Helga Paris – Satou Sabally – Werner Heine
Die Nachrufe nehmen derzeit Überhand. Helga Paris ist nun auch gestorben. Immerhin wird sie in ihren Bildern weiterleben. Ich gebe zu, ich kannte sie nicht. Ich habe sie nur bemerkt, weil die von mir als Schriftstellerin und Essayistin sehr geschätzte Annett Gröschner/taz den Nachruf geschrieben hat. Lesen Sie ihn, er wird auch Ihrer Weiterbildung nutzen: “Helga Paris ist tot: Sie war die Fotografin Ostberlins – Die Fotografin fing in ihren Werken den ungeschönten, grauen Alltag Ostberlins ein. Mit 85 Jahren verstarb sie in ihrer Wohnung in Prenzlauer Berg.”
Wenn Frau Gröschner schreibt, werden regelmässig meine eigenen auf der Hirn-Festplatte gespeicherten DDR-Bilder (von gelegentlichen Besuchen in den 80ern) wieder wach. Bis heute wiederholt der MDR dienstags alte “Polizeiruf 110” aus der Defa-Produktion. Das sind Bilder und Geschichten, die bewahrt werden müssen. Dafür hat auch die verstorbene Frau Paris gesorgt. Danke!
Satou Sabally
Quicklebendig und aktiv ist dagegen Satou Sabally. Ein Weltstar, aber hierzulande kaum bekannt. Basketball-Expert*inn*en werden sie kennen, wenn sie sich überhaupt für den der Frauen interessieren. Immerhin habe ich vor gut 3 Jahren schon auf die Dame hingewiesen. In diesem Interview mit Ruth Lang Fuentes/taz zeigt sie, wie sie gereift ist: “Basketballstar Satou Sabally: ‘Ich habe ein Sprachrohr’ – Satou Sabally ist eine der besten Basketballerinnen der Welt. Ihr geht es nicht nur um Wurfquoten, sie kämpft auch für Frauen- und Minderheitenrechte.” Bei so viel Verstand sollte ihr auch nach dem Leistungssport noch eine Karriere gelingen.
Werner Heine
Das hat mich bei meiner gestrigen Tageslektüre am meisten gefreut: dass der noch lebt. Werner Heine war nämlich, ähnlich wie Extradienst-Autor und -Freund Hans Conrad Zander, Stern-Reporter. Wenn er zur Recherche von Hamburg nach Bonn geschickt wurde, logierte er regelmässig in unserer Beueler WG. Wir haben ihn nie vergessen, weil er – das war damals so selten wie heute – nicht nur ein anstänmdiger Journalist, sondern auch so ein sympathischer Kerl war. Nun hat er ein Buch geschrieben, und gab Udo Brandes/nachdenkseiten ein politisch aussagestarkes PR-Interview: „Ich denke, das wäre eine gute Idee“.
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