Merz – Maul verbrannt oder dem Volk auf selbiges geschaut?

Fritz Merz Pascha rechtfertigt seine Redeweise ja damit, dass er dem „Volk aufs Maul“ schaue und dann eben artikuliere, was er bei der Maulschau mitbekommen habe. Als CDU-Vorsitzender würde ich mich eher darum kümmern, dass ich nicht den Interessen meiner Partei auf den Kopf haue. Mit jeder seiner kalkuliert populistischen Äußerungen („Kleine Paschas“, „Sozialtouristen“ – es handelt sich stets um Konstruktionen einer „äußeren“ Bedrohung) mobilisiert Merz auf der rechten Seite einen AfD-Wähler und vertreibt gleichzeitig zwei davon aus dem Union-Mitte-Lager zu den gesellschaftspolitisch liberaleren Mitbewerbern der Partei. Richtige Loose-Loose-Strategie also. Hat die CDU – z.B. in NRW oder SH – nicht auch Leute am Start, die Wahlen gewinnen und vernünftige Koalitionen schmieden können? Mein Tipp: Umsatteln, bevor sich Paschas Fritze noch mehr das Maul verbrennt.

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Über Reinhard Olschanski / Gastautor:

Geboren 1960, Studium der Philosophie, Musik, Politik und Germanistik in Berlin, Frankfurt und Urbino (Italien). Promotion zum Dr. phil. bei Axel Honneth. Diverse Lehrtätigkeiten. Langjährige Tätigkeit als Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Referent im Bundestag, im Landtag NRW und im Staatsministerium Baden-Württemberg. Zahlreiche Veröffentlichungen zu Politik, Philosophie, Musik und Kultur. Mehr über und von Reinhard Olschanski finden sie auf seiner Homepage.