Beueler-Extradienst

Meldungen und Meinungen aus Beuel und der Welt

Kategorie: Fußball (Seite 1 von 65)

Die Fifa hat ein Problem

Es gibt nur wenige auf der Welt, denen ich lieber ein Problem an den Hals wünsche, als der umsatzstärksten Mafia der Welt, der Fifa – “Fédération Internationale de Football Association”. Deren Kopf Gianni Infantino – wer soll mehr wissen, was in dem vorgeht, als sein Friseur? – hat eine grundsätzlich schlaue strategische Entscheidung gefällt: der Rest der Welt ist weit grösser und mächtiger, als der mächtige aber klitzekleine Wurmfortsatz Europa. Weiterlesen

Fussball-Front

Wenn Sie meinen, dass im Fussball Tore und – daraus resultierende – Punkte entscheiden, “entscheidend is’ auf’m Platz”, dann. sind Sie sehr, sehr alt. Ungefähr so alt wie ich. Ihnen muss ich mitteilen: schön wärs. Wir können froh sein, wenn es nicht immer so ausgeht, wie erwartet. Die Momente, in denen es nicht so ist, sind für die Fans heute die seltenen Momente tief empfundenen Glücks. Denn meistens, seien wir ehrlich, siegt im Profifussball der Herren wie im Rest der Gesellschaft das Kapital. Weiterlesen

Verfassungsfeinde, wirksame

Wo sie nicht nur sind, sondern auch tun

“Verfasssungsfeinde” ist ein unbestimmter Rechtsbegriff, im Umkehrschluss also ein Produkt politischer PR, ein Kampfbegriff. Er wurde in den 70er Jahren erfunden, als die 16 Ministerpräsident*inn*en, davon 3 nur Bürgermeister, und Bundeskanzler Willy Brandt, dessen Heiligsprechung durch seine Genoss*inn*en seitdem offenblieb, den sog. “Radikalenerlass” erliessen, von Anfang bis Ende ein verfassungsrechtlich umstrittenes Unterfangen. Wer oder was verfassungswidrig, sei, das zu beurteilen oblag allein dem Bundesverfassungsgericht. Feinderklärungen dagegen waren und sind freihändig möglich, jederzeit und gegen jede*r*frau*mann. Weiterlesen

Kein Klassenunterschied

Ist der VFL Bochum jetzt der Massstab für den BVB?

Das hat niemandem Spass gemacht – ausser dem VFL in den ersten 20 Minuten – der Regen strömte, und die Stimmung brauchte sehr lange, bis sie aufkam. Der Bochumer Myron Boadu hatte offenbar zu viel Zeit zum Nachdenken, als er mit dem Ball allein auf Kobel zurannte, drei hilflose Dortmunder hinterdrein. Möglich, dass der BVB nach einem 0:3 zerfallen wäre. Das war knapp. Weiterlesen

Vorstand bemerkt Krise nicht

Am vergangenen Dienstagabend trafen sich exakt 1.335 Mitglieder des 1.FC Köln  in der “Kölnarena” zur Mitgliederversammlung. Der Verein ist bekanntermaßen aus der Bundesliga abgestiegen, nachdem Vorstand und Geschäftsführung seit mehreren Jahren so agiert haben, wie Christian Lindner in der Ampel. Beim FC heisst es nicht Schuldenbremse, sondern schaffe, spare, kein Häusle (Vereinsheim) baue, aber absteige. Um zu verstehen, was da vor sich ging, ist noch ein gewisses Politikwissen (ich darf ja hier nicht über Fußball schreiben) erforderlich. Der FC hat neben dem Vorstand einen Mitgliederrat, der als eine Art Aufsichts- oder Kontrollgremium fungiert. Weiterlesen

Deutscher Abstieg

Die DFL pfeift im Wald

Das Kartell des deutschen Profifussballs der Herren, die 36 Mitglieder der Deutschen Fussball-Liga (DFL = die Vereine der 1. und 2. Liga) pfeift im Wald. Sie muss ihr teuerstes TV-Paket, die Samstagsspiele, neu ausschreiben. Kann sie also einen höheren Erlös erzielen als zuvor? Der Kicker, der seinerseits eine institutionelle Zusammenarbeit mit Dazn sowie mit semikriminellen Wettanbietern pflegt, aber auch auf beste Beziehungen zur DFL angewiesen ist, meldete – als jetzt gecanceltes Gebot – 320 Mio. von Sky und 400 Mio. von Dazn. Das klingt vergleichsweise bescheiden, denn als Gesamterlös wird eine Summe von über 1 Mrd. erhofft. Weiterlesen

Wenn die Welt keinen Fussball kennt

Wem würde nichts fehlen?

1. ZUR EINRICHTUNG und entwicklung der von den fussballvereinen
unabhängigen FANPROJEKTE wurde mir von befreundeten professoren an
den HOCHSCHULEEN in frankfurt, düsseldorf und duisburg jeweils ein
lehrauftrag besorgt, um gemeinsam mit den studierenden feldforschung im
fussballmilieu und biografische interviews zu machen —zum vorteil
ihrer haus-und diplomarbeiten und zur qualifizierung unserer
emanzipatorischen interventionen – siehe dieter bott/gerold hartmann “DIEFANS aus der KURVE -eintracht -let`s go”—brandes&apsel verlag
1986, frankfurt- Weiterlesen

Wie Schalke?

Die Bewährungsprobe der neuformierten Führungsspitze der Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA ist jetzt

Letzte Spielminute in Stuttgart. Gregor Kobel hat den Ball am eigenen Strafraum, unbedrängt. Kein Mitspieler bietet sich zum Abspiel an. Wie wäre es Kobel geschehen, wenn er in dieser Situation den Ball voller Wut ins eigene Tor geballert hätte, zum 1:6? Das fragten wir uns in meiner Beueler Fussballkneipe. Zwei alte Beueler Freunde, BVB-Fans, sind z.Z. in Wien. Dort gewann Rapid das Stadtderby gegen Austria 2:1, und ist seit vielen elenden Salzburger Jahren endlich mal wieder Tabellenführer. Viele Vorteile Wiens gegenüber Dortmund. Weiterlesen

Murdoch-Nachfolger gefunden?

Die Geschäftsführung des deutschen Profifussball-Kartells (der Herren) DFL steht derzeit unter Vollstress. Am kommenden Dienstag droht der Spruch eines sog. (rechtsstaatsbefreiten) “Schiedsgerichts” zwischen ihr und dem TV-Rechtehändler und Pay-TV-Anbieter Dazn. Letzterer erhöht schon mal den Druck, der unterm Strich bedeuten könnte, dass ein “Erfolg” der DFL vor dem Gericht teurer werden könnte, als eine Niederlage. So bauen kapitalistische Vollprofis Druck auf. Sympathisch ist was anderes. Weiterlesen

Menschgewordene Foie gras

Die Uefa-Champions-League

In diesem Jahr sind die Sportressorts der Medien voll mit Anleitungen und Erklärungen, wie genau die sog. “Champions League” der europäischen Mafiaorganisation Uefa nun funktioniert. Ein ehrenwerter Versuch von Maximilian Rieger, Christina Höwelhans und Sabine Lerche/DLF hier: Was der neue Turniermodus mit sich bringt – Die 2022 von der UEFA beschlossene Reform der Champions League geht an den Start. Dabei hat sich nicht nur der Spielmodus verändert, es gibt auch mehr Teilnehmer, mehr Spiele und vor allem mehr Geld für die UEFA.” Klar ist: der Titel ist irreführend. Es nehmen zwar auch “Champions” teil, aber in erster Linie kostspielige TV-kompatible Teams, die dringend das viele Geld brauchen. Weiterlesen

Tod durch Sport

Jede*r 40.000. Marathonläufer*in kratzt ab

Die neoliberale Ökonomie forciert nicht nur die Individualisierung, stabilisiert sich auf diese Weise selbst gegen die Gefahren kollektiven Widerstands. Sie frisst sich auch ins Bewusstsein des Individuums. Die Zunahme psychischer Erkrankungen schieben viele auf Corona. Das ist auch nicht abwegig. Aber Corona war kein Systemchanger, sondern “nur” Beschleunigung, und in dieser Hinsicht besonders kapitalismusimmanent. Wenn also in dieser grenzenlosen neoliberalen Freiheit etwas schiefläuft, kann es nur am Selbst liegen, das Fehler gemacht hat und dafür verantwortlich ist. Weiterlesen

Netzer 80

Günter Netzer wird heute 80. In meiner Lebenszeit war er der grösste Fussballer. Als Geschäftsmann dagegen …, siehe unten. Wenn meine Borussia ihn heute mit einem Heimsieg ehrt, soll es mir recht sein. Anders als Hans Schäfer, wofür ich meiner Ex-Arbeitskollegin Bettina Tull lebenslang dankbar sein werde, und Ewald Lienen, wofür ich Karin Knöbelspies ebenso lange dankbar sein werde (beide übrigens: Bickendorferinnen), war ich ihm zwar oftmals räumlich nahe, habe ihn aber nie persönlich kennen gelernt. Das Folgende wird ihm also vielleicht nicht gerecht, weil es meine Geschichte ist. Weiterlesen

Radikale Konsequenz

Die Bundestagspräsidentin hat am abgelaufenen Dienstag eine Sonntagsrede gehalten. Sie “forderte die Politik auf, sich stärker der Lösung konkreter Alltagsprobleme zu widmen”. Wäre gar nicht schwer: Mindestlohn erhöhen, Bürgergeld erhöhen, (versprochenes) Klimageld einführen, sozial gebundene Wohnungen anbieten, Fachkräfte für Pflege, Kranke und Kindererziehung anwerben, einstellen und anständig bezahlen. Geld? Ist genug da. So what? Weiterlesen

Rheinlandderby an Gladbach

Vor knapp 900 Zuschauer*inne*n, also nahezu unbemerkt von der Öffentlichkeit, fuhr Borussia Mönchengladbach, im Mittelfeld der 2. Liga, einen knappen Sieg gegen den FC Köln, im Fahrstuhl der 1. Liga, ein – im Elfmeterschiessen. 3 Minuten nach der Pause gelang Flaka Aslanaj, Migrantin aus dem Kosovo, das 1:0. Typisch borussisch der Ausgleich von Janina Hechler, Kölnerin mit Reutlinger Migrationshintergrund, in der Schlussphase (84.). Im Elfmeterschiessen hatte die Borussia mit 8:7 das bessere Ende für sich. Wünschen wir den Damen also ein gutes Los für die 3. Runde des DFB-Pokals. Und statt des leeren Grenzlandstadions einen vollen Borussiapark.

Uefa-CL bei Scientology?

Wie kommichdrauf? Angesichts der für keinen Normalo mehr verständlichen europäischen Champions League im Profifussball der Herren wollte ich herausfinden, ob mann als interessierter Glotzer ausgewählter einzelner Spiele eine bessere Chance mit einem US-Account hat. Freunde von mir pendeln zwischen Beuel und NYC, und könnten mich u.U. daran teilhaben lassen. Darum untersuchte ich, wer die US-Rechte an der Champions League hat. Antwort: Paramount hat einen 6-Jahres-Vertrag mit der Uefa. Und damit wird es spannend. Weiterlesen

Starke Nerven, schwache Nerven

Scinece Fiction war seit “Raumpatrouille Orion” nie meine Sache. “Raumschiff Enterprise” kam im ZDF immer gegen die Samstags-Sportschau, war für mich also nie eine Option. Das war ja offenbar der Start von dem, was heute “Star Trek” heisst. Für solche Sachen ist hier mein Kollege Roland Appel zuständig, der mir immer wieder nicht nur von Autos, sondern auch von der Prophetie “Perry Rhodans” (“3200 Hefte mit rund 190.000 Seiten”) vorschwärmt. Jede’ Jeck’ is’ anders. Weiterlesen

Was soll das neue CL-System?

Antwort: Follow the money!

Kein Mensch versteht es, aber alle Medien berichten. Die neue Saison der Uefa-Champions-League ist ein geniales Mafiasystem zum Geldscheissen. Seit es diese Champions-League gibt, ist ihr Erreichen das dominante Ziel jedes Profifussballvereins (der Herren). Die Medienkonzerne stopfen jede Menge Kapital herein, und unten raus kommen für jeden teilnehmenden Verein Millionen. Wie es sich im Kapitalismus gehört: für viele Vereine wenige Millionen, für wenige Vereine viele. Das Problem, das blieb: gähnende sportliche Langeweile in der sog. Gruppenphase, in denen in “ausgelosten” 4er-Gruppen jeder gegen jeden in Hin- und Rückspiel antrat. Weiterlesen

Topspiel? – Ein einziger Lichtblick

Der ist schwarz und hat einen guten Namen

Wenn BVB-Frankfurt ein “Topspiel” der DFL war – so bezeichnen es die Marketingbesoffenen in DFL und eingebetteten Medien – was sagt das dann über die anderen DFL-Partien? Bei schwüler Witterung war das Anschauen fast so anstrengend wie das Mitspielen. Beide Teams schöpften ihr Auswechselkontingent aus. Und sie waren gleich schwach. Frankfurt lehnte alle BVB-Geschenke konsequent ab. Weiterlesen

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