Olaf Scholz hat genug Probleme. Allein die aus seiner Bürgermeisterzeit in Hamburg 2011-18 reichen für einen Einzelnen aus. Dass jetzt auch noch Inflation, Krieg und Energiekrise dazukommen – macht das die alten Hamburger Probleme unwesentlich? So leid es mir für den gestressten Olaf tut: ich glaube nicht.

Durch diese Meldung von Kristian Stemmler/Junge Welt wurde ich erneut aufmerksam. Das Management des Hamburger Senats erinnert stark an Markus Söder und seine ähnlich tief gegrabene “II. Stammstrecke” in München.

Auch Andere berichten, aber der Spiegel z.B. nur hinter Paywall. Da die Junge Welt nach alter Unsitte auf Verlinkungen verzichtet, habe ich es für Sie besorgt: hier ist die Recherche von “Prellbock Altona” in voller Un-Schönheit.

Da ich sowohl Dorothee Stapelfeldt als auch Olaf Scholz in meiner Jugend kennenlernen durfte – Dorothee sogar aus der Ferne etwas verehrte, wg. ihres starken persönlichen Auftritts, während Olaf mir immer etwas zu windig-clever wirkte (der früh verstorbene Juso-Landesgeschäftsführer Rainer Weidenbruch hatte mich immer vor ihm gewarnt 😉  – stellen sich mir weiterführende Fragen. Von wem lassen die sich eigentlich beraten? Wofür sitzt die Genossin Dorothee Martin (ehem. Fraktionsgenossin in Hamburg!) eigentlich im Aufsichtsrat der Deutschen Bahn AG? Oder die grüne Koalitionspartnerin und Amtsvorgängerin von Dorothee Stapelfeldt, Anja Hajduk? Ist die gewachsene Konkurrenzfeindschaft zu gross? Oder waren die Telefonkabel zwischen Hamburg und Berlin von den Russen durchgeschnitten?

Oder von René Benkos Leuten? Vor dem hätte ich Dorothee und Olaf gerne gewarnt. Denn in der Medienstadt Hamburg fehlt einfach die Recherchekapazität. Oder politische Intelligenz. Oder beides.

Über Martin Böttger:

Martin Böttger ist seit 2014 Herausgeber des Beueler-Extradienst. Sein Lebenslauf findet sich hier...
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