In Köln-Klettenberg gibt es ein sensationelles Oma-Café mit Kuchen der Extraklasse. In diesem Stadtteil bin ich aufgewachsen und seit ich denken kann, gibt es an der Luxemburger Straße, kurz hinter dem Gottesweg (oder vor, je nachdem aus welcher Richtung Ihr kommt) das Café Osterspey. Weder die Neon-Leuchtschrift, noch das Interieur haben sich seit den 50er Jahren verändert. Jahrelang bin ich daran vorbeigefahren – als heute Bornheimer: nach Köln rein, aus Köln ‘raus, – am Samstag, war ich endlich mit einem guten Freund da.
Alle, wirklich alle Geschäfte der Gebäudezeile – links davon z.B. war in den 60ern ein Plattengeschäft, da habe ich als 7-jähriger mit meinem großen Bruder unsere erste Single (Bill Ramsey, “Wumba-Tumba Schokoladen-Eisverkäufer”) gekauft – alle haben in den letzten 70 Jahren gewechselt: Café Osterspey überstand sie alle.
Historische Ausstattung vom Feinsten
Nicht nur die herrlich authentische Innenarchitektur aus den 50er Jahren ist ein Traum: Selbst in der Aussengastronomie – der Bürgersteig auf der Luxemburger Strasse ist mit etwa 2m recht schmal – sitzen Gäste auf speziellen Stühlen: Stahlrücklehne, ein kleiner Sitz und dazwischen ein Metall-Tischchen mit etwa nur 25×50 cm Fläche: Gerade ausreichend für zwei Kaffegedecke und zwei Kuchenteller. Und alles, wirklich alles in Altrosa! Aber Vorsicht: nicht dagegenkommen, dann schwappen Tee oder Kaffee über! Ich weiss nicht, ob die Möbel noch von damals sind, denn das Café gibt es seit 1911!
Kaloriensünden in Zucker-Rausch
Zum Kuchen: Wenige Cafés trauen sich heute noch an Petit Fours – das Osterspey kann es nicht nur, sie schmecken brilliant! Ob Makronenkuchen, Sacher-Torte, Obstsalat oder andere, längst vergessene Torten – im Osterspey ist jede Zeitreise in die Rezepte der Vergangenheit und der Genuss in der Gegenwart möglich. Die Sacher-Torte hat unter dem Schokoladenüberzug eine hauchdünne Schicht Aprikosenmarmelade: Unübertroffen!
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