Beueler-Extradienst

Meldungen und Meinungen aus Beuel und der Welt

Eine Seilbahn für Bonn?

Wer die letzten Tage den Werbemüll aus dem Briefkasten gezogen hat, dem ist vielleicht eine Art Postkarte in die Hände gefallen, mit der Überschrift „Eine Seilbahn für Bonn?“ – eine Umfrage im Rahmen einer Masterarbeit an der Universität Koblenz (nein, kein Tippfehler). Umseitig stellt sich raus, es ist ein Georg Vaßen, der mit einem QR-Code zur Umfrage animieren will.

Dort erwartet mich eine Erklärung, dass es völlig anonym sei – nun, dann nenne ich ihn für diesen Text nur „Die Fritte“, so viel Anonymisierung muss ab jetzt sein.

Der folgende Fragebogen ist eine Vergewaltigung allen wissenschaftlichen Denkens, „die Fritte“ ist zu dämlich einen Fragebogen auf Google-Docs anzurichten. Beispiel: Fragt „die Fritte“, wie oft ich welches Verkehrsmittel nutze: täglich, mehrmals die Woche, einmal die Woche, kann ich einen Haken setzen, mache ich erstmal Bahn, Auto etc. der letzte Punkt ist sogar Flugzeug, dann drücke ich „Weiter“, bleibt die Umfrage mit dem Hinweis stecken, dass in jeder Zeile eine Angabe gemacht werden muss. Also wenn ich kein Auto benutze und kein Flugzeug, geht das nicht, sondern ich muss es wenigstens einmal die Woche nutzen. Bei so viel Stumpfsinn bin ich abgesprungen.

„Die Fritte“ schwabuliert zu Anfang, dass alles anonym sei, gleichzeitig soll ich mich bei Google anmelden, mag ja sein, dass „die Fritte“ glaubt, weil er nicht sehen kann, wer geantwortet hat, dass Google das nicht weiß – anonym ist da gar nichts.

Kommt auch die Frage nach dem höchsten Bildungsabschluss, da könnte unter dem ganzen Zeug, was er aufführt, ein Punkt sein mit „Hochschulabschluss“, nee, „die Fritte“ fragt nach „Master“ oder „Diplom“ etc. habe ich nicht – gab als Hochschulabschluss auch „Magister“ – da falle ich doch komplett aus dem Raster. Könnte ich bei „der Fritte“ unter „Sonstiges“ eintragen – nur was bringt das? „Die Fritte“ weiß sowieso nicht, was das ist.

All das wäre keine Zeile wert, was mich in Angst und Schrecken versetzt, was das für eine „Master“-Arbeit werden soll. „Die Fritte“ studiert in Koblenz Erdkunde und Biologie auf Lehramt – wenn der den Stuss fertig bekommt, dann lassen die „die Fritte“ auf wehrlose Schüler los!

Universität Koblenz, das war mal eine EWH, steht für „Erziehungswissenschaftliche Hochschule“ – nur Lehrer scheinen die nicht mehr auszubilden, nur noch „Fritten“ – und was für welche.

Obwohl, diese Masterarbeit kann es so nicht geben, denn wenn „die Fritte“ den Stuss seinem Prof. vorgelegt hätte, dann wäre das für „die Fritte“ eine schmachvolle Erleuchtung geworden, dann hätte es keine Postkarte im Vierfarbdruck (beidseitig) gegeben.

Nun gibt es aber die Postkarte, hat „die Fritte“ doch nicht von seinem Taschengeld bezahlt, nur wer dann? Die Universität Koblenz? Die FDP? Oder? Oder? Oder…?

Oder sind die Profs der Koblenzer Uni mit „der Fritte“ gleichauf? Ist das ein neues wissenschaftliches Niveau, an welches wir uns dank KI gewöhnen sollten, weil es für mehr nicht reicht?

Wer noch eine Idee hat, gerne – ich nehme auch glaubwürdige, sanft recherchierte Verschwörungstheorien entgegen.

Und mein Statement zur Bonner Seilbahn, ein klares JA!

Unter der Bedingung – als „conditio sine qua non“ – wenn genügend Gondeln 1. Klasse bereit gehalten werden. Im anderen Fall würde ich riskieren mit so einer „Fritte“, gedrängt auf engstem Raum, über den Rhein schaukeln zu müssen.

Und: Wenn „die Fritte“ will, kann sie sich bei mir melden, ich weiß, was man mit „Fritten“ macht – da bin ich gnadenlos.

Über Christian Wolf:

Christian Wolf (M.A.) ist Autor, Filmschaffender, Medienberater, ext. Datenschutzbeauftragter. Geisteswissenschaftliches Studium (Publizistik, Kulturanthropologie, Geographie), freie Tätigkeiten Fernsehen (RTL, WDR etc.) mit Abstechern in Krisengebiete, Bundestag Bonn und Berlin, Dozent DW Berlin (FS), Industriefilme (Würth, Aral u.v.m), wissenschaftliche und künstlerische Filmprojekte, Projekte zur Netzwerksicherheit, Cloudlösungen. Keine Internetpräsenz, ein Bug? Nein, Feature. (Digtalpurist)

3 Kommentare

  1. Berthold Kottmair

    Aufessen und…rülpsen…unanständig, ähhh…

  2. Peter Knolle

    wir sollten den Artikel an die Uni Koblenz schicken, die können das im ihren Pressespiegel aufnehmen, dann wäre es für die Uni auch nachvollziehbar, wenn die Fritte sich nicht mehr selbst exmatrikulieren kann, weil er vorher bei uns in Bonn war.

    • Christian Wolf

      Bei aller heimlichen Liebe zum Kannibalismus, wir sollten das nicht so offen aussprechen – das wirft ein schlechtes Licht auf unsere Stadt!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

© 2024 Beueler-Extradienst | Impressum | Datenschutz

Theme von Anders NorénHoch ↑