Da muss ich die Stadt Bonn doch mal ausdrücklich loben. Seit geraumer Zeit wird das Ernst-Moritz-Arndt-Haus, Adenauerallee 79, auf eine sehr vernünftige Art und Weise genutzt. Nämlich als Als Kunst- und Ausstellungsort. Oft von Alanus-StudentInnen für allerlei experimentelle – und wie ich finde oft sehr spannende Kunstprojekte genutzt. Aber nicht nur. Noch bis zum 28.3.2024 ist die Ausstellung einer international tätigen, in Bonn lebenden und aus Jamaike stammenden Künstlerin Cheryl McIntosh zu sehen mit “Counter Thoughts, Counter Images” – Einer künstlerischen Auseinandersetzung mit Bonns kolonailen Spuren.

Lohnt sich. Aussteller ist übrigens die Stadt Bonn. Ein Teil des Projekts Erinnerungskultur des Zentrums für Stadtgeschichte und Erinnerungskulturen Bonn. Ein Besuch lohnt sich.

Ich bin kein Kunstkritiker – sowas überlass ich den Fachleuten. Aber mr gefallen die Arbeiten von Cheryl McIntosh auch sonst. So war eine ihrer Arbeiten am vergangenen Wochenende bei einer Ausstellung des BBK in der Fabrik 45 zu sehen.

Ich habe in der Ausstellung im Arndt-Haus auch einiges gelernt. Ich wußte zum Beispiel nicht, dass Konrad Adenauer unbedingt deutsche Kolonien wollte. 1927 erklärte der damalige Kölner Oberbürgermeister im Rahmen einer Umfrage der Zeitschrift “Europäische Gespräche”: “Das Deutsche Reich muss unbedingt den Erwerb von Kolonien anstreben. Im Reich selbst ist zu wenig Raum für die große Bevölkerung.”

Zu diesem Zitat hat die Künsterlin den nachdenklichen Adenauer in Schwarz auf ansonsten sehr bunten Stoff dargestellt. Überhaupt wird die an sich traurige Thematik der Schau durch die farbenfrohen Textilbilder konterkariert.

Am besten hingehen und selbst gucken. Zur Ausstellung gibt es ein kostenloses und inhaltsschweres Begleitheft. Wenn jetzt noch ordentlich dafür geworben worden wäre, wäre ich noch zufriedener mit dieser Ausstellung

Die Ausstellung ist nur noch bis 28.3.2024 zu sehen. Freitag bis Sonntag von 12 bis 18 h geöffnet und vom 25 bis 28.März 2024 ebenfalls von 12-bis 18 h. Eintritt frei.