Yann Sommer, seit 2014 die Nr. 1 der Schweizer “Nati” und bei Borussia Mönchengladbach, spielt gegenwärtig, im Dezember 30 geworden, die Saison seines Lebens. Die gewonnene Reife ist ihm bei TV-Interviews in jeder Sekunde anzusehen. Er gehört zu den “Chefs” des gegenwärtigen Tabellendritten, und dem 1,83m-kleinen Mann ist zuzutrauen, dass er mit dafür sorgt, dass sich das auch nicht verschlechtert. Das ist der neue Zug, der gestern präsentiert wurde: die traditionsreichen “Auswärtsdeppen” sind hinten stabil – zusammen mit Spitzenreiter BVB und dessem gestrigem Opfer Leipzig die wenigsten Gegentore. Die Abwehrreihe Lang-Ginter-Elvedi-Wendt, Letzterer noch verbliebener Schwachpunkt (gestern mit Gelber Karte), davor defensivstarke Mittelfeldler (Strobl, Zakaria), ist kein Risikofaktor, sondern mit dem Chef Sommer dahinter ein Pfund, mit dem Spiele entschieden werden. 7:21 Torschüsse bei 0 Gegentoren – wow, so ein Torwart (Vertrag bis 2021) ist unbezahlbar. Steffen Simon/WDR gestern: “Der zieht den Ball magisch an.” Gestern fühlte ich mich an 69/70 erinnert (Abwehr mit Sieloff/Müller, regelmässiger 1:0 Torschütze Ulrik LeFevre)!
Eine Freude der Spielzug zum einzigen Tor: eine gelungene sinfonieartige Fusion von Gemeinschafts-Kombinationswerk, an dem die halbe Mannschaft mit Ballkontakt beteiligt war (zentrale Relais-Station: Stindl), mit der individuellen Weltklasse des Torschützen Alassane Pléa. Da wäre es eine gerechte Krönung gewesen, wenn Hoffmann in der Schlussphase seine starke Leistung mit dem 2:0 hätte krönen dürfen. Wäre zwar “ungerecht” für die Leverkusener gewesen. Aber bei Konzernmannschaften ist Mitleid nicht angebracht.
Darum, und aus Realismus meinerseits, ist dem BVB zu danken. Manche Borussia-Fans meinen bedauern zu müssen, dass der BVB seinen Vorsprung verteidigen konnte. Ich dagegen freue mich, dass er uns 5 Punkte Vorsprung vor der österreichischen Konzernmannschaft aus Leipzig sicherte, und das ohne Marco Reus. Neidloses Kompliment! Am letzten Spieltag sehen wir uns wieder.
Seitenwahl-Spielbericht hier.
Update 4.2.: ein ausgezeichnetes Feature von Stefan Osterhaus “Der Torwart als Spielmacher” finden Sie hier. In der Hauptrolle: Borussias Torwarttrainer Uwe Kamps, bei dessen Abschiedsspiel ich die Ehre eines “Business-Seats” hatte.

Bloss nicht so wie die Blauen!

In Gelsenkirchen geht es zu wie in einer Oligarchenrepublik. Tierfabrikschlachter, Rumänenausbeuter, Gazprom-Geschäftspartner und Putinfreund Tönnies mobbt mithilfe der niedergehenden deutschen Revolverpresse seinen Manager vom Hof. Widerlich.

Über Martin Böttger:

Martin Böttger ist seit 2014 Herausgeber des Beueler-Extradienst. Sein Lebenslauf findet sich hier...
Sie können dem Autor auch via Fediverse folgen unter: @martin.boettger@extradienst.net