Er erklärt den Zusammenhang von Fußball und Geopolitik
Ronny Blaschke ist ein Ausnahme-Sportjournalist. Von 1:0-Berichterstattung hält er sich ebenso fern, wie von Kollegen, die sich selbst – wie alle Fußballfans – für den besten Bundestrainer halten. Im besten Sinne ist er ebenso ein Fallensteller für all die, die ihre Distinktion daraus beziehen, dass sie mit Fußball nichts zu tun und nichts von ihm wissen wollen. Wer nichts wissen will, versteht dann irgendwann “die Welt” nicht mehr – auch keine Lösung. Zwei Blaschke-Beispiele.
Im Rahmen des lobenswerten DLF-Jahresschwerpunkts “Dekolonisiert Euch!” lieferte Blaschke soeben “In der Talentsuche existiert der Kolonialismus weiter”. Im Teasertext heisst es differenzierend: “Eine der wichtigsten Ursachen für Migration im Fußball: Kolonialismus. Von den sogenannten Mutterländern wurden Fußballer aus Kolonien lange wie eine Ware behandelt. Inzwischen symbolisieren Nationalspieler mit Wurzeln in Kolonien aber auch einen Aussöhnungsprozess.” Dieser analytische Beitrag liest sich für mich als bisher bester Kommentar auf den Moukoko-Hype des BVB – ohne den Namen auch nur zu erwähnen.
Eine politische Nachhilfestunde selbst für Leute, die sich für politische Durchblicker*innen halten, war Blasckes Beitrag “Fußball und Politik in Katar – Die Wüsten-WM als Eintrittskarte”. Nach dieser Lektüre gelingt es gleich viel besser, diese letzten Züge der Nahost-“Diplomatie” von Donald Trump einzuordnen. Die Bande muss die Reihen schliessen, bevor im Januar der Neue in die Szenerie platzt.
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