Beueler-Extradienst

Meldungen und Meinungen aus Beuel und der Welt

Schlagwort: Somalia (Seite 1 von 3)

Kriegstüchtigkeit – erste Erfolge

In Beuel vernehme ich lautes Gelächter von der jemenitischen Bergwelt bis zu somalischen Piratenstränden

Dazu müssen Sie wissen: die Handynetze sind dort weit besser, als in unserer unterentwickelten Region. Dadurch verbreiten sich Informationen effektiver. Der Horizont der Weltbetrachtung wird automatisch grösser, als in mitteleuropäischen Zwergstaaten. Deutsche Bundesregierungen sind darüber schon lange deprimiert. Brücken stürzen ein, schlechtes Wetter führt zu Katastrophen – wie soll sie da noch ernstgenommen werden in der Welt? Weiterlesen

Vergessene Drogenökonomie

Mich erinnerte es an “Teheran Connection”. Der iranische Spielfilm ist schon aus der Arte-Mediathek verschwunden, das Making-of noch wenige Tage verfügbar. Unbarmherzig realistisch-brutal wird gezeigt, wie eine Drogenökonomie ein ganzes Land und eine Gesellschaft zerstört – wie ein Krieg es nicht “besser” könnte. In Somalia passierte das Gleiche. Das zeigte eine Dokumentation von 2019, die Phönix auf einem unauffindbaren Sendeplatz nachts wiederholte. Weiterlesen

Farce

“Geschichte wiederholt sich: Zuerst als Tragödie, dann als Farce” – Karl Marx

Es wäre amüsant. Als Film, als Streamingserie. Wenn es sich um eine sog. “Bananenrepublik” irgendwo auf der Welt handeln würde. Doch diese Farce spielt im Zentrum, auf dem Gipfel imperialer Macht. Wie sollen wir das verkraften, wenn nicht mit Sarkasmus (und Rotwein)?

Eva C. Schweitzer/overton: Die Nacht der reitenden Leichen – Biden einfach durch einen anderen Kandidaten ersetzen? Was passiert aber dann mit den Wahlspendengeldern?” Weiterlesen

Zwei “NRWs” in einem “Saarland”

Best of 19. Februar 2023: Pakistan, Somalia, USA, deutsche Datenautobahn, Karneval

Thomas Rudhof-Seibert/oxiblog, Referent bei Medico International, war im vorigen Jahr im Süden Pakistans. Die Ordnung einer anderen Welt – Was erzählen uns die Ertrinkenden Pakistans und die Dürstenden Somalias über das Morgen? Kommentar zur COP27″. Wie viele schliessen davor die Augen, wie viele öffnen sie? Das könnte die geopolitisch entscheidende Frage werden. Weiterlesen

Sire, geben Sie Glotzfreiheit

Die Krisen werden verschärft – menschengemacht

Die Nachrichten aus der Wirtschafts- und Finanzwelt sind so scheisse, dass die FAZ schon ihr ganzes Finanzressort eingemauert hat. Es könnte plebejische Leser*innen allzu verunsichern, wenn sie freien Zugang dazu hätten. Gerechter Lohn für “gerechte” Kriegsbegeisterung. Weiterlesen

Drohnen statt Kreuzfahrtschiffe

Wie der deutsche Bauchnabel Failed States produziert
Kreuzfahrten kann ich mir zwar nicht leisten. Ich fahre sie nur in ihren Werbeprospekten nach. Denen entnahm ich diese Woche, dass derzeit von den Malediven ohne Zwischenhalt bis Zypern durchgefahren wird. Anhalten ist zu gefährlich. Djihadisten, Bürgerkriege, Hungerdürren, keine Impfstoffe, Drohnen. Für all diese Dinge sind Kreuzfahrtgäste zu empfindlich. All das verdichtet sich im weiträumig umfahrenen Somalia. Weiterlesen

Internationalismus

Und: Provinzperlen
Mit diesem Texterwerb aus dem Guardian hat die Blätter-Redaktion einen guten Griff getan. Kwame Anthony Appiah, ein britischer Philosoph mit ghanaischer Familiengeschichte schreibt über “Die Schattenpandemie – Corona und die Not des globalen Südens” (Übersetzung von unserem alten Bonner Friedenskämpfer Karl D. Bredthauer). Aus meiner Sicht Pflichtlektüre für alle die was-mit-Medien oder Politik machen, und die Pandemie, und alles was sie zutage fördert, ernsthaft und nicht nur symbolisch bekämpfen wollen. Weiterlesen

NRW / #metoo / Österreich / Norwegen / Somalia

Wüst / Bestandsaufnahme / Korruptions-Operette / Rødt 4,7% / Frieden durch Bomben?
Wüst wird es doch. Wie lange, dürfen am 15. Mai die NRW-Wähler*innen entscheiden. Andreas Wyputta/taz porträtiert den Mann treffend und keineswegs zu kritisch. Ein wüster Fehler seines Textes wurde mittlerweile korrigiert (taz-Hinweis ganz unten). Ein Versager im Amt. Wer den wählt, weiss, was er*sie tut.
Margarete Stokowski/Sp-on würde das ganz sicher nicht passieren. Sie nutzt ihre Kolumne zu einem manifestartigen #metoo-Text. Weiterlesen

Gescheiterter Krieg ohne Ende

“Gegen den Terror”: Afghanistan, Irak, Syrien, Mali, Afghanistan – und wie weiter?
Seit den vom islamistischen Al-Kaida-Netzwerk verübten Anschlägen vom 11. September 2001 gegen Ziele in den USA beteiligt sich die große Mehrheit der 194 UNO-Staaten an dem vom damaligen US-Präsidenten George Bush ausgerufenen “Krieg gegen den Terrorismus”. Sei es mit militärischen Mitteln, mit logistischen, geheimdienstlichen und finanziellen Beiträgen, oder zumindest mit politischer Unterstützung. Doch trotz dieser starken internationalen Beteiligung: Gemessen an dem vor 20 Jahren öffentlich proklamierten ersten Ziel, die Bedrohung durch islamistisch gerechtfertigten Terrorismus aus der Welt zu schaffen, ist dieser Krieg nicht nur gescheitert, sondern sogar kontraproduktiv. Weiterlesen

Dikta

Gesten machen Politik. Mit großem Dekor empfing Helmut Schmidt 1977 im Kanzleramt den Kommandeur der Antiterroreinheit GSG 9 Ulrich Wegener, der mit seinen Leuten in Somalia die Geiseln aus der entführten Maschine der Lufthansa befreit hatte. Die Spitze des Staates ehrte die „Helden von Mogadischu“.

Als vor zwei Monaten die – wie sich erwies – bloß vorerst letzten Soldaten der Bundeswehr aus Afghanistan heimkehrten, hatte sich die politische Führung des Landes absentiert. Weiterlesen

Frankreich – Türkei

Im Viertelfinale um die neokoloniale Weltherrschaft treffen Frankreich und die Türkei aufeinander. Und zwar nicht nur im Mittelmeer, von Libyen über Zypern bis zu Syrien und dem Libanon, sondern sie versprechen gegenwärtig, das komplette nördliche Afrika vom Westen bis zum Osten zu verwüsten. Die Voraussetzungen für blutige Auseinandersetzungen sind hervorragend. Weiterlesen

Abschließende Gedanken über „Macht“

Mit diesem Text verabschiedet sich Bettina Gaus von der taz. Noch einmal widmet sie sich jenem Thema, das sie bewegt, seitdem sie in den 90er Jahren als Korrespondentin in Afrika arbeitete
Seit 30 Jahren arbeite ich für die taz, seit mehr als 10 Jahren schreibe ich die Kolumne unter der Überschrift „Macht“. Diese wird die letzte sein. Ende des Monats verlasse ich die Zeitung.

Mein vorherrschendes Gefühl ist Dankbarkeit. Drei Jahrzehnte lang habe ich tun können, was ich tun wollte, und ich durfte es stets zu den Bedingungen tun, die ich mir wünschte. Ein großes Glück. Ich würde gerne glauben, dass das nur etwas mit Freiheit zu tun hat und gar nichts mit Macht. Wäre gut fürs Selbstbild. Weiterlesen

Somalia / Rio / Russland

Es gibt sie noch: Publizistik mit Niveau und ohne Paywall.
Afrika-Korrespondentin unter Pandemie-Bedingungen ist allein schon ein respekteinflössender Schwierigkeitsgrad. Unter solchen Bedingungen Material aus Mogadischu zu ergattern, wow. Ich weiss nicht, ob Bettina Rühl selbst dort war. Vermutlich hat sie Verbindungen genutzt, um Informationen und O-Töne zu beschaffen. Denn nach meiner Kenntnis liegt der Security-Tarif für offensichtliche Nicht-Einheimische in Mogadischu bei 1.000 US-$/Tag. Dafür dürfte das DLF-Honorar kaum ausreichen. Weiterlesen

Brennender Längengrad

Dieser Text gefährdet Ihr Wohlbefinden
Heute haben sich die (Zwischen-)Bilanzen der “Arabellion” gehäuft. Die sollten Sie nicht übergehen. Allzu selten interessiert sich hiesige Öffentlichkeit für die gesellschaftliche Tiefenströme unter der Oberfläche der Ereignisse. Noch beschäftigen hiesige Medien qualifizierte Korrespondent*inn*en und Autor*inn*en, die uns Wichtiges erklären können.
Die FAZ hat die ausführliche Bilanz von Christoph Ehrhardt und Rainer Hermann mittlerweile leider eingemauert (Paywall). Deren Wissen ist zum Glück nicht exklusiv. Karim El-Gawhary/taz, dessen Vater Magdi mir in den 70er und 80er Jahren ein wichtiger politischer Freund war, sieht den nächsten Sturm heraufziehen, Er übertreibt nicht. Weiterlesen

Äthiopien / Indien / Thailand

Äthiopien im Krieg / Indien ist eine Pandemie / Thailand in Revolution
Madlen Hornung/Jungle World berichtet über den Krieg der äthiopischen Zentralregierng mit der Provinzregierung von Tigray. Die ausgeübten Grausamkeiten sind scheinbar blind für das Grossfeuer, das sie in der Region auslösen können. Der Friedensschluss mit Eritrea muss nicht von Dauer sein. Die Kriegsgründe mit dem nicht mehr existierenden Somalia bestehen gesellschaftlich und politisch bis heute fort. In Dschibuti befindet sich die vielleicht grösste internationale Zusammenballung militärischer Stützpunkte und Zerstörungskraft. Und mit den nördlichen Nachbarn Sudan, Südsudan und Ägypten gibt es einen virulenten Konflikt um die Nilwasser-Politik. Wen juckt das, ausser die Betroffenen? Nun ja, liebe Flüchtlingsfeinde: Weiterlesen

Somalia und die Geopolitik

Somalia, wissen Sie noch, wo das liegt? Oder vergessen? War mal ein Staat. Von Schwarzen bevölkert, Muslime mehrheitlich. Manövergebiet für Militärs zahlreicher Länder, und noch zahlreicherer Milizen und Terroristen. Die These, dass die meisten Opfer islamistischer Terroristen Muslime sind, ist neben dem Irak nirgendwo zutreffender als in Somalia. Meine letzte Information über die dortigen Alltagsverhältnisse war, dass Menschen, die wie Auswärtige aussehen, 1.000 $ pro Tag für ihre eigene Sicherheit investieren müssen. Weiterlesen

Vietnam – Somalia

ARTE zeigte in den letzten drei Wochen eine neunteilige Dokumentationsreihe aus der Küche des US-amerikanischen öffentlich-rechtlichen Minisenders PBS über den Vietnamkrieg. Sehr, sehr sehenswert, zum Teil immer noch anrührend. Warum sollte das heute immer noch angesehen werden? Der Vietnamkrieg war einer der letzten, über den besonders viel Wahrheit ans Licht der Öffentlichkeit gelangte. Er begründete so das Konzept des Embedded Journalism, Weiterlesen

Habeck weist den Weg – zum Scheitern

Meine letzte Hoffnung ist, dass es sich um ein Beispiel missratener grüner Kommunikationsstrategie handelt. Obwohl das bei diesem Akteur sehr unwahrscheinlich ist. Herr Habeck hat der “Passauer Neuen Presse” ein Interview gegeben. Keine Ahnung, welche Zielgruppe er damit erreichen will. Das muss er selbst erklären. Online ist der Originaltext nicht frei zugänglich (Paywall), auch auf den Seiten der Grünen oder von Habeck persönlich findet er sich nicht (warum eigentlich nicht?). Aus dem Interview hat die Deutsche Presse-Agentur/dpa eine Meldung kreiert, die dieses Wochenende bespielt. Es bleibt also offen, von wem der politische “Spin” ist: von Habeck, dem niederbayrischen Käseblatt oder der dpa? Weiterlesen

Die Auflösung der Bündnisse

Donald Trump wird vermutlich als Zerstörer internationaler Bündnisse und Ordnungen in die Geschichte eingehen. Sollte ihm eine Wiederwahl gelingen, wird ihm die Vollendung dieses “Werkes” gelingen. Die existenzielle Frage ist: was kommt dann? Sollte es gelingen, einen Labour-Wahlsieg in UK zu verhindern, wird sich auch das “Vereinigte Königreich” auflösen. Schottland und Irland werden eigene Wege gehen, England bleibt als Trumps Pudel übrig. Satisfaktionsfähige Bündnispartner für irgendjemand anderen auf der Welt sind sie dann mit Sicherheit nicht. Weiterlesen

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