Beueler-Extradienst

Meldungen und Meinungen aus Beuel und der Welt

Schlagwort: General Anzeiger (Seite 1 von 6)

Ich wars nicht

“Service unavailable” beim General-Anzeiger

Nicht, dass es ich es am Wochenende furchtbar vermisst habe. Aber der Bonner General-Anzeiger war für Otto Internetnormalnutzer noch weniger nutzbar, als sonst mit der Paywall seiner Konzernmutter “Rheinische Post”. Ich selbst gehöre derzeit eher zu den Nachrichtenmüden, von denen in einer Studie des Reuters Institute die Rede ist, und über die Sebastian Köhler/telepolis berichtet: Wollen wir vom Krieg in der Ukraine nichts mehr wissen? – Oxford-Reuters-Studie sieht Vertrauen in Leitmedien auf Rekordtief. Mediennutzer sollen nachrichtenmüde sein. Das gilt allerdings nicht für alle Informationsangebote.” Weiterlesen

Milliardärsförderung

Gestern war mir beim warten auf den Zug nach Köln langweilig. Ich tat etwas, was ich schon lange nicht mehr gemacht habe: ich kaufte zwei Zeitungen, gedruckt auf Papier. Ich wollte rausfinden, ob sich sowas noch lohnt (ich nehms vorweg: Nein!). Als ich 1990-2005 zwischen Bonn und Düsseldorf pendelte, war es mir ein Genuss, mich mit Zeitungen zu bevorraten und während der 45 Minuten IC-Fahrt zu studieren. Ich holte mir täglich GA, Express und WAZ. Auf der Rückfahrt lieh ich mir in der Fraktionspressestelle SZ und FAZ aus, und brachte sie am nächsten Morgen zum Archivieren zurück. Es war eine intellektuelle Freude und machte mich nicht dümmer. Weiterlesen

Auf- und Abstiege

mit Update 13.10.

Aufsteiger*innen unserer Zeit sind zweifellos die Aufständischen im Iran. Jacobin bringt ein Interview mit einer anonymisierten Aktivistin, das nach meiner unmassgeblichen Kenntnis wohlinformiert und von politischer Reife geprägt ist: Massenproteste im Iran: »Keine Mullahs, kein Schah, nur Demokratie« – Seit dem gewaltsamen Tod von Jîna Mahsa Amini sind im Iran heftige Proteste gegen das Regime ausgebrochen. JACOBIN hat mit einer iranischen Aktivistin darüber gesprochen, welche Form der Solidarität hilfreich und welche hinderlich ist.” Interview mit Parandeh geführt von Sayeh Javadi, Übersetzung von Thomas Zimmermann. Weiterlesen

Thielisten greifen an

Sie wollen die deutsche/europäische IT-Sicherheitsstruktur kapern (oder haben sies schon?) / Und: Medientratsch

Der Thielismus kam hier schon vor. Sein Namensgeber Peter Thiel hat schon – gemeinsam mit dem Mörder Mohammed Bin Salman – Donald Trump finanziert, und trachtet mit hundertprozentiger Sicherheit danach, auch den nächsten US-Präsidenten in seine Fäden einzuhaken. Aufregender als irgendwelche Kriegspropaganda war diese Meldung des Onlinemagazins Police-IT: “Top-Insider von Rola bzw. T-Systems als neue Lobby-Vertreter von Palantir”. Weiterlesen

Kulturwandel

Erfolgsgeheimnis und Strategieproblem einer Oberbürgermeisterin

Gestern sprach ich länger in angenehm lauschiger Sommerabendatmosphäre mit einer leitenden Mitarbeiterin der Bonner Stadtverwaltung. Unsere näheren Freund*inn*e*n erraten mglw., um wen es sich handelt, wir wurden auch gesehen. Es war nicht geheim. Zu meiner Überraschung war sie – die gewöhnlich sehr kritisch urteilt – des Lobes voll über die etwas weniger als zwei Jahre amtierende Oberbürgermeisterin Katja Dörner. Ich selbst kenne die seit nun knapp drei Jahrzehnten. Am Start ihrer Karriere, damals in der Grünen-NRW-Landtagsfraktion (als MdL-Mitarbeiterin), musste sie sich von einer sich als Feministin dünkenden Kollegin sagen lassen, sie sei “ein karriereunfähiger Lispelzwerg”. Weiterlesen

Datenkapital

Neulich beim täglichen Surfen nahm ich wahr, dass der nette Kollege Dylan Cem Akalin gelegentlich im lokalen General-Anzeiger wieder über Beueler Angelegenheiten schreibt, z.B. die penetrante Lärmbelästigung durch den Flugplatz Hangelar. Akalin war lange für Beuel zuständiger Korrespondent – wenn so einer weg ist, merkt frau*mann erst, wie wertvoll er war. Einzelne Texte stehen ohne Paywall-Symbol, doch nach dem Anklicken forderte der virtuelle Revolver der Verlagsmutter “Rheinische Pest”: “Daten raus – oder raus!” Ich ging dann, mit Bedauern. Weiterlesen

Bürger*innen vernünftiger

… als “ihre” Medien

War denn wieder alles umsonst? Milliarden und Abermilliarden wurden ausgegeben und investiert, um den deutschen Wähler*inne*n klarzumachen, wie wichtig es sei, dass Deutschland eine Grossmacht, gerne “Weltmeister”, wie alle anderen auch wird (“Normalisierung”, “entkrampfter Patriotismus” etc.). Wie wichtig es ist, freien Handel gegen alles Böse zu verteidigen. Und dass dafür selbstverständlich auch freier Rüstungshandel notwendig ist, so wie das Ausprobieren entsprechender Qualitätsprodukte deutscher Ingenieurskunst – weil es nicht anders geht, am lebenden Objekt von Jemen bis Somalia. Und dann das. Weiterlesen

Moralische Avantgarde?

In den 70ern und 80ern lautete ein zynischer Reim der Politszene: “Hast Du einen Opa? Schick ihn nach Europa!” Wie verhält es sich in diesem Zusammenhang mit der Vizepräsidentin des EU-Parlaments Katharina Barley? Sie sagte gestern morgen im DLF; “Er (Putin) hat nun mal diese Atomwaffen. Dann wird er als nächstes Georgien, Moldova, wen auch immer überfallen, und wir sagen dann jedes Mal, na ja, aber er hat Atomwaffen. Das kann doch nicht unsere Politik sein.” Darum ist Frau Barley für Waffenlieferungen. Wie Martin Singe eben hier schlüssig aufgeführt hat, eskaliert sie damit mit, rettet nicht Menschenleben, sondern opfert sie. Weiterlesen

Qualifiziert, aber nicht doof genug

Zur Spekulation um OB Katja Dörner

mit Update nachmittags

Das hat nahegelegen. Dass Lisa Inhoffen/General-Anzeiger Gerüchte aufgreift, und damit mitverbreitet. Das erhöht alle: unsere Oberbürgermeisterin, unsere Stadt und ihre lokale Monopolzeitung. Katja Dörner hat als Bundestagsabgeordnete (2009-20) in der Grünen Bundestagsfraktion nicht nur als stellv. Vorsitzende die interne “Friedensrichterin” gegeben, sondern fachlich exakt die Ressorts betreut, die jetzt in der Bundesregierung neu zu besetzen sind. Aber sie ist nicht dumm (= karrieregeil) genug, sich ins Berliner Haifischbecken schubsen zu lassen. Das wäre kein gutes Leben. Weiterlesen

Omikron und Langeweile

Die gute Nachricht zuerst. Heute ist der erste Tag seit Omikron, an dem die 7-Tage-Inzidenz in Bonn leicht zurückgegangen ist: von 1.652 auf 1.504. Die Bonner Impfquote liegt über 87%; zwei Drittel sind geboostert. Stand letzter Woche liegen 88 Coronafälle im Krankenhaus (19 auf Intensiv), das war zuletzt angestiegen. Diese Daten sind respektabel – bei allem Chaos, das die arbeitenden Menschen, insbesondere in Kitas, Schulen und Pflegeeinrichtungen durchzustehen haben. Weiterlesen

Gelber Porsche

Wer sowas kauft/fährt, für die*den ist unauffällig bleiben und andere-nicht-belästigen-wollen keine Option. Heute mittag am Adenauerplatz, an der Spitzkehre zwischen den beiden Haltestellen., dort, wo das Rechtsabbiegen Richtung St. Augustin/Siegburg verboten ist. Wer es dennoch versucht, muss abwarten, bis die Fussgänger*innen von und zur Linie 66 durch sind, also dann, wenn hinter ihr*ihm die Ampel bereits wieder auf Rot wechselt. Heute geschah es, wie so oft. Weiterlesen

Wundersame Bahn LXXXIII

Die gegenwärtige Aufregung in der Region ist nur der Ausläufer eines kommenden Sturms
Die Lokalpresse ( = Ein-Zeitungs-Kreis: GA) berichtet nun schon in Miniserie über die Pendler*innen*aufregung zwischen Köln und Bonn. Das ist gut so. Aus meiner eigenen Bahnpendlererfahrung weiss ich, dass das, was in den Medien erscheint, nur eine stark moderierte Version dessen ist, was ich alltäglich erlebt habe. So wird es auch heute sein. Mein persönliches Abenteuerprojekt ist heute eine Verabredung zum Abendessen in der Kölner Südstadt. Weiterlesen

Grüne – was läuft eigentlich gut?

mit Update 15.11.
Von Bonn bis zum Bund
Um nicht als Meckerkopp am Rand dazustehen zunächst ein zentrales Kompliment: die linke Ratskoalition (Grüne, SPD, “Die Linke”, Volt) hat direkt zu Beginn ihrer Zusammenarbeit einen “Doppelhaushalt” (d.h. für zwei Jahre) der Stadt Bonn beschlossen. Da die Oberbürgermeisterin direkt “vom Volk” gewählt wird, ist das die Königsdisziplin eines Parlamentes, in diesem Fall des Bonner Stadtrates. Ich war oft genug dabei: das ist eine harte realismusgestählte Schufterei, war nie meine persönliche Neigung, weswegen ich alle hochachte, die sich da als ehrenamtliche Politiker*innen reingraben. So viel Lob muss sein. Weiterlesen

1 Jahr Dörner

Gestern kommentierte sie das selbst – WDR-Lokalzeit
In Bonn wird über jede*n, die*der in Verantwortung gewählt wird, sofort schlecht geredet. Da sind die Grünen keine Ausnahme. Die neugewählte Oberbürgermeisterin hat in ihrem ersten Amtsjahr auf öffentlichkeitswirksame Symbolismen verzichtet. Stattdessen hat sie eine Ratskoalition aus vier Fraktionen (Grüne, SPD, Linke, Volt) geschmiedet und mit dieser Koalition einen Doppelhaushalt im Stadtrat durchgebracht. Eine unverzichtbare materielle Grundlage für kommunale Handlungsfähigkeit. Da gibt es vor Ärger und Neid für die derangierte CDU-Opposition kein Halten mehr. Weiterlesen

Beuel City

Die Magie von Katja & Katrin erinnert an das China Mao Zedongs
Der General-Anzeiger verrammelt 90% seiner digitalen Inhalte hinter einer ihm von der Konzernmutter Rheinisch-Bergische Verlagsgesellschaft mbH aufgebrummten Bezahlmauer. Die Gastronom*inn*en, die ihn ausliegen hatten, haben ihn nach den Corona-Lockdowns nicht mehr neu abonniert. So bleibt nur der Zeitschriftenladen Struck, der täglich vier GA-Seiten, darunter den Lokal-Aufmacher und die Beueler Seite, öffentlich im Schaukasten aushängt. Weiterlesen

Online last

Deutsche Medien graben ihre Grube selbst
Über Paywalls rege ich mich gar nicht mehr auf. Deutsche Verleger*innen, mehrheitlich Milliardär*inn*en, sehen ihren Lebenssinn darin, Informationsfreiheit und Meinungsvielfalt zu verknappen. Der Volkswirtschaftsklippschule folgend, die sie in ihrer Jugend besucht haben müssen, lässt sich nur mit knappen Gütern Extraprofit machen. Gut, ist mir egal. Macht einfach so weiter. Ihr müsst nicht beim ehemaligen Handelsblatt-Angestellten lesen. Ich finde beim Dealer meines Vertrauens Wege über oder unter Eure Mauer, oder um sie herum. Kein Problem. Weiterlesen

Paris tut es

Autofahrer*inne*n was wegnehmen? Wie weit traut sich Bonn?
Wenn Paris Tempo 30 einführt, wie die französische Nachrichtenagentur AFP es der Welt meldet, wie lange wird es dann noch dauern, bis Bonn es tut? Früher hätte ich hundert Jahre geschätzt. Aber alle gesellschaftlichen Bereiche sind Beschleunigungstendenzen ausgesetzt. Wie viele Jahre Wartezeit wird also die grüne Oberbürgermeisterin einsparen? Der gute Wille ist dokumentiert. Weiterlesen

Mauern

Wer Mauern baut, gräbt sich seine Grube selbst. Der Bonner General-Anzeiger z.B. feierte einen nicht mehr jungen Mann als tapferen Widerstandskämpfer gegen die grausame Oberbürgermeisterin Dörner, der, als er noch ein junger Mann war, von informierten Kreisen der Extradienst-Leser*innen*schaft als “Fälscher-Fritz” bezeichnet wurde. Ich habe ihn mal persönlich Ende der 70er Jahre als Studentenparlamentspräsidenten abgewählt. Der General-Anzeiger hiess seinerzeit noch General-Verschweiger, konnte also in seinem Archiv dazu nichts finden 😉 Weiterlesen

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