Miesmacherei des Afghanistan-Krieges
Drei Millionen Afghan*inn*en waren schon vor 9/11 2001 verreckt. Aber woher sollte das jemand wissen, der*die sich sowieso nicht dafür interessierte? Navid Kermani erinnert daran, von einem seinerzeitigen Friedhofsbesuch in Kabul berichtend. Jetzt schämen sich zahlreiche mächtige Regierungen demonstrativ dafür, dass sie von den blutrünstigen Taliban sich haben medienwirksam vertreiben lassen. Super PR-Coup, astrein durchgezogen. Das soll jetzt in Deutschland die einzige Kleinpartei schuld sein, die gegen den Krieg war.
Jetzt wird in Deutschland, der zweitmächtigsten Nato-Macht gewählt, und bis auf eine (oder etwa zwei?), versprechen alle Parteien folgsam, den Befehlen des ehemaligen US-Präsidenten Trump folgend (und den Interessen europäischer Rüstungskonzerne und deren Börsenwert), die Militärausgaben in Zukunft kräftig zu erhöhen. Nicht nur wegen der Schmach in Afghanistan, sondern weil Militär ja auch beim Impfen helfen kann, oder Hochwasseropfer retten, kaputte Häuser sanieren und Überschwemmungs-Sperrmüll wegfahren kann. Militär im Inneren kann potenziell alles Gute tun, auf das der neoliberale Staat keine Lust und für das er keine Infrastruktur mehr hat.
Wie am Ende dann “allen” gedient ist, ausser natürlich den Milliarden islamischen Bauerntölpeln in aller Welt, die von ihren “eigenen” Terroristen in die Luft gesprengt werden, das haben US-amerikanische Medien jetzt durchgerechnet und Thomas Pany/telepolis berichtet darüber.
Wichtig für den Konsument*inn*enschutz ist ja, die gekaufte Ware auch ausprobieren zu können, wie es z.B. der Politanalyst Christoph Sieber am Samstag betonte. Vorbildlich. Oder?
Ich hab’ ja schon gewählt, wie Küppi vor dem Wahl-O-Mat. Du nich? Denn denk’ noch mal ‘ne Viertelstunde drüber nach! Viertelstunde? Schaffs Du schon!

Über Martin Böttger:

Martin Böttger ist seit 2014 Herausgeber des Beueler-Extradienst. Sein Lebenslauf findet sich hier...
Sie können dem Autor auch via Fediverse folgen unter: @martin.boettger@extradienst.net