Beueler-Extradienst

Meldungen und Meinungen aus Beuel und der Welt

Schlagwort: Dortmund (Seite 1 von 5)

BVB … sarichdoch

So mediengetrieben, wie in der berlinmittigen Hauptstadtblase, geht es auch in der Hauptstadt Westfalens zu. Sie wäre gerne Fussballhauptstadt, sie hat mit dem Westfalenstadion das beeindruckendste Fussballgebäude Europas – aber die führenden Akteure (keine Frau dabei) agieren ungefähr so dämlich, wie der einst völlig zurecht geschmähte FC Hollywood. Weiterlesen

Opposition machen jetzt Fussball-“Ultras”

Die politische Linke in Deutschland und Europa hat sich weitgehend selbst zerlegt. Niemand weiss – ich jedenfalls nicht – was nach ihr kommen wird. Das Potenzial wird eher grösser. Politische Kunst wäre es, dies nicht kampflos dem superfinanzierten und hochorganisierten Faschismus zu überlassen. Das jedenfalls haben die deutschen Fussballultras begriffen. Und ich würde behaupten: das Lebenswerk von Extradienst-Autor Dieter Bott findet hier eine späte Erfüllung. Weiterlesen

Schwarze Jungmänner

Junge Männer sind unter Kriminalist*inn*en bekannt als Spitze der Delinquenz. Wo es viele von ihnen gibt, ist die Kriminalitätsrate am höchsten. Sie sind gleichzeitig die meisten Täter und Opfer. Das geht quer durch Nationalitäten, Religionen, Kulturen. Fast wie ein Menschheitsgsetz. Jetzt ist ein Haufen 16-jähriger (U17) deutscher Jungs Weltmeister geworden, nachdem sich ihre erwachsenen Vorbilder sportlich fortgesetzt blamiert haben. Doch, oh Schreck, die sind ja schwarz. Weiterlesen

Mediathekperle: Aylin Tezel

Der Dortmund-Tatort hat immer zu meinen Favoriten gehört. Ein wesentlicher Grund war sie: Aylin Tezel. Sie gehört zur Ersten Liga deutschen Filmschaffens und spielt dort, wenn Sie sich eine Tabelle vorstellen, auf den “Champions-League”-Plätzen – dort wo auch ihre Kollegin Sibel Kekillli seit “Gegen die Wand” (2004) mitspielt. Leider liess sich Frau Tezel als Erste aus dem Dortmunder Ermittler*innen-Team rausschiessen. Weiterlesen

Reclaim and Remember

Die NSU-Tribunale als solidarische Gerechtigkeitspraxis – Essay

Parallel zum Münchner NSU-Prozess formierte sich in Köln ein zivilgesellschaftliches Tribunal. Dieses bot den vom NSU-Terror Betroffenen eine solidarische Plattform, um Anerkennung und Gerechtigkeit einzuklagen, die Behörden und Gesellschaft ihnen verwehrten.

Dieser Artikel geht auf ein Gespräch zwischen İbrahim Arslan und Madlyn Sauer zurück, nachdem Sauers Buch “Wir klagen an!” zu den NSU-Tribunalen im Dezember 2022 im Unrast-Verlag erschienen war und sich darin zu wenige Betroffenenperspektiven in Form von Gesprächs- und Interviewpartner*innen fanden. Weiterlesen

Emotionale Macht

Der Meister feuert seine Führungskräfte. Der Verlierer wird von einer 25.000-Menschen-Tribüne, der grössten Europas, so deftig gefeiert und geknutscht, dass die geknutschten Millionäre allesamt in Tränen ausbrechen. In Bochum feierten sie ihre Unabsteigbaren mit einem Platzsturm – dort wurde nicht nur metaphorisch, sondern ganz echt geknutscht und getatscht. Eine fünfstellige Zahl Schalke-Fans feierte im feindlichen Leipzig ihre Absteiger. Und auch in den vollen Stadien von Köln und Mönchengladbach (je über 50.000), deren Teams eine Saison absolviert haben, die nur als Gurke zu bezeichnen ist, übernahmen die Fans die Regie und feierten sich selbst. Weiterlesen

NRW wird stillgelegt

Wundersame Bahn CXLI

Kürzlich schrieb ich in einer Diskussion mit einem Leser: “Von Berlin aus gesehen ist eigentlich alles weit weg.” Das gilt selbstverständlich besonders für das bevölkerungsreichste Bundesland, in dem in der Regel Bundestagswahlen entschieden werden, mehr als irgendwo anders. Es ist also durchaus spannend, wie sich der FDP-Verkehrsminister und seine Koalition mit SPD und Grünen zu den von Thiemo Heeg/FAZ berichteten Plänen der Deutschen Bahn AG verhalten werden. Weiterlesen

So läuft das nicht

Der WDR wrackt den Dortmund-“Tatort” ab

“Barnaby” machte gestern im ZDF so eine Bemerkung: “Die vielen Tatorte machen mich nervös.” Feines Understatement der deutschen Synchronfirma, sonntags um 22.15 h. Das traf meine Stimmung. Das Beste des Dortmund-Tatortes war noch, dass in die – wieder mal depressiv-nervende – Filmmusik irgendwann die Doors eingespielt wurden. Wenn die Musik nervt, trägt der Film nicht. Lag es an der Story (Drehbuch Jörg Hartmann und Jürgen Werner)? Aus meiner Sicht ist es nicht das einzelne Drehbuch, sondern die lange Depressions-Linie, die den Dortmund-Tatort in die Sackgasse fährt. Und viele Mitwirkende merken das längst. Weiterlesen

Meine Gorbi-Erinnerung

Abtritt ohne Krieg – das schafft nicht jeder

mit Update am späten Abend

Als Michail Sergejewitsch Gorbatschow Boss der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken wurde, arbeitete ich noch im Koordinierungsbüro der Friedensbewegung in Graurheindorf, und war im Begriff Bundesgeschäftsführer der Jungdemokraten zu werden. Mir sagte sein Name erstmal nichts. Es konnte nur besser werden. Sein Vorgänger Konstantin Ustinowitsch Tschernenko hatte wie Blei auf seinem Land und der internationalen Politik gelegen. Dessen Vorgänger Juri Wladimirowitsch Andropow schien zuvor zu früh gestorben. Weiterlesen

Innere Pressefreiheit

mit Update nachmittags

Ulrich Pätzold hat jahrzehntelang Journalist*inn*en in Dortmund ausgebildet. Sehr viele sehr gute waren dabei. Er muss Anfang der 80er Jahre ein Standardwerk herausgebracht haben, das in meiner Erinnerung ein Luchterhand-Taschenbuch war (mit einem zweiten Autor zusammen, dessen Name mir entfallen ist). Es hiess “Innere Pressefreiheit” und war damals Ausdruck einer gewerkschaftlich organisierten “Redakteursbewegung”. Sie wollten Mitbestimmung in den Redaktionen, nicht nur bei öffentlich-rechtlichen, sondern bei allen Medien. Daraus wurde nichts. Weiterlesen

Gewalt gegen Körper

Wundersamer Leistungssport / Wundersame Bahn CXXI

Regelmässig überkommt mich ein Übelkeitsgefühl, wenn ich essgestörte Menschen sehe. Weniger, weil sie so oder so aussehen. Sondern weil ich mir im Kopf ausmale, welches alltägliche Leid und welcher Lebensgenussentzug damit verbunden ist. Ich kenne zu viele Betroffene, von denen ich weiss, dass Kotzen gewöhnlicher Bestandteil ihres Lebensrhythmus und ihre Tage entsprechend getaktet sind. Grausam, schrecklich, gewalttätig. Weiterlesen

Dortmunder Transfers

Ein fetter Lapsus und ein folgenreicher Ausstieg
Nur bei Küppi erfahre ich von der neuesten Sünde des grössten Dortmunder Fussballgottes auf Erden. Norbert Dickel, heute Stadionsprecher, der sich für seinen Verein zum Sportinvaliden gemacht hat, und seitdem (1989) von den BVB-Fans angebetet wird, verwechselte am Donnerstagabend die – am Ende 4:2 siegreichen – “Rangers” mit “Celtic”. Ob er sich der Tragweite bewusst war? Weiterlesen

Adolf Winkelmann 75

Seine Filme waren die ersten und bisher, neben den “Schimanskis”, einzigen über das Ruhrgebiet, bei denen mein erster Impuls nicht war: “In Wirklichkeit ist das doch alles ganz anders!” Die Klischees quälten die Region und ihre Bewohner*innen, so lange ich dazugehörte und weit darüber hinaus. Heute heisst es dann immer: “Ist aber schön grün hier, hätte ich gar nicht gedacht.” und der*die Ruhri muss erneut ein gequältes Gesicht verbergen. Die Arbeit ist weggegangen und nicht wieder gekommen. Das neueste von der Landesregierung liebevoll gepflegte Klischee ist “Clankriminalität” und “No-Go-Areas”, womit nicht die gemeint sind, wo Schwarze sich nicht hintrauen, sondern die, wo sich der biodeutsche weisse “Normalbürger” nicht hintrauen soll (Frauen nicht mitgemeint: die sollen sowieso zuhause bei den Kindern bleiben). Weiterlesen

Naziaufmarsch in Remagen

Gegenbündnis stellt Aktionen zum Tag der Demokratie diesmal online

Ausgerechnet am Tag der Demokratie, Samstag den 14. November, zelebrierten etwa 90 Faschisten wie jedes Jahr in Remagen ihre jährliche Propaganda-Gedenkveranstaltung für Soldaten, Hitlerjungen und Waffen-SS, die im Frühjahr 1945 in alliierten Kriegsgefangenenlagern verstorben waren. 800 Gegendemonstranten stellten sich ihnen entgegen, mit Menschenkette, Demo und Sitzblockade. Weiterlesen

Gefährliches Tauwetter

Und: die fremden Medien-Onkel (und -Tanten)
Als Fahrradfahrer mag ich Tauwetter weit lieber als Schnee und Eis, bin also im Rheinland richtig. Zweifellos ist dennoch das Tauwetter weit weg, an den Polen, wo mich selbst Kreuzfahrtschiffe nie hinlocken könnten, gefährlich. Nicht weniger, wenn es in Grönland, Sibirien und Kanada Permafrostböden auftaut und Unmengen an klimaschädlichem Methan freisetzt. Kurzfristig noch gefährlicher ist es, wenn “eingefrorene Konflikte” wieder heisslaufen. Weiterlesen

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