Wenn jemand die Online-Strategie der taz versteht, bitte mal bei mir melden. Immerhin hat es die Kolumne von Silke Burmester heute ordnungsgemäss ins taz-Onlineangebot geschafft. Einem Interview in der gestrigen Druckausgabe mit der Migrationsforscherin Naika Foroutan war das nicht vergönnt.
Foroutan ist seit längerem eine der wissenschaftlich produktivsten Migrationsforscherinnen im deutschen Sprachraum. In empirisch wirkungsvoller Weise hat sie engagiert den Sarrazin-Hype bekämpft. Dass ihr Wikipedia-Eintrag in dieser Kontroverse den FAZ-Feuilleton-Chef Kaube als quasi-neutralen Schiedsrichter heranzieht, sagt mehr über die Qualität von Wikipedia als über Foroutan. Für ihre Qualität, Seriosität und Sperrigkeit als Wissenschaftlerin spricht, dass sie bisher noch kein Dauergast in den TV-Talkshows war.
Da sie in dem erwähnten taz-Interview kritische Worte für den führenden Migrationspolitiker der baden-württembergischen Grünen Boris Palmer (“Zuzug begrenzen”), im Nebenberuf OB der Puppenstube Tübingen, findet, hat der Text wohl keine Gnade vor dem Linienpolizisten und Strippenzieher der baden-württembergischen Grünen in der taz-Chefredaktion Peter Unfried gefunden. Und also ist er nicht verlinkbar und damit publizistisch quasi nicht existent.
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