Ein Rundgang in knapp zwei Stunden – Die Frankfurter Buchmesse kann überfordernd sein, wenn man sie zu ernst nimmt. Schriftsteller und Filmemacher Dietrich Brüggemann wagt den ironischen Blick.

Es schüttet. Also nehme ich nicht das Rad, sondern die S-Bahn. Dass die Leute auf dem Fahrrad keine Bücher lesen, ist erfreulich, war aber schon immer so. Dass sie auch in der Bahn keine Bücher lesen, ist vergleichsweise neu. Sie glotzen in ihre Handys. Schrecklich. Das sei hier gleich festgestellt, damit diejenigen, die einen Grund suchen, diesen Text nicht weiterzulesen, einen bekommen. „Du garstiger Kulturpessimist!“, sollen sie ausrufen, „von Leuten wie dir wurde jede technische Neuerung stets als Untergang des Abendlandes verteufelt, auch das von dir hochgeschätzte Buch“! Was heute das Smartphone ist, war nämlich vor 150 Jahren der „Schundroman“, mit dem höhere Töchter ihre Väter zur Verzweiflung trieben! Weiterlesen