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Schlagwort: Sporthochschule Köln

Geiseln von Profit und Terrorkampf

Beim Dortmunder Anschlag vom vergangenen Dienstag wurden die Spieler der Borussia, Menschen die sonst ständig unter Beobachtung der Öffentlichkeit stehen, zu ganz gewöhnlichen Opfern eines Terroranschlags mit allen damit verbundenen Folgen. Schon von Wohnungseinbrüchen wissen wir, dass die Opfer oft monatelang traumatisiert sind. Bei Terrorangriffen lösen Explosionsknall, Ausnahmesituation und die Erkenntnis über die Folgen – auch nicht eingetretene – bei den unmittelbar Betroffenen wie auch bei Zeugen ein Trauma aus. Deshalb werden die Opfer nachhaltig psychologisch betreut, um ihnen zu ermöglichen, das Ereignis zu verkraften. Werden solche Erlebnisse verdrängt, kann es zu langfristigen psychischen Irritationen oder Störungen kommen. Schlaflosigkeit, Alpträume, einem Burn-Out ähnliche Symptome und letztich Arbeitsunfähigkeit sind möglich. Wichtig sind Gespräche, gemeinsame Aufarbeitung, psychologischer Rat in einem geschützten Raum ohne Druck. Ohne Druck bedeutet auch, selbst entscheiden zu können, wann man an den Ort des erlittenen Anschlags zurückkehren möchte. Auch seelsorgerische Betreuung kann für manche Betroffenen eine wichtige Hilfe sein. Für nichts davon wurde den Spielern von Borussia Dortmund genügend Zeit gelassen.

Berichte von Spielern, dass ihnen erst bei der Heimkehr zu ihrer Familie klar wurde, Weiterlesen

Sport: ein Drittel sexuell belästigt

Der Sport macht sich immer wieder laut bemerkbar. Nicht nur über die Milliardäre im Fußball, auch über seine Lobbyisten in der Kommunalpolitik. Einige wenige besonders Laute lassen sich sogar gegen die Kulturszene aufhetzen statt mit ihr zusammenzuarbeiten; fast alle Fußballfunktionäre meinen, ohne Kunstrasen laufe ihnen “die Jugend” weg. Und jeder Stadtteil braucht natürlich ein Schwimmbad.
Nun gibt es ein Thema, zu dem ich mir mal vergleichbar vernehmbare Geräusche wünschen würde. Einer Untersuchung der Sporthochschule Köln zufolge werden im Sport ein Drittel aller Aktiven sexuell belästigt, in direkter körperlicher Konfrontation sind es immer noch 5%. Das wäre doch wirklich mal ein guter Grund für Jugendliche, aus dem Verein wegzulaufen. Zur Ehrenrettung des organisierten Sports sei hier ergänzt, dass die Untersuchung, (in der DLF-Meldung verlinkt) von der Deutschen Sportjugend, das ist die Jugendorganisation des DOSB, mitinitiiert war. Und hoffen wir mal, das diese Selbstkontrolle bei uns in Bonn auch funktioniert.

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