In Beuel vernehme ich lautes Gelächter von der jemenitischen Bergwelt bis zu somalischen Piratenstränden

Dazu müssen Sie wissen: die Handynetze sind dort weit besser, als in unserer unterentwickelten Region. Dadurch verbreiten sich Informationen effektiver. Der Horizont der Weltbetrachtung wird automatisch grösser, als in mitteleuropäischen Zwergstaaten. Deutsche Bundesregierungen sind darüber schon lange deprimiert. Brücken stürzen ein, schlechtes Wetter führt zu Katastrophen – wie soll sie da noch ernstgenommen werden in der Welt? Der beliebteste deutsche Politiker, bzw. beliebteste Sozialdemokrat, sendet deutsche Kriegsschiffe aus, wie es zuletzt der geliebte Wilhelmzwo getan hat, eins in die Strasse von Taiwan. eins ins Rote Meer, um unsere atomare Schutzmacht bei guter Laune zu halten. Ob das ausreicht? Zweifel sind erlaubt.

Denn worüber die Welt da draussen so lacht, das ist Schadenfreude, die im Gegenzug die hierzulande grassierenden Depressionen noch vertiefen dürfte. Uwe Kerkow/telepolis hat es – offenbar durch schlichtes Lesen – ermittelt: Rotes Meer: Der Westen hat’s vergeigt – Zehn Monate vergeblicher Bemühungen, die Schiffspassage durchs Rote Meer zu sichern, sind von Fehlschlägen begleitet. Und auch der Ukrainekrieg spielt eine Rolle.”

Hmm, wenn ich der in Deutschland beliebteste aller Borisse wäre, der in Kürze in Ramstein mit diesem krebskranken US-Rüstungsminister über die Aufteilung von Kriegslasten konferieren müsste, ich würde mal ganz scharf überlegen, was ich dort zum Trinken und Rauchen servieren lasse.

Merke: “Football is a simple game. Twenty-two men chase a ball for 90 minutes and at the end, the Germans always win.” (Gary Lineker). Bei Krieg ist es umgekehrt: nicht simpel, viel zu viele Männer, zu viele Jahre statt nur Minuten, und am Ende gewinnen – zum Glück – immer die Andern. Nur leider fällt in Deutschland auch zu viel Geschichtsunterricht aus.

Über Martin Böttger:

Martin Böttger ist seit 2014 Herausgeber des Beueler-Extradienst. Sein Lebenslauf findet sich hier...
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