Beueler-Extradienst

Meldungen und Meinungen aus Beuel und der Welt

Schlagwort: Borussia Mönchengladbach (Seite 1 von 15)

Leistungsgerecht

VFB ist stärker als der BVB

Erst in der zweiten Halbzeit wurde das gestrige Spiel im Westfalenstadion das erhoffte Spitzenspiel. In der ersten Halbzeit erinnerte es mich an die Begegnung ManCity-Arsenal (0:0) der Vorwoche. Wenig Spektakuläres, viel Taktikschach. Und Karim Adeyemi kriegt einfach keinen Elfmeter, selbst wenn es berechtigt ist. Er fällt “zu schön”, so dass die Schiris immer glauben, er wolle sie übertölpeln. Doch selbst, wenn das stimmt, ist ein Foul ein Foul. Es muss nach den Regeln nicht knochenbrechend sein, um als solches geahndet zu werden. Aber ich rege mich nicht auf. Weiterlesen

Mehr Gentleman geht nicht

Lautloser Abschied – Er hat mein Leben besser gemacht: Hans Meyer

Seit 1965 bin ich mit meiner Borussia zusammen. Im Alter von 8 Jahren habe ich mich mit ihr als Spitzenreiterin der Regionalliga West verlobt. Wir sind nun länger zusammen, als ich es mit irgendeinem Menschen war – mit grossen Erfolgen und schweren Krisen, ganz wie im richtigen Leben. Das ist das Schicksal jedes Fussballfans. Die, bei denen es anders ist, wissen eben nicht, was Fansein bedeutet. Einer wusste es immer. Er wurde mein Lieblings-Ossi, und hat meine Beziehung zur Borussia in den schwersten Krisen gerettet: Hans Meyer. Weiterlesen

BVB – historischer Sieg in Zürich

Und keine*r hats gemerkt

Ich weiss ja nicht, ob Sies schon wussten, aber die Fifa, die wahrscheinlich umsatzstärkste Mafiaorganisation der Welt, die braucht dringend Geld. Und davon mehr. Bisher war ihre Haupteinnahmequelle die Fussball-WM, deren TV-Rechte sie meistbietend an Medienkonzerne versteigerte. Da kamen einige Milliarden zusammen. Aber Stillstand ist Rückschritt, und eine WM nur alle vier Jahre. Und was sollen die Leute in den andern drei Jahren den ganzen Sommer machen? Weiterlesen

Ulrik Le Fevre starb gestern

77 Jahre, die müssen recht schön gewesen sein, besonders seine vielen, vielen tollen Fussballerjahre. Alle Fans von Borussia Mönchengladbach haben ihn in bester Erinnerung als prägenden Spieler der ersten Meistersaison 1969/70 – insgesamt in 90 Spielen 21 Tore, dabei sehr, sehr wichtige. 1971 schoss er das erste “Tor des Jahres” der Sportschau. Mein Lieblingstor schoss er am 29.11.1969 im Müngersdorfer Stadion in Köln zum 0:1 in der 88. Minute. Er begründete die lange Tradition zahlreicher dänischer Weltklassespieler am Bökelberg, die eine ganz besondere Form von Völkerfreundschaft installierten. Bei Arnd Zeigler erfuhr ich eben, dass er gestern gestorben ist. Aus meiner Erinnerung wird er nicht verschwinden.

Bochum steigt nicht ab

Widerstand des Fussballs gegen die neoliberale Ökonomie – er ist tapfer, kann sich aber nicht durchsetzen

Der BVB hat soeben den VFL Bochum 3:1 geschlagen. Würde sich der ökonomische Marktwert abbilden, hätte das Ergebnis ca. 9:1 lauten müssen. Bochum war nahezu gleichstark. Am Ende brach eine falsche Elfmeterentscheidung – dem Foulspiel ging ein klares Arm-/=Handspiel des Dortmunders Füllkrug voraus, da gab es in meiner Fussballkneipe unter den zahlreichen BVB-Fans keine zwei Meinungen – ihren tapferen Widerstand im Ruhrpottderby. Das BVB-Team ist weiterhin instabiler, als es sein Marktwert von knapp einer halben Milliarde nahelegt. Weiterlesen

Daily Good News

Obwohl in Beuel wieder klassisches Depressionswetter ist, startete ich in den Montag (!) wie auf Drogen. Das muss am gestrigen Fussball gelegen haben (+ einer sizilianischen Involtino, die in meinem Kühlschrank aufs heissmachen wartet): die zweitschlechteste Abwehr der ersten Liga leistete über zwei Halbzeiten engagierte und erfolgreiche Arbeit, 3:1 gegen einen VFB Stuttgart, der schon stärkere Gegner mit ansehnlichem Fussball an die Wand gespielt hat – Borussia-Fans wissen, was ich meine. Der von deutschen Medien ignorierte Africa-Cup bietet weitere Sensationen. Deutsches Fernsehen bietet lediglich schöne Stimmungsbilder von den ivorischen Strassen und Plätzen, sowie dürren Datenjournalismus. Weiterlesen

Die Kranzabwerfer

Medien haben kein Thermostat. Wenn einmal eins heissläuft, haben die Anderen Angst zu spät zu kommen, und rennen der Hitze hinterher. So entstehen Hitzewellen, die das Publikum in den Überdruss treiben. Früher gab es mal Chefredaktionen und Ressortleitungen, die sich ums Temperieren kümmerten. Aber solche Medienherren (kaum Frauen mitgemeint) haben heute keine Zeit mehr für ihre Arbeit. Die durchs Dorf getriebene Sau ist dieses Mal schon tot. Der sog. “Kaiser” Franz Beckenbauer starb ausgerechnet in der knapp bemessenen Fussball-Winterpause, so dass sich wirklich kein einziges Medium mehr einkriegt. Ich habe noch keinen “Nachruf” gefunden, dem ich folgen kann. Aber ich muss auch zugeben, dass ich die meisten gar nicht erst mit der Kneifzange anfasse. Weiterlesen

Wo ist eigentlich Lauterbach?

Jongleure und eine Jongleurin – Was ist schon eine Milliarde?

Gestern im Westfalenstadion. Diese Krise ward lange nicht gesehen. Gut, die zweite Halbzeit beim 1:1 der Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA gegen den Tabellenletzten war auch schlimm. Noch bedeutender war, dass in Deutschlands grösstem Fussballstadion 1.000 Plätze freiblieben. Dauerkarteninhaber*innen sind gelegentlich verhindert. Die meisten in Dortmund haben aber lange Telefonlisten von Freund*inn*en, die die gerne mal für ein Spiel ausleihen. Anders als bei den Plastikvereinen mit Ministadien (Leverkusen, Wolfsburg, und irgendwas-mit-heim), wo im Winter gähnende Leere auf den Tribünen herrscht. Die leeren Plätze in Westfalens Stadion markieren den Riss im Business. Weiterlesen

Die Schönheit der Solidarität

Was Fussballfans suchen – aus Anlass einiger Pokalspiele

Am Dienstag stand ich im kalten Regen auf Bahnsteig 2 des sogenannten Bahnhofes Beuel. Der Bahnhof ist für die jahrzehntelangen Arbeiten an einem wenige Kilometer langen S-Bahnabschnitt von jeglichen Überdachungen und Wetterschutz befreit. Von 9-17 Uhr arbeitet dort ein richtiger Mensch am Fahrkartenschalter. Also abends und am Wochenende menschenleer. Obwohl: im Stellwerk am Bahnsteig 1 habe ich Licht gesehen. Was passiert dort wohl? Weiterlesen

Ganz bei Trost

In Medienfachkreisen, gewöhnlich gut abgegrenzt von breiter Öffentlichkeit, kursierten mehr oder weniger zweifelhafte Zahlen darüber, was Showrunner des öffentlichen TV auf ihren Konten verbuchen dürfen. Die Boulevard-Dreckswühler suggerieren dabei prompt, dass das im Privathaushalt der Damen und Herren Miosga, Klamroth oder Böhmermann landet, was auf der Strasse entsprechendes – und scheinbar berechtigtes – Kopfschütteln auslösen soll. So geht Aufmerksamkeitsökonomie. Weiterlesen

Neuzeit hat begonnen

Die WM kommt am Sonntag im 16. Jahrhundert an: Spanien-England

In Geschichte hatte ich eine 1. Die Menschheitsgeschichte in langen Prozessen zu betrachten, habe ich allerdings nicht in der Schule sondern in meinem Jugendverband (Jungdemokraten) gelernt. So betrachtet sind historische Fortschritte der Menschheit unverkennbar. Aber selbstverständlich ist dieser Prozess widerspruchsreich, bis hin zu katastrophalen Rückschlägen. Und das meiste ist menschengemacht. So erreicht der Frauenfussball bei der WM in Australien – im Sauseschritt durch die Jahrhunderte – nun das 16.: England gegen Spanien. Weiterlesen

Schalke fördert Borussia

Als Fan von Borussia Mönchengladbach muss ich leidensfähig sein. Wie jeder Fussballfan. Die, die nie leiden, sind keine Fans, sondern Opportunisten. Wir Borussen-Fans haben die letzten Spielzeiten besonders gelitten. Trainer Rose, Hütter, Farke – oder war es umgekehrt? – da war keine gute Zeit dabei. Der Letzte, mit dem sich gute Erinnerungen verbinden, war Lucien Favre. Und der hat von sich aus gekündigt.

Gute Erinnerungen habe ich dagegen an meinen Heimatverein FC Schalke 04, Extradienst-Gastautor Ludger Volmer ist dort sogar Mitglied. Weiterlesen

“Du brauchst nicht zu weinen!”

Vor 50 Jahren fand das grossartigste DFB-Pokalfinale aller Zeiten statt

Klimwandel? Hatten wir damals schon. Es war so unerträglich heiss, wie bei der WM 1970 in Mexiko. 1973 war ich 16, der letzte Sommerurlaub mit den Eltern. Die Ruhrkohle AG hatte ein eigenes Reiseunternehmen für ihre Beschäftigten. Wir waren in einem Dorfgemeinschaftshaus in Nordhessen – hiess es Ronshausen? Oder Dalwigksthal? Egal, vergessen. Es war jedenfalls überfüllt. Jede Bewegung war zu viel. Allenfalls das Anheben des Pilsglases war zumutbar. Und ausgerechnet unter diesen Umständen fand dieses “herrliche Spiel” (Ernst Huberty) statt. Das müssen Sie mal den heutigen Nationalspielern erklären … Weiterlesen

Emotionale Macht

Der Meister feuert seine Führungskräfte. Der Verlierer wird von einer 25.000-Menschen-Tribüne, der grössten Europas, so deftig gefeiert und geknutscht, dass die geknutschten Millionäre allesamt in Tränen ausbrechen. In Bochum feierten sie ihre Unabsteigbaren mit einem Platzsturm – dort wurde nicht nur metaphorisch, sondern ganz echt geknutscht und getatscht. Eine fünfstellige Zahl Schalke-Fans feierte im feindlichen Leipzig ihre Absteiger. Und auch in den vollen Stadien von Köln und Mönchengladbach (je über 50.000), deren Teams eine Saison absolviert haben, die nur als Gurke zu bezeichnen ist, übernahmen die Fans die Regie und feierten sich selbst. Weiterlesen

Ein feiner Kerl

Lars Stindl verlässt die erste Liga aus freien Stücken – ein Verlust

Der Fussball-Vollprofi Lars Stindl hat nur wenig Medien-Gewese um sich selbst veranstaltet – nicht ganz so radikal wie der Kölner Fussballgott Hans Schäfer (Null Medien-Interviews), aber doch stark in seinem Sinne. Stindl sprach zu den Fans durch seine Leistungen “aufm Platz” – und die Fans von Borussia Mönchengladbach haben diese Sprache immer sehr genau verstanden. Darum wird über seinen Abschied nach dem heutigen Abschied von einigen geweint, auch von mir. Bei allen anderen Abgängen würde mir das nie in den Sinn kommen. Hier die Gründe. Weiterlesen

Ich vermisse ihn schon lange

Zum Tod von Ernst Huberty

Er war eine Marke. Und ist es bis heute geblieben. “Mr. Sportschau”. Friedrich Küppersbusch, Anfang der 80er Volontär beim WDR, versicherte mir, dass er noch mit über 80 Jahren als Ausbilder von seinen Schülern verehrt wurde, als sei er ein Reportagegott. Ich hatte ihn bereits zu seinem 90. hier gewürdigt. Die ARD-Mediathek bietet ebenfalls ihre 90.-Geburtstags-Ehrung wieder an. Warum nur haben sie so wenig von ihm gelernt? Weiterlesen

Wer will die Ukraine noch haben?

“It’s the economy, stupid!” – Best of 31. März 2023 mit: Wehner-Verteidigung, CGT (mit Update 1.4.), Irland, Rheinland-Derby

Was bedeutet der Krieg (“Meat Grinder”) für die ökonomische Basis der Ukraine? Es war schon vor dem Krieg schlimm. Wie es jetzt aussieht, versucht Kai Kleinwächter/telepolis zu ermitteln: Wie Russlands Krieg die Ukraine in Abhängigkeit und Armut gestürzt hat – Nach einem Jahr Krieg existiert keine substanzielle Binnenwirtschaft ohne Hilfe von außen mehr. Soziales Niveau eines Dritte-Welt-Staates. Endet der Krieg nicht bald, werden die Folgen verheerend sein.” (Auch der 2. Teil von Kleinwächters Analyse von schockierender Klarheit.) Ökonomisch betrachtet lässt sich also schliessen: den Krieg verliert, wer die Ukraine übernehmen muss. Wenn das Putins Kriegsziel war: Mission accomplished. Weiterlesen

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