Wundersame Bahn CXLI
Kürzlich schrieb ich in einer Diskussion mit einem Leser: “Von Berlin aus gesehen ist eigentlich alles weit weg.” Das gilt selbstverständlich besonders für das bevölkerungsreichste Bundesland, in dem in der Regel Bundestagswahlen entschieden werden, mehr als irgendwo anders. Es ist also durchaus spannend, wie sich der FDP-Verkehrsminister und seine Koalition mit SPD und Grünen zu den von Thiemo Heeg/FAZ berichteten Plänen der Deutschen Bahn AG verhalten werden.
Nach den heute üblichen Gewohnheiten ist mit Bauarbeiten im laufenden Betrieb, wie es die vielgeschmähte Deutsche Bundesbahn der West-BRD lange praktiziert hat, unter heute obwaltenden Umständen der (Bahn-)Bauindustrie nicht mehr zu rechnen. D.h. also, wer vorsichtig ist, rechnet mit Stilllegungen und sog. “Schienenersatzverkehr”. Wir hier in Beuel kennen das zwischen uns und Troisdorf (S13-Bau) und haben Erfahrung mit der Terminprophetie der DB AG.
Das also vorausgestellt plant die DB 2026 die Sanierung von Köln-Hagen (Bergisches Land, inkl. Wuppertal – die sind Betriebsausfälle auch schon lange gewöhnt) und 2027 Köln-Dortmund-Hamm – die zentrale Achse des Landes. Das Versprechen lautet wie immer: “Anstatt immer wieder mit kleinen Baustellen im laufenden Betrieb nur das Nötigste auszubessern, wird die Strecke einmal gesperrt, und anschließend sind für mehrere Jahre keine größeren Bauarbeiten mehr erforderlich.” Können Sie noch darüber lachen?
Mein erster Gedanke war: wenn sie bis dahin den RRX fertig gebaut haben, könnte das zumutbar und machbar sein. Dann lesen Sie mal hier, wenn Sie Zeit haben.
Unter diesen Umständen werde ich mir meinen Vorsatz, das 49-€-Ticket zu erwerben, wenn es endlich angeboten wird, noch mal gründlich überlegen und durchrechnen müssen.
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