist dabei Programm

Es hat Schlagzeilen gemacht, das Bündnis zwischen der Klimabewegung und der Gewerkschaft ver.di in Deutschland. Als zuletzt in über 70 Städten die Beschäftigten des öffentlichen Nahverkehrs im Rahmen der Tarifrunde Nah­verkehr 2024 streikten, gingen vielerorts auch Klima-Aktivist*innen mit ihnen auf die Straße und besuchten Streikposten, um die Forderung nach einer sozial gerechten Verkehrswende in Deutschland zu unterstützen. Weiterlesen

Zum Sehen geboren

Ich empfehle, sich der Laurelle, also der sieben Meter hohen, aus Gusseisen beschaffenen Skulptur vor dem Bad Godesberger Bahnhof schlendernd und nicht im Pulk zu nähern. So wie es uns der Weimarer Geheimrat im Prinzip ans Herz gelegt hat:

„…Ich blick’ in die Ferne,

Ich seh’ in der Näh’

Den Mond und die Sterne,

Den Wald und das Reh.“

Denn wir sind, so stehts ja zu Beginn des Türmerlieds: „Zum Sehen geboren.“ Weiterlesen

Der unbequeme Legionär

Wolfgang Albers, Ex-Polizeipräsident von Bonn, später Köln, juristisch rehabilitiert

Wer kennt nicht den Spruch des römischen Kommandanten in einem der vier Römerlager rund um das gallische Dorf bei Asterix: “Legionär Keinentschlus, DU BIST Freiwilliger.” oder das Ende von “Casablanca”, als der französische Polizeichef befiehlt: “Verhaften Sie die üblichen Verdächtigen!” Etwa so lief es ab nach der Sylvesternacht 2015/16 in Köln – ich habe das damals gewürdigt und vermutet, dass man nach den Sylvesterkrawallen und sexistischen Übergriffen auf der Kölner Domplatte einen “Schuldigen” finden musste. Und das war der damalige Polizeipäsident von Köln, Wolfgang Albers. Weiterlesen

Boris, dann geh doch bitte!

Boris Pistorius hat – wie ich finde ganz zu Recht – darauf hingewiesen, dass er “das hier” nicht machen müsse. Er meint hoffentlich seinen Job als Bundesminister für Verteidigung. Irgendwie hatte er sich Über seinen Bundeskanzler und Finanzminister geärgert. Ich weiß nicht genau, was die beiden gemacht haben, aber ich würde mich sehr freuen, wenn sie es einfach noch mal wiederholen würden, verbunden mit dem Hinweis, dass er ja jederzeit gehen kann. Der Mann ist 1960 geboren, war Jahrelang Oberbürgermeister, Landesminister und jetzt Bundesminister. Weiterlesen

Unsexy und reich

Tote Kunst und ein Verstorbener mit Kunstverstand

Leute gibt es, selbst heute noch, die Berlin für “hip” halten. Dagegen war ich lebenslang immun, vor und nach 1990. Über das Treiben eines gewissen Smerling, der sich hier wie dort leider besser auskennt, als die meisten dummen Kommunalpolitiker*innen, haben wir hier mehrmals berichtet. Nun gibt es einen – vorsichtig geschätzt – um ein paar Jahrzehnte verspäteten Appell einer Leidtragenden. Laura Ewert/Berliner Zeitung: Aufruf ans Berliner Kultur-Prekariat: Geht in den Streik und verlasst Berlin! – Berlin gilt als teuer, aber sexy. Aber wie lange noch? Diejenigen, die Berlin hip gemacht haben, können sich kaum etwas leisten. Zeit für Protest!” Weiterlesen

Kaufhof bleibt in Bonn

Aber das ist für nichts eine Lösung

Dass der Kaufhof, der jetzt irgendeinen anderen Markennamen hat, in Bonn bleibt, mag seine lohnabhängig Beschäftigten beruhigen. Ich gönne es ihnen. Für die Entwicklung von City und Einzelhandel ist es dagegen trügerisch. Die Konzernherrscher hatten in ihrer kurzen Regentschaft vor Benko bereits gezeigt, dass sie gefühllos sind, wie alle Grosskapitalisten, und auf Renditezahlen gucken. Die Kaufkraft Bonns und die Eigentumsverhältnisse an der Immobilie sprachen (noch!) gegen Dichtmachen. Weiterlesen

Eine Zensur findet nicht statt

Im 75. Jahr des Grundgesetzes kann es nicht schaden, den einen oder anderen Artikel unserer Verfassung zu zitieren: Artikel 5 Absatz 1 :  (1) Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.

Bayern sieht das anders. Gestern hat Markus Söder verkündet, dass das “Gendern” in bayerischen Schulen, Hochschulen und Behörden amtlich verboten sei. Eine Zensur findet ab sofort statt. Weiterlesen

Die Bedeutung von Bad Godesberg

Am 20. Februar ging eine sicher nicht billige, von einer professionellen Agentur gestrickte Befragung der Bad Godesbergerinnen und Godesberger zu Ende. Die digitale Befragung diente dem Ziel, die „Bedeutung von Bad Godesberg als Tourismus-, Kultur-, Freizeit- und Sportstandort“ heraus zu stellen. Kultur stand zwischen Tourismus und Freizeit, also zwischen einem Wirtschaftsbereich und der Zeit am Tag, die keiner Erwerbstätigkeit und sonstigen Pflichten zugeordnet ist. Zur Begründung dieser Aktion schrieb/fragte die Stadt Bonn: „Wie gelingt es, einen identifikationsstiftenden Raum zu gestalten?“ Weiterlesen

Ästhetischer Auftrag

Architektur in der Wohnungsnot – soziale Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit, Ökologie. Moderner Städtebau steht vor vielen Herausforderungen. Unser Autor meint: Bauhaus hat dabei ausgedient.

Längst sollten die Städte wieder Mittelpunkt für das private wie öffentliche Leben, für Wohnen, Arbeiten, Bildung und Freizeit werden. Heute wird bereits weitergedacht, wie bei Klimaneutralität auch die soziale Qualität urbaner Lebenskultur möglich sein kann. Schon in den 1970er-Jahren war „qualifizierte Verdichtung“ im Gespräch – heute aktuell für die Verwirklichung der „Stadt der kurzen Wege“ mit vielfältigen Möglichkeiten der sozialen und funktionalen Durchmischung des urbanen Lebens. Weiterlesen

Hamburg, schau nach Österreich

mit Update 20.10.

In Deutschland gibt es sowas nicht – undenkbar. Oder?

Schrieb ich schon, dass der Bundeskanzler schon genug Probleme hat? Ja. Aber er wird seine alten nicht los. Der Hafen. Der Elbtower. Die in Hamburg Zurückgebliebenen baden nur aus, was Olaf ihnen hinterlassen hat. Müssen sie sogar Bauernopfer-Rücktritte absolvieren, um den Hals des Kanzlers zu retten? Nun steigt der Wasserspiegel in Österreich: Korruptionsverdacht. Weiterlesen

Dichter bauen

Zurück in die urbane Zukunft: Dichter bauen, mehr Hochhäuser im Zentrum! Früher als Mietskasernen verpönt, erfreuen sich Gründerzeitbauten heute großer Beliebtheit. Was kann Berlin daraus über modernen Städtebau lernen?

Städte haben in Deutschland keinen guten Ruf. In Mittelalter und beginnender Neuzeit machte Stadtluft noch frei, doch ab der Industriellen Revolution galten Städte als Horte von Schmutz, Elend und natürlich der Entfremdung des Menschen von der Natur. Um den schlechten Ruf der Stadt aufzupolieren, versuchten sich Stadtplaner im 20. Jahrhundert daran, den urbanen Raum neu zu denken – losgelöst von der dreckigen Vergangenheit. Weiterlesen

Olafs Fluchtinstinkte

Sie motzen schon wie bei Merkel. Die FAZ leitartikelt: “Wo ist Scholz? Im Schlafwagen an der Macht. Diszipliniert abwarten und keine Fehler machen. Im Wahlkampf hat das gegen die sich selbst zerlegende Union knapp geklappt. Jetzt sieht die Lage anders aus.” Der Schreibtischstratege aus Frankfurt wünscht sich vom amtierenden Kanzler mehr “Fingerzeig”. Da hätte ich was für ihn. Weiterlesen

OK-Paradies Deutschland

OK ist das Kürzel für “Organisierte Kriminalität”. Seit Jahrzehnten schimpfen sich italienische Mafia-Ermittler*innen dumm und dusselig, weil hierzulande kriminelles Geld – vorzugsweise auf dem wilden unkontrollierten Immobilienmarkt – unter luxuriösesten Umständen gewaschen werden kann. Ebenso bequem können kriminelle Bauunternehmen mit Fachkompetenz minderausgestattete deutsche Kommunalverwaltungen und Bundesländer beliebig über alle zur Verfügung stehenden Tische ziehen. Weiterlesen

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