Beueler-Extradienst

Meldungen und Meinungen aus Beuel und der Welt

Schlagwort: Korea

Korea-Perle “Parasite”

Ich habe ihn schon bei seiner deutschen TV-Erstausstrahlung gesehen. Knapp 1 Million sahen ihn in deutschen Kinos. Nun dreht er einen weiteren undurchschaubaren Loop durch das deutsche TV: “Parasite”. In der ARD wird er linear Sonntagnacht (0.05 h) versendet. Mediathekverfügbarkeit? Bleibt Geschäftsgeheimnis wie die Fussball-TV-Verträge. 3sat scheint ihn ab 9. März anbieten zu wollen – Dauer unklar. Weiterlesen

Krieg am Golf und Frieden in Korea?

„Die USA hatten einst die Fähigkeit, in verdeckter Weise einen Sturz von Regierungen einzufädeln. Ich wünschte, wir könnten dies wieder haben.“

John Bolton heißt der Mann, der diesen frommen Wunsch 2007 in einer Rede auf dem Parteitag der britischen Konservativen äußerte. 2002/3 hatte er wie kaum ein anderer in Washington für den völkerrechtwidrigen Krieg der Bush-Administration gegen Irak getrommelt, einen schnellen Sieg und die Errichtung einer blühenden Demokratie in Bagdad vorausgesagt. Seine Fehleinschätzung bereut oder auch nur eingeräumt hat Bolton bis heute nicht.
Seit dem 9. April ist der 69-jährige der Nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Donald Trump und betreibt den nächsten Regimesturz ganz offen. Gestürzt werden soll die Regierung in Teheran. Wenn das mit massiven wirtschaftlichen Sanktionen nicht gelingen sollte, mit militärischen Mitteln. Weiterlesen

Der koreanische Mauerfall

Meint es Kim Jong Un ernst mit dem Ausstieg aus dem Atomwaffenprogramm? Einiges spricht dafür. Trump dürfte sich dafür feiern lassen, um dann militärisch gegen Iran vorzugehen

Noch im September des vergangenen Jahres bedrohten sich Nordkoreas Führer Kim Jong Un und US-Präsident Donald Trump gegenseitig mit atomarer Vernichtung. Und jetzt scheint all das vergessen und der Friede angebrochen zu sein, nicht nur zwischen den seit 65 Jahren bitter verfeindeten beiden Koreas, sondern auch zwischen Washington und Pjöngjang. Ein Wunder?

In der Politik gibt es keine Wunder. Auch der für die meisten Menschen völlig überraschende Fall der Berliner Mauer im November 1989 war erklärbar durch eine Reihe politischer, ökonomischer und ideologischer Faktoren. Dasselbe gilt für die nach allen Anzeichen der letzten Wochen erfreuliche Wende im Koreakonflikt.

Oder gibt es gar keine Wende? Skeptiker haben voller Misstrauen sofort darauf verwiesen, Weiterlesen

Trump will Atomkrieg führbar machen

Lange schien der atomare Wahnsinn des kalten Krieges der Vergangenheit anzugehören. Viele Atomraketen wurden verschrottet, wenn auch heute immer noch die gegenseitigen Vernichtungspotenziale das übersteigen, was ausreichen würde, um unseren Planeten in Schutt und Asche zu legen und für zehntausende Jahre zu verstrahlen. Außerdem schien es ja zunächst so, als ob nach dem Ende der Sowjetunion ein wichtiger Grund für den “Kalten Krieg”, der Gegensatz zwischen “realem Sozialismus” und “kapitalistischen Staaten” entfallen sei. Der Kapitalismus – ob ungezügelt wie im Westen, “gelenkt” wie in Russland oder sozialistisch-rot diktiert wie in China – ist zwar inzwischen allein beim Wettlauf der Systeme übrig geblieben, aber der zunehmende Kampf um Rohstoffe und Einflußsphären scheint als Kriegsgrund des 21. Jahrhunderts immer wahrscheinlicher. Weiterlesen

Hintergründe zu Nord- und Südkorea, USA, Japan, China und Russland

von Clemens Ronnefeldt

Zur Vorgeschichte des Korea-Konfliktes bis zum 2. Weltkrieg

Nach dem russisch-japanischen Krieg und dem Sieg Japans im Jahre 1905 machte die Regierung in Tokio die koreanische Halbinsel, an der aus strategischen Gründen auch Russland und China bereits damals Interesse hatten, zunächst zum japanischen Protektorat, 1910 zur Kolonie.

In großer Zahl zogen Bauern aus Japan nach Korea um und annektierten mehr als 50% des koreanischen Agrarlandes. Die einheimische koreanische Bevölkerung wurde gezwungen, japanische Namen anzunehmen, die koreanische Sprache wurden verboten, ebenso koreanische Schulen.

Von der koreanischen Oberschicht waren allerdings etliche Personen zur Zusammenarbeit mit den japanischen Besatzern bereit, von denen viele später auch mit den USA beim Aufbau von Südkorea kollaborierten. Über diesen Weg wurde der ehemalige koreanische Offizier in Diensten Japans, Park Chung-hee, mit Unterstützung Washingtons zum Militärdiktator in Südkorea.

Zur Vorgeschichte des Korea-Konfliktes nach dem 2. Weltkrieg

Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges eröffnete Russland den Kampf auch gegen Japan und rückte im August 1945 – fast gleichzeitig mit den beiden Atombombenabwürfen auf Hiroshima und Nagasaki – auf den Süden der koreanischen Halbinsel vor.

Aus Sorge, Josef Stalin könnte die gesamte koreanische Halbinsel besetzen, definierte die damalige US-Regierung unter Präsident Truman den 38. Breitengrad im Jahre 1945 als ihre Interessens- und Einflussgrenze. Noch heute teilt der 38. Breitengrad das einst vereinte Korea in zwei Staaten. Weiterlesen

Wir sind alle Afris

Z.B. der neue Einwanderungsminister von Kanada Ahmed Hussen. Er ist, wie eine meiner besten Freundinnen, somalischer Herkunft. Für die global verzweigte somalische Community ist das heute ein Feiertag. Update: zwei Tage später ein Porträt in der taz.
Die eritreische Exil-Community ist dagegen von ausländerrechtlichem Rassismus bedroht; ein Telepolis-Interview mit Nicole Hirt erklärt, warum das von Sachkenntnis nicht getrübt ist.
Dass wir alle sowas Ähnliches wie Ahmed Hussen sind, gebräuchlicher Fachbegriff dafür ist “Mensch”, das weist die Genforschung in Zusammenarbeit mit der Archäologie und der Geologie schon lange nach, aber es schadet nicht, das in aktualisierter Form ausführlich zu wiederholen, wie im FAZ-Wissenschaftsteil, bis es irgendwann jede*r verstanden hat – wir lassen niemanden zurück!
Auch die “Gelben” sind sowas wie wir. Darum wäre es nicht verkehrt, ein wenig deutschsprachigen Journalismus in Korea zu investieren: dort sitzt der fast wichtigste IT-Konzern der Welt, der dieses Land der Early-Adopters so ähnlich zu regieren scheint, wie VW Niedersachsen. Berichte und Analysen im deutschen Sprachraum? Blamable Fehlanzeige. Update: zwei Tage später endlich eine Analyse in der deutschen Le Monde Diplomatique.
Hollywood ist schon “gelb”. Der Chinese hat bereits die Kapitalmehrheit. Wir wird Trump das finden? Das schafft Raum, große und zahlreiche kleine Nischen, für neues, zensurunabhängiges Filmschaffen. Und das Fußballbusiness kann studieren, was ihm kurz bevorsteht.
Vor diesem Hollywood-Geschehen wird noch bedeutsamer, was Klaus Kreimeier, den ich als langjährigen Kolumnisten des Freitag sehr genossen habe, nun in der FAZ zur digitalen Rettung des deutschen Filmerbes aufgeschrieben hat.

NSU-Aktenvernichter / Putintrolle / van der Bellen / 2,3-Mio.-Demo / PC

Zur Weißglut bringt es einen, wenn man für total bescheuert gehalten wird. Unser teurer “Verfassungsschutz” beherrscht diese Kunst spielend, und entwickelt leistungssportliche Qualitäten im NSU-Aktenvernichten und anschliessendem Balkenbiegen. (Telepolis)
Die deutsche Sehnsucht nach dem starken Führer beherrscht nach Meinung von Tomasz Konicz auch die leider überhaupt nicht ferngelenkten sondern ganz selbstständig agierenden Putintrolle. (Telepolis)
Ein lesenswertes Porträt des neugewählten österreichischen Bundespräsidenten veröffentlicht der in Graz lebende Bonner Nobert Mappes-Niediek. (FR)
Im Schatten der eurozentrischen Weltwahrnehmung demonstrieren 2.300.000 Koreaner*innen gegen ihre Präsidentin. (Telepolis)
Mely Kiyak erklärt uns noch mal in leichter Sprache die Sache mit der Politischen Korrektheit. (Zeit)

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