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Faschisten sagen Classico ab

Und NRW fällt auf Mafiaclan herein
Dass es so einfach ist … Der spanische Ligachef ist ein bekennender Anhänger der rechten Vox; die stehen noch rechts von der korrupten PP, die sich ihrerseits nie von Franco-Faschismus gereinigt hat. Und dieser Wicht hat den Classico, der am kommenden Wochenende mittags in Barcelona hätte ausgespielt werden sollen, abgesagt. Das wichtigste Spiel des Jahres, in Deutschland ragt nur S04-BVB (ebenfalls nächsten Samstag, 15.30 h) daran heran. Der Classico wird allerdings weltweit von der einen oder anderen Milliarde Menschen mehr geguckt. Die mittägliche Anstosszeit in Spanien wurde nicht aus Kinderfreundlichkeit gewählt, sondern um auf den asiatischen TV-Märkten zur besten Sendezeit zu laufen. Egal. Im hispanischen Kulturraum (auch in Chile zu beobachten) wird politischer Widerspruch als Terrorismus und Krieg abgeurteilt, eingesperrt, und bei Bedarf auch mal niedergeschossen. Fußballspiele im Nou Camp sind immer auch politische Demonstrationen. Der Verein hat sich zur katalanischen Position bekannt; muss er auch, sonst würde der Präsident (dort noch von den Mitgliedern gewählt, und nicht von Akionärsversammlungen) gewiss nicht wiedergewählt. Das sollte das spanische TV nicht in die ganze Welt senden. Von Madrid aus gesehen ist Fußball in Barcelona sowas ähnliches wie Terrorismus. Kein Wunder. Vor dem Spiel hatte Barca soeben die Tabellenführung erobert, während Real in Mallorca 0:1 kapituliert hat.

NRW wirft sich vor dem IOC in den Staub

Es könnte der Sargnagel der NRW-Landesregierung von CDU und FDP werden. Sie haben sich von dem Ex von Guido Westerwelle nach Strich und Faden einwickeln lassen, und werfen sich mitsamt einer Brigade von Oberbürgermeistern diversester Parteien, auch der Bonner soll dabei sein, vor dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) in den Staub. Von wegen “gegen Clankriminalität”. Das IOC ist nach der Fifa die global umsatzstärkste aller Mafias. Das Gesäusel des Herrn Laschet kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass diese Organisationen immer folgendes Angebot machen, das mann nicht ablehnen kann: Rechtsstaat abschalten, aussergesetzliche Freistellung von allen Steuerzahlpflichten, Ausserkraftsetzung freier wirtschaftlicher oder politischer Betätigungen für alle, die nicht zu den IOC-Sponsoren zählen; Einschränkung von Presse- und Berichterstattungsfreiheit, insbesondere mit Bildern.
Als Gegenleistung werden alle entscheidenden Politiker*innen mit schönsten TV-Bildern und mannigfachen Geschenken (Tickets, Direktkontakt mit berühmten und attraktiven Sportler*inne*n etc.) bedacht.
Da hilft nur eins: Bürgerentscheid.

Über Martin Böttger:

Martin Böttger ist seit 2014 Herausgeber des Beueler-Extradienst. Sein Lebenslauf findet sich hier...
Sie können dem Autor auch via Fediverse folgen unter: @martin.boettger@extradienst.net

2 Kommentare

  1. Harald Möller

    Warum ist man Faschist, nur weil man gegen die Selbstständigkeit Kataloniens ist? Als die Sowjetunion sich auflöste und viele selbstständige Staaten entstanden oder als vor kurzem der Kosovo sich von Serbien trennte und selbstständig wurde hat kaum jemand gejubelt, zumindest nicht von linker Seite. Nur bei Katalonien ist das anders, weil die Initiative von linken Politikern ausging. Wird Katalonien tatsächlich selbstständig und es kommt dann zu einem Rechtsruck bei den nächsten Wahlen, was gut sein kann, denn viele Katalonen sind für den Verbleib in Spanien. Ist die Selbstständigkeit Kataloniens dann immer noch gut? Vor allem, wenn dann vielleicht im übrigen Spanien eine Linksregierung an die Macht kommt.

  2. Martin Böttger

    Zu Katalonien kann Mann und Frau in der Tat unterschiedlicher Meinung sein. Es wäre schon ein Fortschritt, wenn sich das zu spanischen Gerichten rumsprechen würde. Ein Faschist ist einer, der sich in Spanien für die rechtsradikale Vox ausspricht.

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