Beueler-Extradienst

Meldungen und Meinungen aus Beuel und der Welt

Schlagwort: Borussia Mönchengladbach (Seite 1 von 16)

Netzer 80

Günter Netzer wird heute 80. In meiner Lebenszeit war er der grösste Fussballer. Als Geschäftsmann dagegen …, siehe unten. Wenn meine Borussia ihn heute mit einem Heimsieg ehrt, soll es mir recht sein. Anders als Hans Schäfer, wofür ich meiner Ex-Arbeitskollegin Bettina Tull lebenslang dankbar sein werde, und Ewald Lienen, wofür ich Karin Knöbelspies ebenso lange dankbar sein werde (beide übrigens: Bickendorferinnen), war ich ihm zwar oftmals räumlich nahe, habe ihn aber nie persönlich kennen gelernt. Das Folgende wird ihm also vielleicht nicht gerecht, weil es meine Geschichte ist. Weiterlesen

Rheinlandderby an Gladbach

Vor knapp 900 Zuschauer*inne*n, also nahezu unbemerkt von der Öffentlichkeit, fuhr Borussia Mönchengladbach, im Mittelfeld der 2. Liga, einen knappen Sieg gegen den FC Köln, im Fahrstuhl der 1. Liga, ein – im Elfmeterschiessen. 3 Minuten nach der Pause gelang Flaka Aslanaj, Migrantin aus dem Kosovo, das 1:0. Typisch borussisch der Ausgleich von Janina Hechler, Kölnerin mit Reutlinger Migrationshintergrund, in der Schlussphase (84.). Im Elfmeterschiessen hatte die Borussia mit 8:7 das bessere Ende für sich. Wünschen wir den Damen also ein gutes Los für die 3. Runde des DFB-Pokals. Und statt des leeren Grenzlandstadions einen vollen Borussiapark.

Topspiel? – Ein einziger Lichtblick

Der ist schwarz und hat einen guten Namen

Wenn BVB-Frankfurt ein “Topspiel” der DFL war – so bezeichnen es die Marketingbesoffenen in DFL und eingebetteten Medien – was sagt das dann über die anderen DFL-Partien? Bei schwüler Witterung war das Anschauen fast so anstrengend wie das Mitspielen. Beide Teams schöpften ihr Auswechselkontingent aus. Und sie waren gleich schwach. Frankfurt lehnte alle BVB-Geschenke konsequent ab. Weiterlesen

Welche Klasse?

Die Klassenfrage – sie ist gesellschaftlich und politökonomisch präsenter denn je, und, erneuter dialektischer Twist, in veröffentlichen Mediendiskussionen weitgehend verschwunden. Ähnlich verrückt wie im demokratischen Südafrika dominiert das “Ich”, die Personality, und die subjektiven Befindlichkeiten drumherum, über die sich nächtelang trinken und schwätzen lässt. Entscheidend für den Kapitalismus: folgenlos muss es sein. Cem Özdemir hat ‘ne Neue, z.B., oder Ricarda Lang hat geheiratet und dabei wurde Fleisch gegessen. Umfragestand der Grünen: 11-13%. Und sie beschäftigen sich mit Kanzlerkandidatur! Wirklichkeit ist egal … Weiterlesen

Toxische Beziehung

Der BVB und die Hochbegabten (Fussball der Herren)

Dazu zunächst ein Seitenblick auf den Frauenfussball. In England, Frankreich und Spanien haben es die global orientierten Spitzenvereine mit einer gewissen Spätzündung verstanden, und investieren. Die europäische Champions League beherrschen sie in beiden Genders. Deutschland ist dagegen ein Spätentwickler. Erst vor wenigen Jahren frass Eintracht Frankfurt den 1. FFC Frankfurt und war – pardauz – mit dem Einstieg sofort Erstligist – und ernsthafte Konkurrenz für die Konzerne aus dem süddeutschen Raum und an dem niedersächsischen Hauptbahnhof, an dem die ICEs immer vergessen anzuhalten. Ganz anders die “Strategie” des Fussballkonzerns aus dem westfälischen Raum. Weiterlesen

Por favor, España, salva el fútbol

Menotti ist tot

Vor 20 Jahren gab es schon mal eine EM, die ich leider, leider fast vollständig geglotzt habe. Danach war ich von dem Gefühl verzweifelter Vergeblichkeit erfüllt. Obwohl ich durch persönliche Urlaube kaum ein Land mehr lieben gelernt habe, als Griechenland. Es war ein Deutscher, von bei mir umme Ecke, der mir meine Lust am Fussball verdorben hatte: Otto Rehhagel. Er liess die spielerisch limitierte Nationalmannschaft der Herren Griechenlands seinen rechten deutschen Herrenfussball spielen – und wurde Europameister. Weiterlesen

Spielkunstdemonstration

Das 1:0 Spaniens gegen Titelverteidiger Italien lässt für alle, die es nicht gesehen haben, kaum erahnen, welche spielerische Demonstration und Demontage sich dahinter verbirgt. Während das vorgeblich euphorisierte DFB-Land es bislang nur mit “Fallobst” (Schottland, Ungarn) zu tun hatte, haben die Spanier gegen den Titelverteidiger sowie gegen den WM-Dritten Kroatien (3:0) Ausrufezeichen gesetzt. Weiterlesen

EM-Gedöns

Präsidentensohn am Prügeln gehindert – Maximal sch….lechte PR-Arbeit in Gelsenkirchen – Ein starker schwarzer Mann

Da, wo ich gestern beim EM-Fussball in Gelsenkirchen war, ging es zwar nicht immer alkoholfrei und nüchtern, aber freundlich und engagiert zu. An- und Abreise mit dem PKW war – bei einer ausverkauften Schalke-Arena – geradezu skandalös flüssig und staufrei, und hat gewiss auch an der klugen Navigation der Damen auf den Vordersitzen gelegen. Dafür, für die Freiheit des Autos, wurde alles im Ruhrgebiet gebaut. “Und schuld daran ist nur die SPD” (Rudi Carell, nach der Komposition von Arlo Guthrie). Weiterlesen

No favorite

Will England bei der EM sein

Das grösste Abenteuer bei einem Spiel der Heim-EM ist die An- und Abreise. Angstgegner Deutsche Bahn. Die funktionierte aber bis Köln. Ein Ausfall war dagegen die KVB-Linie 12. Die Autofahrt von Köln-Zollstock nach Gelsenkirchen und von dort nach Bonn-Beuel – an einem Sonntag ohne LKW-Staus – hätte easier nicht sein können. Alle Baustellen sind stillgelegt. Weiterlesen

Torwartdiskussion

Folge ich den Schlagzeilen eingebetteter Medien, ist die “verboten”, also Grund genug sie hier zu führen. Der Bundestrainer mit der special relationship zu Springermedien hat sich in eine selbstgebaute Loyalitätsfalle bugsiert, und findet nicht mehr raus. Nicht, dass ich Mitleid hätte … Weiterlesen

Falsche Nummer Eins

Zwei Fälle, zuerst der wichtige. Der iranische Staatspräsident ist bei einem Hubschrauberabsturz ums Leben gekommen. Das führt zu einem gefährlichen “Machtvakuum”, das David Ramin Jalilvand und Marcus Schneider/IPG-Journal analysieren: “Nach dem Tod von Präsident Raisi steht der Iran vor Wochen intensiver Machtkämpfe. Steht die Stabilität des Regimes infrage?” Über diesen informativen Text hinaus verweise ich auf die nach meiner Wahrnehmung beste Iran-Expertin in der deutschen Hauptstadt Dr. Azadeh Zamirirad. Weiterlesen

1 Million weniger

Massenhaft Märchenerzählungen nach der Bundesligasaison – es gibt auch Wahrheiten

Der für den Fussballkonzern aus dem süddeutschen Raum zuständige FAZ-Fussballredakteur holt ein millionstes Mal das Märchen aus der Journalistenschublade: “Die Bundesliga-Saison zeigt, dass Erfolg nicht nur vom Geld abhängt.” (Paywall) Es war nicht Daniel Theweleit, der aber ebenfalls alle möglichen PR-Märchen für den Bayer-Konzern recycelt. Klar ist: seine Konzernmannschaft hat klar den überzeugendsten Fussball gespielt, die Tabelle lügt nicht. Aber, dass das nichts mit Geld zu tun haben soll, wer soll das glauben? Jahresumsatz des Bayerkonzerns: 48,5 Mrd. Weiterlesen

Menschsein

Morgen esse ich mit einem Union-Fan zu Mittag. Möglich, dass einer von uns dem Abstieg entgegensieht. Er wird im Müngersdorfer Stadion gewesen und den einen oder anderen Fantod gestorben sein. Ich dagegen flüchte allwöchentlich vor der realistischen Einschätzung „Aus eigener Kraft schafft Borussia im Moment gar nix.“ Meinen Friseurtermin, der Gute ist Borussiafan wie ich, schiebe ich bis zum Saisonende vor mir her. Weiterlesen

Keine erste Adresse

Die Aussagekraft des Fussballkonzerns aus dem süddeutschen Raum

Was bedeutet es, wenn die Tatsache, dass ein Geschäftspartner eine Rechnung bezahlt, eine Nachricht für die Medien ist? Ein Jahr selbstständige Arbeit genügte mir, um das zu wissen: nichts Gutes. Dass in einer Zeit des Krieges zwischen Geldgebern und Profifussball-der-Herren-Betrieben nun der Marktführer in dieser Weise taumelt, wie er es tut, ist ebenfalls kein Zufall. Spätestens beim schwindelerregend gesellschaftsblind taumelnden Agieren der Branche in der Coronakrise war absehbar, was sich erst jetzt präsentiert. Es fehlt eine Vision, ein zukunftsorieniertes und gleichzeitig realistisches Selbstbild – und das dafür erforderliche qualifizierte Fachpersonal. Weiterlesen

Leistungsgerecht

VFB ist stärker als der BVB

Erst in der zweiten Halbzeit wurde das gestrige Spiel im Westfalenstadion das erhoffte Spitzenspiel. In der ersten Halbzeit erinnerte es mich an die Begegnung ManCity-Arsenal (0:0) der Vorwoche. Wenig Spektakuläres, viel Taktikschach. Und Karim Adeyemi kriegt einfach keinen Elfmeter, selbst wenn es berechtigt ist. Er fällt “zu schön”, so dass die Schiris immer glauben, er wolle sie übertölpeln. Doch selbst, wenn das stimmt, ist ein Foul ein Foul. Es muss nach den Regeln nicht knochenbrechend sein, um als solches geahndet zu werden. Aber ich rege mich nicht auf. Weiterlesen

Mehr Gentleman geht nicht

Lautloser Abschied – Er hat mein Leben besser gemacht: Hans Meyer

Seit 1965 bin ich mit meiner Borussia zusammen. Im Alter von 8 Jahren habe ich mich mit ihr als Spitzenreiterin der Regionalliga West verlobt. Wir sind nun länger zusammen, als ich es mit irgendeinem Menschen war – mit grossen Erfolgen und schweren Krisen, ganz wie im richtigen Leben. Das ist das Schicksal jedes Fussballfans. Die, bei denen es anders ist, wissen eben nicht, was Fansein bedeutet. Einer wusste es immer. Er wurde mein Lieblings-Ossi, und hat meine Beziehung zur Borussia in den schwersten Krisen gerettet: Hans Meyer. Weiterlesen

BVB – historischer Sieg in Zürich

Und keine*r hats gemerkt

Ich weiss ja nicht, ob Sies schon wussten, aber die Fifa, die wahrscheinlich umsatzstärkste Mafiaorganisation der Welt, die braucht dringend Geld. Und davon mehr. Bisher war ihre Haupteinnahmequelle die Fussball-WM, deren TV-Rechte sie meistbietend an Medienkonzerne versteigerte. Da kamen einige Milliarden zusammen. Aber Stillstand ist Rückschritt, und eine WM nur alle vier Jahre. Und was sollen die Leute in den andern drei Jahren den ganzen Sommer machen? Weiterlesen

Ulrik Le Fevre starb gestern

77 Jahre, die müssen recht schön gewesen sein, besonders seine vielen, vielen tollen Fussballerjahre. Alle Fans von Borussia Mönchengladbach haben ihn in bester Erinnerung als prägenden Spieler der ersten Meistersaison 1969/70 – insgesamt in 90 Spielen 21 Tore, dabei sehr, sehr wichtige. 1971 schoss er das erste “Tor des Jahres” der Sportschau. Mein Lieblingstor schoss er am 29.11.1969 im Müngersdorfer Stadion in Köln zum 0:1 in der 88. Minute. Er begründete die lange Tradition zahlreicher dänischer Weltklassespieler am Bökelberg, die eine ganz besondere Form von Völkerfreundschaft installierten. Bei Arnd Zeigler erfuhr ich eben, dass er gestern gestorben ist. Aus meiner Erinnerung wird er nicht verschwinden.

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